Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
Vom Netzwerk:
Tränen weggeblinzelt hatte, sah ich eine riesige Küche vor mir. Gemauerte Öfen bullerten, Kupferkessel blubberten über offenen Feuerstellen, und ein Dutzend Gerüche überfluteten meine Sinne. Pelzige kleine Männer in Schürzen wuselten zwischen verschiedenen Arbeitstischen hin und her und kochten, backten und prüften den Inhalt der Kessel. Auf einem Tisch lag der blutige Kadaver eines Schweins, der gerade von einer riesigen grünhäutigen Frau mit kräftigen Hauern und geflochtenen braunen Haaren zerlegt wurde.
    Als sie uns in der Tür stehen sah, stapfte sie zu uns herüber. An ihrer Schürze klebten Blut und Fleischfetzen.
    »Keine Schnorrer in meiner Küche«, knurrte sie und wedelte mit einem großen bronzenen Schlachtermesser vor meiner Nase herum. »Für solche wie dich habe ich keine Küchenabfälle. Musst deine miesen, diebischen Finger woanders hinstecken.«
    »S-Sarah Hautschäler, das ist Meghan Chase.« Als Tansy uns vorstellte, schenkte ich der Trollfrau ein schwaches
»Bitte töte mich nicht«-Lächeln. »Auf Befehl der Königin soll sie dir in der Küche helfen.«
    »Ich brauche keine Hilfe von einem dürren Halbblutäffchen«, knurrte Sarah Hautschäler und musterte mich abschätzig. »Sie würde uns nur aufhalten, und wir arbeiten uns sowieso schon die Finger wund, um alles für das Elysium vorzubereiten.« Nach einem prüfenden Blick auf mich seufzte sie und kratzte sich mit dem Messergriff am Kopf. »Schätze, ich könnte einen Platz für sie finden. Aber richte Ihrer Majestät aus, dass sie bitte die Stallungen oder die Hundezwinger auswählen soll, wenn sie das nächste Mal jemanden foltern will. Ich habe hier alle Hilfe, die ich brauche.«
    Tansy nickte und verschwand hastig. Ich blieb mit der Riesin allein zurück. Ich spürte, wie mir der Schweiß den Rücken herunterlief, und das lag nicht an den Feuerstellen.
    »Also gut, Äffchen«, bellte Sarah Hautschäler und richtete ihr Messer auf mich. »Mir ist völlig egal, dass du der Sprössling Seiner Majestät bist, ab jetzt gehörst du zu meiner Küche. Die Regeln hier sind einfach – wer nicht arbeitet, isst auch nicht und hat ein bisschen Spaß in der Ecke mit mir und meiner Peitsche. Man nennt mich nicht umsonst Sarah Hautschäler.«
    Der Rest des Abends verging mit Schrubben und Putzen. Ich wischte Blut und Fleischbrocken vom Steinboden auf. Ich fegte Asche aus den Öfen. Ich spülte bergeweise Teller, Kelche, Töpfe und Pfannen ab. Jedes Mal, wenn ich eine Pause machte, um mir die schmerzenden Glieder zu reiben, stand plötzlich die Trollfrau da, brüllte Befehle
und scheuchte mich zu meiner nächsten Aufgabe. Als sie mich gegen Ende des Abends dabei erwischte, wie ich mich auf einen Hocker setzte, knurrte sie etwas von »faulen Menschen«, riss mir den Besen aus der Hand und gab mir einen anderen. Sobald sich meine Hände um den Besenstiel schlossen, erwachte der Besen zum Leben und fegte mit energischen, kräftigen Bewegungen den Boden, während mich meine Beine durch den Raum trugen. Ich versuchte das Ding loszulassen, aber meine Finger schienen an dem Stiel festzukleben, und ich konnte sie nicht lösen. Ich fegte, bis meine Beine schmerzten, meine Arme brannten und ich vor lauter Schweiß in den Augen nichts mehr sah. Endlich schnippte die Trollfrau mit den Fingern, und der Besen hörte mit seinen wahnsinnigen Fegebewegungen auf. Meine Knie waren so weich, dass ich zusammenbrach. Den sadistischen Besen hätte ich am liebsten in den nächsten Ofen geworfen.
    »Hat dir das gefallen, Halbblut?«, fragte Sarah Hautschäler, aber ich war zu erschöpft, um zu antworten. »Morgen gibt es noch mehr davon, das verspreche ich dir. Hier.« Zwei Stücke Brot und ein Brocken Käse landeten vor mir auf dem Boden. »Das ist das Abendessen, das du dir heute verdient hast. Solltest du eigentlich ohne Probleme essen können. Vielleicht kriegst du morgen was Besseres.«
    »Toll«, murmelte ich und wollte in mein Zimmer kriechen. Niemals würde ich hierher zurückkehren. Morgen würde ich meinen aufgezwungenen Dienst ganz zufällig »vergessen« und dann vielleicht sogar einen Weg finden, vom Lichten Hof zu verschwinden. »Bis morgen.«

    Die Trollfrau trat mir in den Weg. »Wo willst du hin, Halbblut? Du gehörst jetzt zu meiner Arbeitstruppe, und das bedeutet, dass du mir gehörst.« Sie zeigte auf eine Holztür in der Ecke. »Die Dienstbotenquartiere sind voll. Du kannst da in der Speisekammer schlafen.« Sie schenkte mir ein grausames

Weitere Kostenlose Bücher