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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Armee.
    Letzten Endes saß ich auf meinem Thron, und er marschierte auf mich zu. Ich wusste, dass ich nun sterben würde. Doch als Machina mich zu Boden schleuderte, lachte er und sagte, er würde mich nicht töten. Er würde mich ganz langsam dahinschwinden lassen, zusehen, wie ich immer mehr in Vergessenheit geriete, bis niemand mehr wüsste, wer ich sei oder wie ich hieße. Und als er sich auf meinem Thron niederließ, spürte ich, wie die Macht mich verließ, in Machina strömte und ihn als den neuen Eisernen König anerkannte. Nun lebe ich hier.« Ferrum deutete auf die Höhle und die Elsterlinge, die immer noch überall herumwuselten. »In einer vergessenen
Höhle auf einem Thron aus Müll als König der mächtigen Schrottsammler. Ein nobler Titel, nicht?« Seine Lippen verzogen sich zu einem bitteren Lächeln. »Diese Kreaturen sind äußerst loyal, sie bringen mir Gaben, die ich nicht brauche, und machen mich zum Herrscher ihres Müllbergs. Sie haben mich als ihren König anerkannt, aber was nützt mir das? Sie können mir meinen Thron nicht zurückgeben, und doch sind sie die Einzigen, die verhindern, dass ich dahinschwinde. Ich kann nicht sterben, ertrage es aber kaum, zu leben, da ich doch weiß, was ich verloren habe. Was mir geraubt wurde. Und an all dem ist Machina schuld! «
    Er sackte auf seinem Thron zusammen und schlug die Hände vors Gesicht. Die Elsterlinge liefen zu ihm, tätschelten ihn und zwitscherten besorgt. Während ich ihn mir so ansah, stieg sowohl Mitleid als auch Abscheu in mir auf.
    »Ich habe auch einiges verloren«, sagte ich über sein gedämpftes Schluchzen hinweg. »Machina hat mir sehr viel geraubt. Aber ich werde nicht einfach herumsitzen und auf ihn warten. Ich werde mich ihm stellen, unbesiegbar oder nicht, und irgendwie werde ich mir zurückholen, was mir gehört. Oder bei dem Versuch sterben. Auf jeden Fall werde ich nicht aufgeben.«
    Ferrum linste durch seine Finger hindurch, während sein schmächtiger Körper von Weinkrämpfen geschüttelt wurde. Dann schniefte er noch einmal, ließ die Hände sinken und starrte mich finster und verdrießlich an.
    »Dann geh«, flüsterte er und wedelte mit den Händen, als wollte er mich verscheuchen. »Ich kann dich nicht davon
abhalten. Vielleicht wird ein einzelnes, unbewaffnetes Mädchen Erfolg haben, wo eine ganze Armee gescheitert ist.« Und dann lachte er, verbittert und gehässig, was mich ärgerte. »Viel Glück, du Närrin. Wenn du nicht auf mich hören willst, bist du hier nicht länger willkommen. Meine Untertanen werden dich durch die geheimen Tunnel, die das Land durchziehen, bis unter seine Festung bringen. Das ist der schnellste Weg in dein Verderben. Und nun geh. Ich bin fertig mit dir.«
    Ich verbeugte mich nicht. Ich dankte ihm auch nicht für seine Hilfe. Ich drehte mich einfach um und folgte den Elsterlingen aus der Höhle. Dabei spürte ich den hasserfüllten Blick des entthronten Königs im Rücken.
     
    Noch mehr Tunnel. Die kurze Pause beim ehemaligen Eisernen König hatte nicht ausgereicht, um meine Erschöpfung zu lindern. Wir legten hin und wieder eine Rast ein, und ich versuchte dann, etwas zu schlafen, doch es war einfach zu wenig.
    Die Elsterlinge gaben mir seltsame Pilze, die ich kauen sollte: winzige weiße Dinger, die im Dunkeln glühten und nach Schimmel schmeckten. Damit konnte ich selbst in größter Dunkelheit noch so gut sehen wie in der Dämmerung. Das war sehr nützlich, denn irgendwann flackerte meine Taschenlampe und erlosch und niemand bot mir frische Batterien an.
    Ich verlor jedes Zeitgefühl. Die ganzen Höhlen und Tunnel verschmolzen zu einem riesigen unübersichtlichen Labyrinth. Mir wurde klar, selbst wenn ich in Machinas Festung eindringen und Ethan retten konnte, würde ich
auf keinen Fall auf demselben Weg wieder herauskommen.
    Irgendwann endete der Tunnel, und ich stand plötzlich vor einer steinernen Brücke, die über einen tiefen Abgrund führte. Vom Boden der Schlucht ragten spitze Steinnadeln in die Höhe. Um mich herum hingen, gefährlich nah an der Brücke, riesige Getriebeteile an Wänden und Decke und drehten sich quietschend, sodass der ganze Boden vibrierte. Die Zahnräder, die mir am nächsten waren, waren mindestens dreimal so groß wie ich, einige sogar noch größer. Ich kam mir vor wie im Gehäuse einer riesigen Uhr. Der Lärm war ohrenbetäubend.
    Wir müssen unter Machinas Festung sein, dachte ich, während ich mich völlig überwältigt umsah. Aber wozu ist diese

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