Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter
schieben konnte. »Das war nicht unsere Idee, Leanansidhe.«
»Oh, das weiß ich doch, mein Lieber. Ihr seid zu beschränkt, um etwas Derartiges aufzuziehen. Deshalb werde ich euch auch nicht bestrafen.«
»Wirklich?« Dan entspannte sich etwas.
»Wirklich?«, platzte ich heraus und sah zu ihr hoch. »Aber sie haben mich angegriffen! Und sie wollten Charles umbringen! Willst du denn deswegen nichts unternehmen?«
»Sie sind nur ihren niederen Instinkten gefolgt, Liebes.« Leanansidhe lächelte mich an. »Ich habe nichts anderes von ihnen erwartet. Wer mich wirklich interessiert, ist der Drahtzieher. Warum bleibst du nicht noch ein wenig … Warren? «
Wir fuhren alle herum und sahen, wie Warren gerade versuchte, unbemerkt auf den Flur zu schleichen. Er erstarrte, zuckte beim Klang seines Namens zusammen und schenkte Leanansidhe ein klägliches Lächeln. »Ich … ich kann das erklären, Leanansidhe.«
»Aber sicher kannst du das, mein Lieber.« Bei Leanansidhes Stimme drehte sich mir der Magen um. »Und das wirst du auch. Wir werden ein bisschen miteinander plaudern und du wirst mir alles sagen, was du über den Eisernen König und das Zepter weißt. Du wirst singen, mein Lieber. Du wirst singen, wie du noch nie zuvor gesungen hast, das verspreche ich dir.«
»Komm«, sagte Puck und nahm meinen Ellbogen. »Das willst du nicht hören, Prinzessin, vertrau mir. Lea wird uns die Neuigkeiten erzählen, wenn sie sie hat.«
»Charles«, sagte ich und er drehte sich von Leanansidhe weg zu mir. Sein Blick war erneut völlig leer. »Komm, lass uns gehen.«
»Die hübsche Lady funkelt«, murmelte Charles.
Ich seufzte. »Ja«, sagte ich traurig und nahm seine Hand. »Das tut sie.«
Unter der Führung von Puck verließen wir mit dem finster dreinblickenden Eisenpferd das Musikzimmer, flohen aus Leanansidhes Dunstkreis und überließen Warren seinem Schicksal.
Eine königliche Behandlung
»Eine Softwarefirma?«, wiederholte Puck mit gerunzelter Stirn. »Tatsächlich? Da haben sie es die ganze Zeit versteckt?«
»Sieht ganz so aus, mein Lieber.« Leanansidhe lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schlug die langen Beine übereinander. »Du musst bedenken, die Eisernen Feen sind nicht wie wir. Sie treiben sich nicht in Museen und Parks herum und singen den Blumen etwas vor. Sie bevorzugen hoch technisierte Orte, die genau die kalten, berechnenden Sterblichen anziehen, aus denen wir uns nicht sonderlich viel machen.«
Ich wechselte einen Blick mit Puck. Wir hatten uns über diesen seltsamen kalten Schein unterhalten, den ich bei der Waffe eingesetzt hatte, bevor Leanansidhe aufgetaucht war. Wir konnten zwar nur raten, waren aber beide zu dem Schluss gekommen, dass es tatsächlich Eiserner Schein war, den ich bei Warren angewendet hatte, und dass Leanansidhe, die eine so offensichtliche Verachtung und Hass gegen die Eisernen Feen hegte, vorerst nichts davon erfahren sollte.
Ich wünschte nur, ich würde mehr darüber wissen. Ich hatte so ein Gefühl, dass so etwas in der Welt der Feen noch nie vorgekommen war, dass ich ein Novum war und dass es keinen Experten gab, mit dem ich reden konnte. Warum hatte ich Zugang zum Eisernen Schein? Warum konnte ich ihn manchmal benutzen und dann wieder nicht? Zu viele Fragen und keine Antworten. Seufzend beschloss ich, mich auf das aktuelle Problem zu konzentrieren, anstatt auf das, bei dem ich vorerst keine Hoffnung hatte, es zu lösen.
»Wie heißt diese Firma?«, fragte ich Leanansidhe, ohne sie darauf hinzuweisen, dass auch ich eine dieser kalten, berechnenden Sterblichen war, die technische Spielereien und Computer mochten. Mein armer, ersoffener iPod fehlte mir immer noch – er war einer Flussüberquerung zum Opfer gefallen, als ich das erste Mal im Feenland gewesen war. Und ich hatte auch noch nie so lange ohne Fernsehen auskommen müssen. Falls ich jemals in ein normales Leben zurückkehren würde, hätte ich jede Menge aufzuholen.
Leanansidhe tippte ihre Finger schnell nacheinander auf die Armlehne und verzog nachdenklich die Lippen. »Oh, wie haben sie es genannt? Die klingen für mich ja alle gleich, Liebes.« Sie schnippte mit den Fingern. »Ich glaube, es war SciCorp. Ja, in der Innenstadt von San Jose. Im Herzen des Silicon Valley.«
»Großer Konzern«, murmelte ich. »Ich glaube nicht, dass wir da so einfach reinspazieren können. Es gibt bestimmt Kameras und Wachleute und solche Sachen.«
»Ja, ein Frontalangriff ist zum Scheitern verurteilt«, stimmte
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