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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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abgebrochen und lagen am Fuß des Baumes verstreut. Die meisten der ausladenden, feinadrigen Blätter waren abgestorben und brüchig, andere waren kränklich gelb oder braun. Die gesamte Lichtung wirkte verkümmert und krank, so als würde der Baum dem Wald in seiner Umgebung das Leben aussaugen.
    »So war es früher hier nicht«, murmelte Ash hinter mir. Ich musterte den sterbenden Baum und wurde von einer überwältigenden Traurigkeit erfasst, so als würde ich einem todkranken Freund gegenüberstehen. Ich schüttelte das Gefühl ab und suchte nach einer Tür oder einer Pforte, aber hier gab es nichts außer diesem Baum.
    »Wird er noch funktionieren?«, fragte ich Ash, als er das Pferd zu dem alten Baum dirigierte. »Der Steig, meine ich. Wird er sich öffnen?«
    »Wir werden sehen.« Ash stieg ab und nahm das Pferd bei den Zügeln. Als es stehen blieb, rutschte ich aus dem Sattel und stellte mich neben ihn.
    »Also, wie funktioniert dieser Steig?«, fragte ich und suchte den Stamm nach einer Tür oder so etwas ab. Im Nimmernie waren Türen in Bäumen nichts Ungewöhnliches. Meine erste Nacht im Feenland hatte ich sogar im Heim eines Baumgeistes verbracht, allerdings auf die Größe eines Käfers geschrumpft, damit ich durch die Tür passte. »Hier ist kein Tor. Wie kann man ihn öffnen?«
    »Ganz einfach«, erwiderte Ash. »Wir müssen fragen.«
    Ohne auf meine skeptische Miene zu achten, drehte er sich zu dem Baumstamm um und legte eine Hand an die raue Borke. »Hier ist Ash«, sagte er deutlich, »drittältester Sohn des Dunklen Hofes. Ich benötige eine Passage ins Reich der Sterblichen, zur Lichtung der Ältesten.«
    »Bitte«, fügte ich hinzu.
    Einen Moment lang passierte gar nichts. Dann hob sich mit einem lauten Ächzen und Stöhnen eine der dicken Wurzeln aus dem Boden und schüttelte Dreck und lose Zweige ab. Sie bog sich so weit nach oben, bis zwischen ihr und der Erde ein Torbogen entstand, in dem die Magie flimmerte.
    »Da hast du deinen Steig«, murmelte Ash, während mein Puls sich drastisch beschleunigte. Hinter diesem Tor befand sich Puck. Falls er noch lebte.
    Ich packte Ashs Hand und zerrte ihn in meiner Ungeduld fast hinter mir her, während ich geduckt durch den Torbogen schlüpfte.
    Auf der anderen Seite stolperte ich prompt über eine Wurzel und konnte mich gerade noch abfangen. Als ich mich aufrichtete, befand ich mich in einem vom Mond beschienenen Hain im Stadtpark von New Orleans. Die riesigen, moosbewachsenen Eichen kannte ich bereits von unserem letzten Besuch. Die Luft war schwül-warm und alles wirkte friedlich. Grillen zirpten, Blätter rauschten und der Mond spiegelte sich im nahegelegenen See. Nichts hatte sich verändert. Beim letzten Mal war es hier genauso idyllisch gewesen, obwohl damals gerade meine ganze Welt in Trümmern gelegen hatte.
    Ash berührte mich am Arm und deutete mit dem Kopf auf eine Eiche, in deren Schatten ein gertenschlankes Mädchen mit moosgrüner Haut stand und uns mit großen, dunklen Augen überrascht musterte.
    »Meghan Chase?« Die Dryade schwebte auf uns zu wie ein Zweig, der vom Wind herbeigeweht wird. »Was tust du denn hier?« Die Angst in ihrer Stimme ließ mich zusammenzucken. »Du darfst nicht hierbleiben!«, zischte sie, als sie näherkam. »Es ist nicht sicher. Etwas Gefährliches ist dir auf den Fersen.«
    »Das wissen wir«, sagte Ash, wie immer gelassen und unbeeindruckt. Blinzelnd richtete die Dryade den Blick auf ihn. »Doch wir sind durch die Pforte der Ältesten gekommen, sie wird also hoffentlich nicht zulassen, das dieses Wesen – was auch immer es ist – uns in diese Welt folgt.«
    Pforte der Ältesten? Ich schaute über die Schulter, und sofort verkrampfte sich mein Magen so sehr, dass mir fast schlecht wurde.
    Das war der Baum der Dryadenältesten, die große Eiche, die früher stolz und majestätisch alle anderen Bäume überragt hatte. Jetzt war sie, wie ihr Zwilling auf der Lichtung, vom Tode gezeichnet. Ihre Äste waren kahl, das verfilzte Moos an ihrem Stamm war braun und verrottet.
    In meiner Kehle bildete sich ein Kloß. Die Erinnerung an die Älteste der Dryaden war in mir noch so lebendig, als wäre es gestern gewesen: eine alte, großmütterliche Fee mit sanfter Stimme und gütigen Augen. Sie hatte mir das Herz ihres Baumes gegeben, damit ich meinen Bruder retten konnte – und das Feenwesen töten, das ihn entführt hatte. Die Älteste hatte gewusst, dass sie sterben würde, wenn sie mir half. Und trotzdem hatte sie

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