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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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zusammen, als sich eine schlanke Gestalt ganz in Weiß mit wehendem Mantel aus dem Schnee materialisierte. Sein spitzes Gesicht glühte quasi vor arroganter Belustigung.
    »Prinz Rowan!«
    Der Prinz grinste und kniff die eisblauen Augen zusammen. »Verzeiht mir, Mädels«, sagte er und stellte sich neben mich, woraufhin das Rudel ein paar Schritte zurückwich. »Ich will eure kleine Party ja nicht stören, aber ich muss mir die Missgeburt für einen Moment ausleihen.«
    Schneebeere lächelte Rowan an und innerhalb eines Sekundenbruchteils verschwand jede Spur von Gehässigkeit aus ihrem Gesicht. »Selbstverständlich, Hoheit«, flötete sie, als hätte man ihr gerade ein tolles Geschenk gemacht. »Wie Ihr befehlt. Wir haben ihr nur ein wenig Gesellschaft geleistet.«
    Am liebsten hätte ich gekotzt, aber Rowan erwiderte ihr Lächeln, als würde er ihr das glauben, und das Rudel schwebte ohne einen weiteren Blick auf mich davon.
    Sobald sie verschwunden waren, verwandelte sich das Lächeln des Prinzen in ein abfälliges Grinsen und er musterte mich so anzüglich, dass ich sofort wachsam wurde. Mochte ja sein, dass er mich vor Schneebeere und ihren Harpyien gerettet hatte, aber ich glaubte nicht, dass er das aus reiner Ritterlichkeit getan hatte.
    »So, so, du bist also Oberons Halbblut«, schnurrte er und bestätigte damit meinen Verdacht. Er musterte mich von oben bis unten und ich kam mir schrecklich entblößt vor, als würde er mich mit den Augen ausziehen. »Ich habe dich im Frühjahr beim Elysium gesehen. Irgendwie dachte ich, du wärst … größer.«
    »Tut mir leid, wenn ich dich enttäusche«, erwiderte ich eisig.
    »Oh nein, du bist nicht enttäuschend.« Rowan grinste und sein Blick blieb an meiner Brust hängen. »Kein bisschen.« Er kicherte wieder und trat zurück, wobei er mir bedeutete, ihm zu folgen. »Komm, Prinzessin, machen wir einen kleinen Spaziergang. Ich will dir etwas zeigen.«
    Das wollte ich ganz bestimmt nicht, aber ich sah keine Möglichkeit, einem Prinzen des Dunklen Hofes höflich eine Abfuhr zu erteilen, besonders nicht, nachdem er mir gerade einen Gefallen getan und mich von den Harpyien befreit hatte. Also folgte ich ihm in einen anderen Teil des Hofes, wo gefrorene Statuen die Landschaft zierten, die dadurch unheimlich und surreal wirkte. Einige von ihnen standen stolz und aufrecht, andere krümmten sich in kläglicher Angst zusammen und hatten die Arme hochgerissen, um sich zu schützen. Als ich mir einige der Gesichter ansah, die sehr real und lebensecht wirkten, lief mir ein Schauer über den Rücken. Die Winterkönigin hat einen echt gruseligen Geschmack.
    Rowan blieb vor einer Statue stehen. Sie war mit einer rauchigen Eisschicht bedeckt und ihr Gesicht durch die schimmernde Ummantelung kaum zu erkennen. Entsetzt begriff ich, dass es gar keine Statue war. Aus dem eisigen Gefängnis starrte mir ein Mensch entgegen; sein Mund war panisch aufgerissen und er hatte eine Hand ausgestreckt. Seine weit aufgerissenen blauen Augen sahen auf mich herab.
    Dann blinzelte er.
    Taumelnd wich ich zurück und spürte, wie ein Schrei in meiner Kehle aufstieg. Der Mensch blinzelte wieder und starrte mich ängstlich flehend an. Ich sah, wie seine Lippen zitterten, als wolle er etwas sagen, doch das Eis hielt ihn gefangen, erstarrt und hilflos. Unwillkürlich fragte ich mich, wie er wohl atmen konnte.
    »Brillant, nicht wahr?«, sagte Rowan und betrachtete die Statue voller Bewunderung. »Mabs Strafe für jene, die sie enttäuschen. Sie können alles sehen, fühlen und hören, was um sie herum vorgeht, sie sind sich also völlig bewusst, was mit ihnen passiert ist. Ihre Herzen schlagen, ihre Gehirne funktionieren, aber sie altern nicht. Der Lauf der Zeit ist für sie für immer unterbrochen.«
    »Wie können sie atmen?«, flüsterte ich, ohne den Menschen aus den Augen zu lassen.
    »Gar nicht.« Rowan grinste verschlagen. »Natürlich können sie das nicht. Ihre Nasen und Münder sind ja voll Eis. Aber trotzdem versuchen sie es immer wieder. Es ist, als würden sie für alle Ewigkeit ersticken.«
    »Das ist grauenvoll!«
    Der Sidheprinz zuckte mit den Schultern. »Dazu kann ich nur eins sagen: Es ist besser, Mab nicht zu reizen.« Dann richtete er seinen eisigen Blick auf mich. »Also, Prinzessin«, fuhr er fort und machte es sich am Fuß der Statue bequem. »Verrate mir doch mal eines.« Er nahm einen Apfel aus dem Nichts, biss hinein und lächelte mich unverwandt an. »Wie ich höre, sind du und

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