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Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King

Titel: Plötzlich Fee - Sommernacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Sommernacht - The Iron Fey, Book 1: The Iron King Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Monsterding wiederkam und mir Neuigkeiten von Ethan brachte, wollte ich vorbereitet sein. Dann legte ich mich wieder auf den kalten Boden, schloss die Augen und schmiedete Pläne.
     
    Die folgenden zwei Tage rauschten an mir vorbei. Ich tat alles, was mir die Trollfrau auftrug: Spülte Teller, schrubbte Böden, schnitt Fleisch von Tierkadavern, bis meine Hände blutrot waren. Es folgten keine Zauber mehr gegen mich, und Sarah Hautschäler betrachtete mich langsam mit widerwilligem Respekt. Das Essen, das ich bekam, war einfach: Brot, Käse und Wasser. Die Trollfrau erklärte mir, dass alles Exotischere meinen empfindlichen halbmenschlichen Stoffwechsel durcheinanderbringen würde. Nachts kroch ich erschöpft auf meinen Schlafplatz in der Speisekammer und schlief auf der Stelle ein. Das dürre Wesen kam nach der ersten Nacht nicht wieder, und ich wurde Gott sei Dank auch nicht mehr von Alpträumen heimgesucht.
    Doch die ganze Zeit über hielt ich Augen und Ohren offen und sammelte jede Information, die nützlich sein konnte, wenn ich schließlich fliehen würde. In der Küche stand ich unter strenger Beobachtung von Sarah Hautschäler,
von hier war eine Flucht unmöglich. Die Trollfrau hatte die Angewohnheit, immer genau dann aufzutauchen, wenn ich mal eine Pause machen wollte, oder in dem Moment hereinzukommen, wenn ich mit einer Aufgabe fertig war. In einer Nacht versuchte ich, mich aus der Küche zu schleichen, doch als ich die Doppeltür öffnete, befand sich dahinter nicht der Dornentunnel, sondern nur ein kleiner Lagerraum. An diesem Punkt wäre ich fast verzweifelt, doch ich zwang mich zu Geduld. Der richtige Moment würde schon kommen, sagte ich mir. Ich musste einfach bereit sein, wenn es so weit war.
    Wann immer es ging, unterhielt ich mich mit den anderen Küchenhelfern, die vor allem Heinzelmännchen und Gnome waren, doch die waren so beschäftigt, dass ich kaum etwas von ihnen erfuhr. Aber ich bekam etwas heraus, was mein Herz höher schlagen ließ: Das Elysium, das Event, wegen dem in der Küche alle wie aufgescheuchte Hühner herumrannten, würde in wenigen Tagen stattfinden. Wie es die Tradition gebot, würden sich der Lichte und der Dunkle Hof in friedlicher Absicht treffen, um politische Entscheidungen zu diskutieren, neue Abkommen zu unterzeichnen und ihren wackeligen Waffenstillstand zu bekräftigen. Da Frühling war, würde der Dunkle Hof für das Elysium in Oberons Reich reisen. Im Winter würden dann die Dunklen die Gastgeber sein. Der gesamte Hofstaat war eingeladen, und als Küchenpersonal war es unsere Pflicht, ebenfalls anwesend zu sein.
    Ich arbeitete weiterhin hart, während sich in meinem Kopf ganz eigene Pläne für das Elysium entwickelten.

    Drei Tage nach meiner Verbannung in die Küche bekamen wir Besuch.
    Ich stand neben einem Korb mit winzigen toten Wachteln, die ich rupfte, nachdem Sarah Hautschäler ihnen das Genick gebrochen hatte und sie an mich weitergab. Ich versuchte nicht hinzusehen, wenn die Trollfrau in den Käfig griff, einen wild flatternden, panisch dreinschauenden Vogel packte und ihm mit einem ploppenden Geräusch den Hals umdrehte. Dann warf sie den leblosen Körper wie eine gepflückte Frucht in den Korb und griff nach dem nächsten.
    Plötzlich ging die Tür auf, Licht flutete in den Raum, und drei Feenritter traten ein. Ihr langes silbernes Haar, das sie zu einfachen Pferdeschwänzen zusammengebunden trugen, schimmerte im Halbdunkel und in ihren Mienen spiegelten sich Arroganz und Herablassung.
    »Wir kommen wegen des Halbbluts«, verkündete einer von ihnen mit lauter Stimme. »Auf Befehl von König Oberon soll sie uns begleiten.«
    Sarah Hautschäler sah kurz zu mir rüber, schnaubte und griff nach der nächsten Wachtel. »Von mir aus gern. Die Göre war sowieso nur eine Last und das von Anfang an. Schafft sie aus meiner Küche, auf Nimmerwiedersehen. « Sie unterstrich ihre Aussage durch das scharfe Knacken eines brechenden Vogelhalses.
    Ein Heinzelmännchen verließ seinen Platz an einem der Öfen, um meine Stelle einzunehmen. Es scheuchte mich weg, während es auf einen Hocker sprang.
    Ich wollte den Rittern schon folgen, als mir mein Rucksack einfiel, der noch in der Speisekammer lag. Also murmelte
ich eine Entschuldigung, holte ihn rasch und warf ihn mir beim Zurückkommen über die Schulter. Keines der Heinzelmännchen sah auf, als ich ging, doch Sarah Hautschäler starrte mir finster hinterher, während sie einen weiteren Wachtelhals umdrehte. Mit einer

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