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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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du nicht mitgekriegt, wie er mit mir geredet hat? Als wäre ich der letzte Dreck. Ash ist ein herzloser, arroganter Mistkerl. Ich hasse ihn.«
    »Lügnerin«, erwiderte die Púca. »Lügner, Lügner, lügnerischer Mensch. Ich habe gesehen, wie du ihn angestarrt hast, als er reinkam. Diesen Blick kenne ich. Dich hat’s voll erwischt.« Tiaothin zuckte kichernd mit einem Ohr, während ich mich wand. Dann grinste sie so breit, dass man ihr gesamtes Gebiss sehen konnte. »Ist wirklich nicht deine Schuld. Ash wirkt einfach so auf die Leute. Kein dummer Sterblicher kann ihn ansehen und sich nicht Hals über Kopf in ihn verlieben. Was meinst du denn, wie viele Herzen er schon gebrochen hat?«
    Das zog mich noch weiter runter. Ich hatte gedacht, ich wäre etwas Besonderes. Dass Ash etwas für mich empfand, wenigstens ein kleines bisschen. Jetzt wurde mir klar, dass ich wohl nur ein weiteres Mädchen in einer langen Reihe von Menschen war, die so blöd gewesen waren, sich in ihn zu verlieben.
    Tiaothin lehnte sich gähnend in meine Kissen zurück. »Ich sage dir das, damit du nicht deine Zeit damit vergeudest, dem Unerreichbaren nachzujagen«, schnurrte sie und sah mich aus zusammengekniffenen Augen an. »Außerdem ist Ash in eine andere verliebt«, fuhr sie fort. »Schon seit ewigen Zeiten. Er hat sie nie vergessen.«
    »Ariella«, flüsterte ich.
    Sie wirkte überrascht. »Er hat dir von ihr erzählt? Wow. Tja, dann sollte dir eigentlich klar sein, dass Ash sich niemals in ein unscheinbares, halb menschliches Mädchen verlieben würde. Immerhin war Ariella die schönste Sidhe am gesamten Winterhof. Er würde niemals ihr Andenken verraten, selbst wenn das Gesetz keine Rolle spielen würde. Du kennst doch das Gesetz, oder?«
    Ich hatte keine Ahnung von irgendeinem Gesetz und es war mir auch egal. Irgendwie hatte ich das Gefühl, die Púca wollte, dass ich sie danach fragte, aber diesen Gefallen würde ich ihr nicht tun. Doch Tiaothin schien fest entschlossen, es mir trotzdem zu erzählen, denn sie fuhr naserümpfend fort: »Du bist Sommer«, erklärte sie abfällig. »Wir sind Winter. Es verstößt gegen das Gesetz, dass die beiden Seiten sich miteinander einlassen. Es passiert zwar nicht oft, aber hin und wieder verliebt sich eine durchgedrehte Sommerfee in einen aus dem Winterreich oder andersrum. Das bringt nur Probleme – Sommer und Winter sind einfach nicht füreinander bestimmt. Wenn sie erwischt werden, verlangen die Herrscher, dass sie ihrer Liebe unverzüglich abschwören. Wenn sie sich weigern, werden sie bis in alle Ewigkeit in die Menschenwelt verbannt, damit sie ihre blasphemische Beziehung an einem Ort fortsetzen können, wo die Hofstaaten es nicht mit ansehen müssen … falls sie nicht auf der Stelle hingerichtet werden.« Sie fixierte mich mit ihrem stechenden Blick. »Du siehst also, Ash würde seine Königin und sein Reich niemals wegen eines Menschen verraten. Es ist also das Beste, wenn du ihn dir aus dem Kopf schlägst. Vielleicht suchst du dir einfach einen blöden sterblichen Jungen, wenn du wieder in der Menschenwelt bist – falls Mab dich jemals gehen lässt.«
    Inzwischen ging es mir so miserabel, dass ich nicht einmal mehr den Mund aufmachen konnte, weil nichts als Schluchzen oder Schreie herausgekommen wären. Meine Kehle brannte und meine Augen schwollen zu. Ich musste hier raus, weg von Tiaothins brutalen Wahrheiten, bevor ich in Stücke zersprang.
    Ich biss mir auf die Lippe, um die Tränen zurückzuhalten, drehte mich um und rannte in die Korridore des Dunklen Hofes hinaus.
    Fast wäre ich über einen Kobold gestolpert, der zischend seine Fangzähne bleckte, die im Halbdunkeln schimmerten. Hastig murmelte ich eine Entschuldigung und lief weiter. Eine große Frau in einem geisterhaften, weißen Kleid schwebte durch den Gang und ich bog schnell in einen anderen Korridor ab, bevor ihre roten, geschwollenen Augen mich entdeckten.
    Ich musste hier raus. Nach draußen, an die klare, kalte Luft, und wenigstens ein paar Minuten allein sein, bevor ich völlig durchdrehte. In den dunklen Korridoren und überfüllten Hallen des Palastes wurde ich klaustrophobisch. Tiaothin hatte mir einmal den Weg nach draußen gezeigt – eine große Doppeltür, die auf der einen Seite mit einem lachenden Gesicht verziert war, auf der anderen Seite mit einer furchtbaren Fratze. Ich hatte allein wieder nach ihr gesucht, sie aber nie gefunden. Inzwischen hatte ich den Verdacht, dass Mab sie mit einem Zauber belegt

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