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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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mal.« Ich hob abwehrend die Hände. »Oberon? Titania? Wie in Shakespeares Sommernachtstraum? Sind das nicht nur alte Sagengestalten?«
    »Alt, ja«, erwiderte Robbie, »Sagengestalten, nein. Die Hohen Feen sind unsterblich. Diejenigen, über die Lieder, Balladen und Geschichten geschrieben werden, sterben niemals. Glaube, Verehrung, Fantasie: Wir wurden aus den Träumen und Ängsten der Sterblichen geboren, und solange man sich an uns erinnert – und sei es nur ansatzweise – , werden wir existieren.«
    »Du sagst ständig wir «, stellte ich fest. »Als wärst du auch eine von diesen unsterblichen Feengestalten. Als wärst du einer von ihnen.« Robbie lächelte. Es war ein stolzes, etwas spitzbübisches Lächeln, und ich schluckte. »Wer bist du?«
    »Na ja.« Robbie zuckte mit den Schultern, versuchte bescheiden zu wirken und versagte dabei kläglich. »Wenn du den Sommernachtstraum gelesen hast, wirst du dich
vielleicht an mich erinnern. Da gab es diesen unglücklichen und völlig ungeplanten Zwischenfall, wo ich jemandem einen Eselskopf verpasst und dann dafür gesorgt habe, dass sich Titania in ihn verliebt.«
    In Gedanken ging ich das Stück durch. Ich hatte es in der siebten Klasse gelesen, aber den Großteil der Handlung wieder vergessen. Es gab so viele Figuren, so viele Namen, und dieses ständige Ver- und Entlieben der Leute war einfach lächerlich. Ein paar der menschlichen Namen fielen mir ein: Hermia, Helena, Demetrius. Bei den Feen gab es Oberon, Titania und …
    »Scheiße«, flüsterte ich und ließ mich fassungslos rückwärts gegen die Wand sinken. Plötzlich sah ich Robbie mit ganz neuen Augen. »Robbie Goodfell. Robin … Du bist Robin Goodfellow.«
    Robbie grinste. »Nenn mich Puck.«
     
    Puck. Der Puck stand bei mir im Flur.
    »Nie im Leben«, flüsterte ich und schüttelte den Kopf. Das war Robbie, mein bester Freund. Ich hätte doch gewusst, wenn er ein uraltes Feenwesen gewesen wäre. Oder?
    Erschreckenderweise kam es mir immer wahrscheinlicher vor, je länger ich darüber nachdachte. Ich hatte noch nie Robbies Haus gesehen, geschweige denn seine Eltern. Die Lehrer liebten ihn, auch wenn er nie einen Strich für die Schule machte und die meisten Stunden einfach verpennte. Und seltsame Dinge passierten, wenn er in der Nähe war: In Pulten tauchten Mäuse und Frösche auf oder Namen wurden auf Klassenarbeiten vertauscht. Obwohl
Robbie Goodfell diese Vorfälle zum Totlachen fand, fiel der Verdacht nie auf ihn.
    »Nie«, murmelte ich und wich langsam in Richtung meines Zimmers zurück. »Das ist unmöglich. Puck ist eine Sagengestalt, eine Märchenfigur. Das glaube ich nicht.«
    Robbie schenkte mir wieder dieses unheimliche Lächeln. »Tja, Prinzessin, dann sollte ich dich unbedingt davon überzeugen.«
    Er hob die Arme, als wolle er sich in die Luft erheben. Unten öffnete sich quietschend die Haustür, und ich hoffte nur, dass Mom und Luke noch nicht zurückkamen.
    Tja, Mom, Ethan hat sich in ein Monster verwandelt und mein bester Freund hält sich für eine Fee. Und wie war dein Tag?
    Ein riesiger schwarzer Vogel schoss durch den Flur auf uns zu. Ich zog mit einem Schrei den Kopf ein, als der Rabe – oder die Krähe oder was auch immer das für ein Vogel war – direkt auf Robbie zuhielt und sich auf seinem Arm niederließ. Die beiden sahen mich mit funkelnden Augen an, und Robbie lächelte.
    Ein Windstoß folgte, und auf einmal war die Luft erfüllt von kreischenden schwarzen Vögeln, die durch die offene Tür hereinflatterten. Ich duckte mich keuchend, als die Raben wie eine Wolke den Flur erfüllten. Ihre krächzenden Schreie waren ohrenbetäubend. Sie kreisten um Robbie, ein Wirbel aus schlagenden Flügeln und scharfen Krallen, und zerrten mit ihren Klauen und Schnäbeln an ihm. Überall flogen Federn, und Robbie verschwand in der brodelnden Masse. Dann, plötzlich, zerstreuten sich
die Vögel, flogen durch die offene Tür davon und waren so schnell verschwunden, wie sie gekommen waren. Als der letzte Vogel hinausglitt, schlug die Tür hinter ihm zu, und es breitete sich Stille aus. Ich hielt den Atem an und sah mich nach Robbie um.
    Er war weg. Nur etwas Staub und ein Kreis aus schwarzen Federn waren an der Stelle zurückgeblieben, wo er gerade noch gestanden hatte.
    Das war zu viel. Ich spürte, wie sich mein Verstand verabschiedete. Mit einem erstickten Schrei fuhr ich herum, rannte in mein Zimmer und schlug die Tür hinter mir zu. Ich schlüpfte ins Bett und zog mir zitternd das

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