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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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wie der Eiffelturm, packte meine Hand und schüttelte sie. »Marli, ich freue mich, dich kennenzulernen. Wow!«
    Sie ließ einen Moment lang ihren Blick an mir hoch und runterwandern. Besser gesagt an der lila karierten Mütze, der Lammfelljacke und dem kurzen Blümchenkleid darunter (das für sich genommen krass hässlich war, aber mit den Karostrumpfhosen und den Bikerstiefeln unschlagbar stylish). »Ich sehe schon, du hast dein Gefühl für Mode von deiner Tante Emmi. Ich bin übrigens Hutmacherin«, fuhr sie fort und der Eiffelturm auf ihrem Kopf wackelte gefährlich.
    Â»Da wäre ich nie draufgekommen.« Ich grinste sie an.
    Â»Deine Mütze ist toll!«, sagte sie. »Und dieses Kleid. Super. Wir machen zwei Mal im Jahr eine Modenshow, wenn du Lust hast, kannst du ja vielleicht irgendwann mal als Model mitlaufen.«
    Ich bedankte mich, aber ich weiß, dass ich entweder Stuntfrau oder Modedesignerin werde, aber mit Sicherheit kein Model, so viel steht fest. Um das zu wissen, muss ich mir gar nicht erst irgendwelche bescheuerten Wir-suchen-angeblich-ein-Supermodel-Shows ansehen, wo die Mädchen dünn sind, als hätten sie ein schweres Drogen-Problem.
    In der fünften Staffel von Blood Diary gab es eine Szene, in der die Heldin aus ihrem Auto gesprengt wurde, das war der Wahnsinn, und ich hab dann gegoogelt, wie man am besten Stuntfrau wird. Freerunning ist schon mal ein super Anfang.
    Andererseits kann man als Stuntfrau nicht allzu lange arbeiten, schätze ich, sondern nur solange man jung ist. Wer weiß schon, wie lange man Lust hat, sich freiwillig aus brennenden Flugzeugen zu stürzen und so was? Also vielleicht doch lieber Modedesignerin. Ich könnte ja Luna bitten, einen Blick in die Zukunft zu werfen und mir zu sagen, was ich mal werde. Hm, aber wo bleibt dann das Abenteuer? Mir reicht es, wenn sie mir die Aufgaben der nächsten Mathearbeit verrät, mehr will ich über die Zukunft gar nicht wissen
    Â»Marli, schau, dahinten sind die ganzen Werkstätten. Da macht zum Beispiel jemand Perücken, siehst du? Und hier«, Tante Emmi drehte sich einmal um ihre Achse, »werden die Sachen dann ausgestellt. Vorzüglich . Schau dich doch ein bisschen um, während ich alles Weitere mit Kate bespreche.«
    Mich umzuschauen, hatte ich schon in der Sekunde beschlossen, in der ich die alte Fabrikhalle betreten hatte. Natürlich in aller Ruhe, also: Klamotten anprobieren, Schubladen aufziehen, bisschen rumstöbern und vielleicht eine Perücke aufsetzen, um zu sehen, wie mir eine andere Haarfarbe stehen würde, und so weiter. Mann, könnte ich doch nur eine Methode entwickeln, nach der ich wusste, wie lange der Zeitenzauber anhält.
    Eins war jedenfalls sicher: Tante Emmi konnte ich auch später noch fragen, ob ich bei Suse und Luna übernachten durfte. Diese Gelegenheit hier konnte ich mir wirklich nicht entgehen lassen! Also legte ich die Hände hinter den Rücken, verschob das karierte Pflaster so weit, dass ich den Diamanten berühren konnte, dann hatte ich kurz das Gefühl zu springen und schon war ich wieder in dieser Welt, die niemandem außer mir gehörte.
    Alle Geräusche waren verstummt, alle Bewegungen erstarrt. Tante Emmi stand mit offenem Mund da, weil sie offenbar gerade etwas hatte sagen wollen, Kate hatte den Hals nach hinten verdreht, um jemandem etwas zuzurufen. Ich spazierte los. Der goldene Raum mit dem Kronleuchter war von kleinen Werkstätten umgeben, in die ich kurz einen Blick warf.
    Ein Mann saß vorgebeugt an einer riesigen Nähmaschine, die zu rattern aufgehört hatte, im nächsten Raum hatte eine Schuhmacherin gerade einen Nagel einschlagen wollen, ihre Hand mit dem Hammer schwebte in der Luft. Sie erinnerte mich ein bisschen an unsere Mathelehrerin, die Landkarte, aber im Gegensatz zu der machte sie umwerfende Stiefel, die aussahen wie aus einem Vampirfilm.
    Außerdem schaute ich kurz bei der Tischlerin rein und beim Perückenmacher, alle eingefroren bei dem, was sie gerade taten. In der Werkstatt von Kate hingen und lagen überall halb fertige Hüte herum.
    Dann wanderte ich durch die große Eingangshalle und sah mich um. Auf einer riesigen Tafel stand, wer wann die Besprechungsecke haben durfte und wer was einkaufen musste. Kaffee und Wasser und so Zeugs. An den Wänden jede Menge Regale mit Schuhen und Hüten und Handschuhen, außerdem eine lange Kleiderstange. Ich

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