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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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konnte dir bloß dieser Dummboldt-Fehler passieren? Tststs!«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Sei lieber froh, dass niemandem das mit deinen Schwarzbauchunken aufgefallen ist.«
    Luna richtete sich auf. »Was denn?«
    Â»Dass es die gar nicht gibt.«
    Â»Nicht?« Luna runzelte die Stirn. »Ich hätte schwören können, dass Frau Schluckebier … Ach, was soll’s. Hauptsache, es hat geklappt.«
    Â»Mann«, sagte ich. »Ich würde euch echt so gerne mal mitnehmen, wenn ich durch die angehaltene Zeit spaziere. Das müsstet ihr erleben, das ist der Wahnsinn. Wirklich.«
    Â»Könntest du mal die Zeit anhalten, wenn ich gerade Tom küsse?«, fragte Luna.
    Suse begann zu kichern, dann sah sie mich an. »Sag mal Marli, was heißt eigentlich doodoo?«
    Â»Hundekacke.«
    Â»Der arme Greg, der steckt jetzt wirklich in big doodoo.« Suse lachte leise.
    Â»Tja, Schwestern!«, schrie Luna. »Ich sag nur: Wir sind die Herrinnen der Ringe!«
    Ich straffte die Schultern. »Herrinnen der Ringe, dass ich nicht lache!«, sagte ich streng. »Das stimmte doch schon nicht, als Suse das vor ein paar Wochen gebloggt hat.«
    Â»Wie meinst du das denn jetzt?«, wollte Suse wissen.
    Â»Na ja, wir sind von Herrinnen echt weit entfernt. Ich muss euch doch wohl nicht daran erinnern, dass wir im Grunde überhaupt keine Ahnung haben, was wirklich los ist. Und dass wir uns schon lange nicht mehr um das Elsa-LeMarr-Rätsel gekümmert haben.«
    Â»Stimmt schon«, gab Luna leise zu, sah aber aus, als ob sie wenig Lust auf Denksportaufgaben hätte. Und Suse auch nicht. Kein Wunder, das Denkvermögen der beiden war seit Tom und Henri wirklich etwas auf der Strecke geblieben.
    Â»Also«, fuhr ich fort. »Hat mal wieder einer im Blog nachgeschaut, ob es inzwischen eine Antwort gibt?«
    Die beiden schüttelten schuldbewusst ihre Köpfe.
    Aber zumindest konnten sie sich trotz eingeschränkten Denkvermögens immer noch daran erinnern, was ich damit meinte: nämlich diesen gruseligen Kommentar, den wir vor wenigen Tagen in Suses supergeheimem, mit einem (wie sie dachte) unknackbaren Passwort abgesicherten Top-Secret-Blog entdeckt hatten. In dem hatte sie Fakten über unsere drei Ringe festgehalten, Fragen notiert, Pläne entworfen. Niemand außer uns konnte ihn lesen, niemand durfte ihn lesen, deswegen bestand das Passwort aus Buchstaben und Zahlen und aus Groß- und Kleinschreibung. Also eigentlich perfekt.
    Trotzdem war es jemandem gelungen, sich in den Blog einzuschleichen und einen Kommentar zu hinterlassen. Der lautete sinngemäß: Ihr wurdet auserwählt, blabla, lasst euch nicht vom Knutschen ablenken. Bitte, bitte helft, denn das mit den drei Moiren muss entwirrt werden.
    Der- oder diejenige wusste also von unseren Ringen, irgendwas über die Moiren … aber auch, dass die Liebe zumindest Luna und Suse seit geraumer Zeit den Verstand vernebelte.
    Nachdem wir diesen unheimlichen Kommentar entdeckt hatten – und unheimlich war er, weil außer uns fast niemand von den Ringen wusste und überhaupt niemand von den Moiren –, stellten wir dem/der anonymen Kommentarschreiber/in die einzige Frage, die man auf so was stellen kann. Nämlich:
    HALLO? WER BIST DU?
    Und seitdem hatten wir nicht mehr in dem Top-Secret-Blog nachgeschaut, ob jemand geantwortet hatte. Klassische Verdrängungstaktik … ich schätze, wir hatten irgendwie Bammel davor, dass zum Beispiel die bereits lange mausetote Elsa LeMarr uns geschrieben hatte. Ich kann jetzt auch nicht erklären, wie wir darauf kamen, denn: Seit wann können Tote tippen?
    Seit wir die magischen Ringe haben, ist sowieso alles anders, als man es sich so gemeinhin vorstellt. Aber natürlich konnten wir nicht ewig so tun, als ob nichts geschehen wäre, und unsere Ringe nur zum Einsatz bringen, um Leuten in aller Ruhe Wimperntusche wegzuwischen oder Matheaufgaben vorauszusehen oder in der Vergangenheit nachzuschauen, wann die eigene Mutter zum ersten Mal einen Jungen geküsst hat oder so. Ich fand, wir sollten uns langsam mal zusammenreißen und mit unseren Nachforschungen fortfahren. Zusammenreißen lernt man beim Freerunning. Und Hindernisse und den inneren Schweinehund überwinden auch.
    Von beidem aber waren Suse und Luna gerade meilenweit entfernt.
    Â»Jaja«, sagte Suse. »Das machen wir. Bald.«
    Â»Wie bald?«
    Â»Seeeeehr bald.«

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