Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
Vom Netzwerk:
schlucken, als sie mit dem Daumen über mein kariertes Pflaster und den Ring darunter strich.
    Â»Wäre es nicht schön, wenn man die Zeit anhalten könnte, Marli?«, fragte sie.
    8 Wie ich schon erwähnte, sagt sie regelmäßig komische Sachen. Was das hier zu bedeuten hat, weiß ich zufällig: Prost! auf Französisch.

10. Kapitel
    D as hat sie gesagt?«, flüsterte Suse ins Mikrofon.
    Ich war wieder in meinem Zimmer und hatte Luna und Suse sofort über Skype angerufen. Tante Emmi bastelte nebenan an einer Kette, die sie mit Perlen und einem Turmalin aufpeppen wollte.
    Â»Ja, das hat sie gesagt!« Ich spürte, dass ich die Augen weit aufgerissen hatte.
    Plötzlich verschwand Suse vom Bildschirm, es sah aus, als hätte sie jemand weggestoßen. Und so war es auch, denn jetzt tauchte riesengroß Lunas Gesicht auf, sie ging so nah an die Kamera, dass ich einen guten Blick in ihre Nasenlöcher bekam. Groß und dunkel wie Steinzeithöhlen, aber wenigstens ohne lange Jockel-Haare.
    Â»Noch mal zum Mitschreiben«, sagte sie. »Was genau hat sie gesagt? Wenn’s geht, bitte wortwörtlich!«
    Ich schloss kurz die Augen, konzentrierte mich und dann wiederholte ich so exakt wie möglich, was Tante Emmi im Mammamia zu mir gesagt hatte: »Wäre es nicht schön, wenn man die Zeit anhalten könnte, Marli? Und dann hat sie mich sehr lange angeschaut.«
    Â»Luna, mach doch mal Platz.« Jetzt war Suse auch wieder zu sehen. »Aber das kann doch wohl kein Zufall sein. Bestimmt wollte sie dir damit unauffällig sagen, dass sie etwas über die Ringe weiß. Was ja auch nicht besonders überraschend ist, wir haben das doch schon die ganze Zeit vermutet. Also dass sie etwas mit den Ringen zu tun hat.«
    Â»Aber was?«, fragte ich leise.
    Suse zuckte mit den Schultern. »Irgendwas. Das müssen wir eben rausfinden.«
    Ich schüttelte ratlos den Kopf. »Aber wenn sie etwas weiß, warum redet sie dann nicht mit mir? Ich meine, mit mir kann man doch reden, oder nicht?«
    Luna schnaubte leise durch die Nase. »Natürlich kann man das. Wenn man das will. Aber vielleicht will sie nicht. Mir kommt es so vor, als ob deine Tante etwas zu verheimlichen hätte und sich deswegen manchmal so komisch verhält. Tut mir leid, aber so ist es. Wenn ich nur daran denke, wie sie uns letztens, als wir bei dir zum Cheesecake-Essen waren, versucht hat auszuquetschen.«
    Â»Na, also ausquetschen würde ich das nicht gerade nennen«, sagte ich, aber mit wenig Überzeugung in der Stimme. Denn es stimmte ja, an diesem Nachmittag war Tante Emmi komischer gewesen als … sagen wir mal, Fischstäbchen zum Frühstück.
    Â»Hmmmmmm.« Suse strich sich eine Strähne hinters Ohr. »Warum ist deine Tante eigentlich nicht verheiratet? Und hat keine Kinder?«, fragte sie.
    Â»Was soll denn das jetzt?« Ich kniff die Augen zusammen. »Es muss doch wohl nicht jeder heiraten und Kinder bekommen, oder?«
    Â»Natürlich nicht. Aber vielleicht … keine Ahnung – ist sie eventuell doch mit deinem Vater zusammen?« Luna hob die Augenbrauen so hoch, dass ich fand, das müsste schon wehtun.
    Ich schluckte ein paar Mal. »Na ja, ehrlich gesagt habe ich mir das früher immer gewünscht. Dann wären wir ja so eine richtige Familie gewesen und alles. Aber …« Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Dafür gab es nie irgendwelche Anzeichen.«
    Â»Erwachsene sind Weltmeister im So-tun-also-ob!«, behauptete Luna. Wie sie darauf kam, sagte sie allerdings nicht, sondern: »Okay, Auftrag an Suse: Schau mal mit deinem Ring nach, ob Marlis Tante und ihr Vater ein Paar sind oder irgendwann mal waren.«
    Â»Hey, lasst die Vergangenheit meiner Tante in Ruhe! Das hat doch schon mal nicht funktioniert, vergessen?«, rief ich. Aus mehreren Gründen. Zum einen, weil Suse, als sie das letzte Mal im Leben meiner Tante rumschnüffeln wollte, behauptet hatte, dass da eh nichts zu sehen wäre. Nichts als ein schwarzes Loch. Ultraschwarz. Als wäre alles Licht verschluckt, und das klang wirklich unheimlich und gefährlich zugleich.
    Und zum anderen, weil Suse damit ja auch in meiner Vergangenheit herumschnüffeln würde, sie würde mich früher sehen und vielleicht auch meine Mutter. Bei der Vorstellung, dass Suse meine Mutter sehen konnte und ich niemals, da wälzte sich gleich eine ganze Ladung

Weitere Kostenlose Bücher