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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Zwerg fluchte nur leise, stiefelte zu dem Metallgitter und steckte einen Schlüssel in das Schloss. Dann zog er das Gitter scheppernd hoch, riss sich die Stiefel von den Füßen und stampfte die Wendeltreppe hinunter, die bei jedem seiner Schritte geräuschvoll vibrierte. Während der Zwerg noch böse zu mir heraufstarrte, klappte ich die Falltür zu und verschloss sie, wobei ich versuchte, das nagende Schuldgefühl in meinem Inneren zu ignorieren.
    Ich nahm den Schutzanzug des Zwergs, der heiß und schwer war und nach Schweiß stank. Würgend streifte ich ihn über. Er war zu klein, aber da der Anzug sehr weit war und ich ziemlich dünn, schaffte ich es irgendwie hinein. Meine Beine ragten unten raus, doch als ich meine Sneakers in die Stiefel des Zwergs schob, fiel es nicht mehr so auf. Zumindest hoffte ich das. Ich hängte mir die Flasche auf den Rücken, die erstaunlich leicht war, und setzte die Maske auf. Kühle, reine Luft blies mir ins Gesicht, und ich seufzte erleichtert auf.

    Blieben noch das Schwert und der Bogen. Da ich davon ausging, dass die Arbeiter des Turms nicht unbedingt bewaffnet herumliefen, suchte ich mir eine Plane, wickelte die Waffen darin ein und klemmte sie mir unter den Arm. Der Hexenholzpfeil steckte immer noch unter dem Anzug in meinem Gürtel.
    Mit klopfendem Herzen trat ich zurück in den Kesselraum, den die anderen Zwerge gerade mehr oder weniger in Reih und Glied verließen. Ich holte tief Luft, um meinen nervösen Magen zu beruhigen, dann schloss ich mich ihnen an, wobei ich den Kopf unten hielt und jeden Augenkontakt vermied. Doch niemand achtete auf mich, und so folgte ich ihnen eine lange Treppe hinauf, bis wir den Hauptturm erreichten.
     
    Machinas Festung war riesig, ganz aus Metall und gut gesichert. Ranken wanden sich an den Befestigungsmauern entlang, mit Dornen aus Metall. Ohne erkennbaren Grund ragten an den Außenseiten Scherben aus den Mauern. Alles bestand aus geraden Linien und scharfen Kanten, sogar die Feen, die hier lebten. Außer den allgegenwärtigen Gremlins entdeckte ich einige Ritter in voller Rüstung, mechanische Hunde und Kreaturen, die aussahen wie Gottesanbeterinnen aus Metall, deren mit Klingen versehene Vorderbeine und silberne Fühler im spärlichen Licht glänzten.
    Die Zwerge trennten sich voneinander, sobald sie die Treppe hinter sich hatten, und gingen zu zweit oder dritt ihrer Wege. Ich löste mich von der sich schnell verlaufenden Gruppe und ging an der Mauer entlang, wobei ich
versuchte, möglichst zielstrebig zu wirken. Gremlins krabbelten über die Mauern, jagten einander und piesackten die anderen Feen. Computermäuse mit winzigen Ohren, Pfoten und rot blinkenden Augen huschten davon, sobald ich mich ihnen näherte. Einmal landete ein Gremlin auf einer von ihnen und entlockte ihr ein schrilles Fiepen, bevor er sich das winzige Wesen ins Maul stopfte und es Funken sprühend verschlang. Er grinste mich an, während noch der Mäuseschwanz zwischen seinen spitzen Zähnen heraushing, und krabbelte weg. Angewidert rümpfte ich die Nase und setzte meinen Weg fort.
    Endlich entdeckte ich eine Treppe, die sich an der Innenseite des Turms scheinbar endlos in die Höhe schraubte. Als ich die unzähligen Stufen hinaufblickte, hatte ich plötzlich einen dicken Klumpen im Magen. Das war’s. Dort oben war Ethan. Und Machina.
    Mein Herz krampfte sich zusammen, ein Ziehen, als wäre da noch etwas … noch jemand, an den ich mich erinnern müsste. Doch die Erinnerung entschlüpfte mir und blieb außer Reichweite.
    Während ich den letzten Teil meiner Reise in Angriff nahm, schlug mir das Herz bis zum Hals. Nach ungefähr jeder zwanzigsten Stufe kam ein kleines, schmales Fenster. Als ich einmal hinausspähte, sah ich seltsam glitzernde Vögel am Himmel schweben.
    Am oberen Ende der Treppe erwartete mich eine Eisentür, an der das Emblem mit der Stacheldrahtkrone prangte. Schnell legte ich den Zwergenanzug ab und war froh, das sperrige, stinkende Teil los zu sein. Dann wickelte ich
den Bogen aus und legte sorgfältig den Hexenholzpfeil auf die Sehne. Als er den Bogen berührte, pulsierte der Pfeil auf einmal schneller, als würde sich sein Herzschlag vor Aufregung beschleunigen.
    Da stand ich also vor der letzten Tür im Turm des Eisernen Königs. Ich zögerte. Konnte ich das wirklich tun, ein Lebewesen töten? Ich war kein Krieger wie Ash, kein brillanter Gauner wie Puck. Ich war nicht so clever wie Grim und ich verfügte ganz sicher nicht über eine Macht

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