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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Lächeln, wobei sie stumpfe gelbe Zähne und ihre Hauer entblößte. »Arbeitsbeginn ist bei Sonnenaufgang. Bis morgen, Äffchen.«
     
    Ich verspeiste mein karges Abendessen und kroch dann zum Schlafen unter die Regalbretter, auf denen Zwiebeln, Rüben und seltsames blaues Gemüse gelagert wurde. Ich hatte zwar keine Decke, aber in der Küche war es sowieso unangenehm warm. Gerade versuchte ich mir aus einem Getreidesack ein Kissen zu formen, als mir mein Rucksack einfiel, den man achtlos auf ein Küchenbrett geworfen hatte, und ich kroch wieder raus, um ihn zu holen. Der orangefarbene Sack enthielt jetzt nichts mehr außer einem kaputten iPod, aber es war trotzdem meiner, die einzige Erinnerung an mein altes Leben.
    Ich holte also den Rucksack von dem Regal und wollte gerade in meine winzige Kammer zurückkehren, als ich plötzlich spürte, wie sich etwas darin bewegte. Vor Schreck hätte ich ihn fast fallen lassen, woraufhin ich ein leises Kichern vernahm. Vorsichtig schlich ich zu einem der Arbeitstische, legte den Rucksack drauf, packte ein Messer und zog dann den Reißverschluss auf, bereit, alles, was herausspringen würde, abzustechen.
    Da lag nur mein iPod, kaputt und stumm. Seufzend zog ich den Reißverschluss wieder zu und nahm den Rucksack
mit in die Speisekammer. Dort schmiss ich ihn in eine Ecke, rollte mich auf dem Boden zusammen, bettete den Kopf auf den Getreidesack und ließ meine Gedanken schweifen. Ich dachte an Ethan, an Mom und an die Schule. Wurde ich zu Hause schon vermisst? Wurden Suchtrupps losgeschickt, schnüffelten Polizeihunde die Orte ab, an denen ich zuletzt gesehen worden war? Oder hatte Mom mich vergessen, so wie Luke es bestimmt getan hatte? Würde ich überhaupt noch ein Zuhause haben, in das ich zurückkehren konnte, falls ich es schaffte, Ethan zu finden?
    Ich begann zu zittern und meine Augen wurden feucht. Bald liefen mir Tränen über die Wangen, durchnässten den Sack unter meinem Kopf und ließen meine Haare zusammenkleben. Ich drückte schluchzend das Gesicht gegen den rauen Stoff. Jetzt war ich ganz unten angekommen. Ich lag in einer finsteren Speisekammer, hatte keine Chance mehr, Ethan zu retten, und nichts lag vor mir außer Angst, Schmerz und Erschöpfung. Ich war bereit, aufzugeben.
    Nach und nach verloren meine Schluchzer an Kraft, und meine Atmung beruhigte sich wieder. Da bemerkte ich, dass ich nicht allein war.
    Ich hob den Kopf und sah als Erstes meinen Rucksack in der Ecke liegen, wo ich ihn hingeworfen hatte. Der Reißverschluss stand offen, und die Tasche wirkte wie ein aufgerissenes Maul. Darin konnte ich das metallische Schimmern des iPods sehen.
    Dann entdeckte ich die Augen.
    Mir blieb fast das Herz stehen, und ich setzte mich
ruckartig auf, wobei ich mit dem Kopf gegen ein Regalbrett knallte. In einer Staubwolke zog ich mich bis in die hinterste Ecke zurück, wo ich mich keuchend hinkauerte.
    Ich hatte diese Augen schon einmal gesehen, ihr grünes Glühen und das intelligente Funkeln darin. Das Wesen war klein, kleiner als ein Kobold, hatte glatte schwarze Haut und lange, dürre Arme. Bis auf die großen koboldähnlichen Ohren sah es aus wie eine grauenhafte Mischung aus Affe und Spinne.
    Die Kreatur grinste, sodass ihre glühenden Zähne die Ecke in fahlblaues Licht tauchten.
    Dann sprach sie.
    Ihre Stimme knisterte in der Finsternis wie ein Radio, das statisches Rauschen von sich gab. Erst konnte ich nichts verstehen. Dann war es, als würde der Sender gewechselt, das Rauschen verschwand, und ich hörte einzelne Worte.
    »… wartet«, krächzte das Wesen, immer noch etwas verzerrt. »Komm zum … Eisen … dein Bruder … gefangen …«
    »Ethan?« Sofort schoss ich hoch und stieß mir prompt wieder den Kopf. »Wo ist er? Was weißt du von ihm?«
    »… Eiserne Hof … wir … warten auf …« Das Wesen flackerte in der Dunkelheit und wurde unscharf wie ein schwindendes Fernsehbild. Dann zischte es, erlosch und ließ nur pechschwarze Finsternis zurück.
    Ich lag mit klopfendem Herz in der Dunkelheit und dachte über das nach, was das Wesen gesagt hatte. Dieses unheimliche Gespräch verriet mir nicht viel, außer dass
mein Bruder noch lebte und etwas, das sich Eiserner Hof nannte, auf irgendetwas wartete.
    Okay, sagte ich mir und holte tief Luft. Sie sind immer noch da draußen, Meghan. Ethan und dein Dad. Du kannst jetzt nicht aufgeben. Hör auf rumzuheulen und reiß dich zusammen.
    Ich nahm den iPod und schob ihn mir in die Gesäßtasche. Falls dieses

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