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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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hervortrat, sich an den Fuß der Treppe stellte und zu mir hochschaute. Sein Schwert steckte in der Scheide und in seiner Hand pulsierte das Jahreszeitenzepter in reinem blauem Licht.
    Eine kleine Ewigkeit starrten wir einander an, keiner von uns wollte das Schweigen brechen, um auszusprechen, was wir beide dachten. Ich fragte mich, ob Ash jetzt einfach das Zepter nehmen und verschwinden würde. Unser Vertrag war erfüllt. Er hatte, weshalb er hergekommen war, es gab für ihn keinen Grund, noch länger hierzubleiben.
    »Also …« Ich war dann doch die, die das Schweigen zuerst brach, und versuchte, das Zittern in meiner Stimme zu unterdrücken, genau wie die blöden Tränen, die wieder mal in meinen Augen brannten. »Gehst du jetzt?«
    »Bald.« Seine Stimme klang ruhig, aber müde. »Ich werde ins Winterreich zurückkehren, doch ich dachte, ich sollte den Gefallenen die letzte Ehre erweisen, bevor ich gehe.«
    Mein Magen zog sich zusammen. Ich schaute an ihm vorbei und sah zum ersten Mal den Haufen aus verbogenem Eisen, der im Schatten des Zwischengeschosses lag. Keuchend taumelte ich die letzten Stufen hinunter, schob mich an Ash vorbei und rannte stolpernd zu der Stelle, wo Eisenpferd zwischen toten Käfern und den qualmenden Überresten von Virus lag.
    »Eisenpferd?« Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte ich, Grimalkin neben seinem Kopf sitzen zu sehen. Doch dann blinzelte ich, um die Tränen in Schach zu halten, und das Bild verschwand. Eisenpferd lag auf der Seite, sein Atem ging keuchend und schwer. Das Feuer in seinem Bauch glühte nur noch schwach. Eines seiner Beine war zertrümmert und große Stücke aus seinem Leib waren herausgerissen worden. Um ihn herum lagen verstreute Kolben und Hebel wie bei einer kaputten Uhr.
    Ich kniete mich neben seinen Kopf und legte ihm eine zitternde Hand auf den Hals. Er war ganz kalt und das Glühen in seinen Augen war schwach und flackerte unstet. Als ich ihn berührte, regte er sich zwar, hob aber nicht den Kopf und sah mich auch nicht an. Ich hatte den schrecklichen Verdacht, dass er keinen von uns sehen konnte.
    »Prinzessin?«
    Seine Stimme war so leise und atemlos, dass ich fast in Tränen ausgebrochen wäre. »Es tut mir so leid«, flüsterte ich und spürte plötzlich Puck und Ash hinter mir, die mir über die Schulter schauten.
    »Nein.« Das rote Licht in seinen Augen schrumpfte zur Größe von Stecknadelköpfen zusammen und seine Stimme senkte sich zu einem Flüstern. Ich musste mich anstrengen, um ihn überhaupt verstehen zu können. »Es war … mir eine Ehre …« Er seufzte noch einmal und die winzigen Lichtpunkte flackerten einmal, zweimal. »… meine Königin.« Dann starb er.
    Ich schloss die Augen und ließ meinen Tränen freien Lauf. Ich weinte um Eisenpferd, der niemals geschwankt hatte, niemals schwach geworden war in seinem Glauben oder seinen Überzeugungen. Der ein Feind gewesen war, dann jedoch beschlossen hatte, ein Verbündeter zu werden und letztendlich ein Freund. Ich kniete auf den kalten Fliesen und schluchzte ohne jede Scham, unter den ernsten Blicken von Puck und Ash, bis die ersten schwachen Sonnenstrahlen durch das zerbrochene Oberlicht fielen.
    »Meghan.« Ashs leise Stimme drang durch meine Trauer. »Wir sollten jetzt gehen.« Sein Ton war sanft, aber unerbittlich. »Die Armee des Eisernen Königs ist bereit zum Abmarsch. Wir müssen das Zepter zurückbringen. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit.«
    Ich richtete mich auf und wischte mir über die Augen, wobei ich die verdammten Feen und ihren ewigen Krieg verfluchte. Anscheinend war nie genug Zeit. Zeit, um zu tanzen, zu reden, zu lachen oder auch, um den Tod eines Freundes zu betrauern. Ich streifte das Anstecksträußchen ab und legte es auf Eisenpferds kalte Metallschulter, da ich wollte, dass er etwas Schönes und Natürliches hatte, hier an diesem leblosen Ort. Leb wohl, Eisenpferd.
    Ash streckte eine Hand aus und ich ließ mich von ihm auf die Füße ziehen.
    »Wohin jetzt?«, schniefte ich.
    »Zu den Feldern der Ewigen Ernte«, antwortete mir eine vertraute Stimme und Grimalkin erschien. Er hockte ein paar Meter weiter auf einem Karton. Vorsichtig schob er einen Metallkäfer vom Deckel, der klappernd zu Boden fiel, bevor der Kater fortfuhr: »Alle großen Schlachten zwischen den beiden Höfen wurden in dieser Ebene geführt. Würde ich die Armeen von Sommer und Winter suchen, wäre das der Ort, wo ich als Erstes hinginge.«
    »Bist du sicher?«, fragte ich.
    »Ich sagte nicht,

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