Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
in der dunklen Flüssigkeit.
    »Man sollte nicht glauben, dass ihnen morgen ein Kampf bevorsteht«, sagte ich leise zu Ash, der an einem Baum lehnte und mit zwei Fingern lässig eine grüne Flasche hielt. Hin und wieder hob er sie an die Lippen, aber ich war schlau genug, ihn nicht nach einem Schluck zu fragen. Feenwein war ein starkes Zeug und ich hatte keine Lust, den Rest der Nacht als Igel zu verbringen oder mich mit riesigen rosa Kaninchen zu unterhalten. »Entspricht es nicht eher der Tradition, nach einem Sieg zu feiern?«
    »Und wenn es kein Morgen gibt?« Ash sah zu dem Feuer der Dunklen hinüber, wo die Kobolde irgendetwas von Fingern und Schlachterbeilen sangen. »Viele von ihnen werden den nächsten Sonnenaufgang nicht erleben. Und wenn wir sterben, bleibt nichts. Kein Leben nach diesem hier.« Obwohl seine Stimme sachlich klang, legte sich ein Schatten auf sein Gesicht. Er nahm einen Zug und sah mich mit einem schiefen Lächeln an. »Ich glaube, ihr Sterblichen habt da ein Sprichwort: ›Lasset uns des flücht’gen Tags genießen , gilt’s vielleicht doch, morgen schon zu sterben‹.«
    »Oh, das ist ja auch gar nicht morbide, Ash.«
    Bevor er etwas erwidern konnte, taumelte jemand auf unseren kleinen Platz, stolperte und landete ausgestreckt vor meinen Füßen. Es war Puck – ohne Hemd und mit zerzausten Haaren. Er hielt eine Flasche umklammert und jemand hatte ihm einen Kranz aus Gänseblümchen ins Haar geflochten. Einen Moment später scharte sich eine kichernde Gruppe Nymphen um ihn. Sie stürzten sich auf ihn und ich wich zurück.
    »Oh, hey, Prinzessin!« Puck winkte albern, während die Nymphen ihn immer noch kichernd auf die Füße zogen. Sein Haar leuchtete, seine Augen leuchteten und ich erkannte ihn kaum wieder. »Willst du mit uns ›Reit die Púca‹ spielen?«
    »Äh, nein danke, Puck.«
    »Wie du meinst. Aber man lebt nur einmal, Prinzessin.« Damit ließ Puck sich von den Nymphen davonziehen und verschwand in der Menge, die sich um das Feuer gebildet hatte.
    Ash schüttelte den Kopf und trank wieder aus seiner Flasche. Ich starrte ihnen hinterher und wusste nicht, was ich davon halten sollte.
    »Das ist eine Seite an ihm, die ich noch nie zu Gesicht bekommen habe«, murmelte ich schließlich und zog gegen den kühlen Wind die Schultern hoch.
    Ash lachte leise. »Dann kennst du Goodfellow nicht so gut, wie du denkst.« Der Dunkle Prinz stieß sich von dem Baum ab, trat neben mich und berührte mich sanft an der Schulter. »Versuch, dich etwas auszuruhen. Das Spektakel wird im Laufe der Nacht immer wilder werden, und du wirst wohl nicht sehen wollen, was passiert, wenn Feen so richtig betrunken sind. Außerdem willst du vor der Schlacht morgen bestimmt noch ein paar Stunden schlafen.«
    Ich stand zitternd auf und mein Magen krampfte sich zusammen, als ich an die drohende Schlacht dachte. »Werde ich auch kämpfen müssen?«, fragte ich, während wir gemeinsam zu meinem Zelt zurückgingen.
    Ash seufzte. »Nicht, wenn ich ein Wörtchen mitzureden habe«, sagte er wie zu sich selbst. »Außerdem denke ich nicht, dass Oberon wollen wird, dass du dich mitten ins Getümmel stürzt. Du bist zu wichtig, als dass er deinen Tod riskieren könnte.«
    Ich war erleichtert, gleichzeitig nagten aber auch Schuldgefühle an mir. Langsam hatte ich es satt, dass Leute starben, während ich hilflos danebenstand. Vielleicht wurde es Zeit, dass ich anfing, meine eigenen Schlachten zu schlagen.
    Wir erreichten mein Zelt und ich blieb zögernd davor stehen, während mein Herz plötzlich wie verrückt pochte. Ich spürte Ashs Präsenz hinter mir, ruhig und selbstbewusst,was meine Haut kribbeln ließ. Die Dunkelheit hinter den Zeltklappen lockte und mir lagen Worte auf der Zunge, die nur von Nervosität und Angst zurückgehalten wurden.
    Spuck’s einfach aus, Meghan. Frag ihn, ob er heute Nacht bei dir bleibt. Was ist das Schlimmste, was passieren könnte? Dass er Nein sagt? Innerlich krümmte ich mich vor Scham. Okay, das wäre scheiße. Aber würde er wirklich ablehnen? Du weißt doch, dass er dich liebt. Worauf wartest du also noch?
    Ich holte tief Luft. »Ash … ähm …«
    »Prinz Ash!« Ein Winterritter kam zwischen den Zelten durchmarschiert und verbeugte sich, als er uns erreichte. Ich hätte ihm am liebsten einen Tritt verpasst, doch Ash schien belustigt zu sein.
    »So, so, jetzt bin ich also wieder ein Prinz, wie?«, fragte er leise. »Na schön. Was willst du, Deylin?«
    »Königin Mab wünscht Eure

Weitere Kostenlose Bücher