Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3
Autoren: Katja Henkel
Vom Netzwerk:
Luna gähnte. Sie wird, wenn sie mittags zu viel gegessen hat, immer ziemlich müde.
    In diesem Moment klopfte es, die Tür ging auf und ich sah einen grauen Kopf mit Pferdeschwanz, orangefarbene Hosen und ein rotes Hemd. Ich meine ja immer noch, dass Großväter normalerweise deutlich anders aussehen. Aber ich selbst hab keinen mehr – die Bezeichnung Kleinfamilie ist in unserem Fall eine maßlose Übertreibung. XXS-Familie könnte man sagen.
    Â»Na ihr drei«, sagte Opa Till. »Alles klar?«
    Â»Na, Opa«, antwortete Luna. »Vorhin beim Kopfstand hingeknallt? Das hat einen ganz schönen Schlag gelassen.«
    Opa Till kratzte sich am Kopf. »Ich kann mir das überhaupt nicht erklären. Seit vierzig Jahren mache ich Kopfstand und ich bin bisher kein einziges Mal umgefallen! Außer, bestimmte Menschen rennen, ohne anzuklopfen, in mein Zimmer, während ich gerade auf dem Kopf meditiere«, fügte er mit einem gespielt missbilligenden Lächeln in Richtung Luna hinzu. Als Luna damals das erste Mal in die Zukunft geschaut hatte, hatte sie in lauter Panik alles ihrem Opa erzählt … und der war dann ziemlich unelegant umgekippt.
    Â»Haben Sie sich wehgetan?«, fragte ich schuldbewusst.
    Er winkte ab. »Ach was. Wozu mache ich seit so vielen Jahren Yoga? Ich habe mich äußerst geschickt … abfangen können.«
    Â»Hat sich aber anders angehört«, nuschelte Luna träge, die Augen halb geschlossen.
    Â»Opa, freust du dich«, rief Suse, »dass wir hierbleiben und dir Gesellschaft leisten?«
    Er kam noch einen Schritt ins Zimmer. »Schwarzbauchunken, ja?« Er sah uns nacheinander durchdringend an. Dann begann er schallend zu lachen. »Ihr seid gut! Richtig gut!« Er setzte sich neben mich auf den Boden, ebenfalls im Schneidersitz, und schlug mir leicht auf den Rücken. »Ja, klar freue ich mich, dass ihr hierbleibt. Und ihr drei seid ein tolles Team!«
    Er schaute mich, plötzlich ganz ernst, an. »Ich habe mir überlegt, Marli, ob du in dieser Woche nicht auch bei uns wohnen willst? Wo ihr doch zusammen die Projektarbeit machen müsst?« Bei dem Wort Projektarbeit zwinkerte er mir zu.
    Â»Hier?«, fragte ich überrascht.
    Luna schlug sich an die Stirn. »Dass wir da nicht selbst draufgekommen sind! Natürlich. Das wird der Hammer.«
    Â»Der Hammerhammer!«, flüsterte Suse. »Das werden die besten Herbstferien aller Zeiten!«
    Â»Keine Wandertouren und ähnliche Abartigkeiten«, reimte Luna.
    Â»Wir müssen natürlich erst deine Tante fragen, Marli, das ist klar, aber wenn sie einverstanden ist: herzlich willkommen!« Opa Till schüttelte mir kräftig die Hand und ich spürte, dass ich übers ganze Gesicht strahlte.
    Gerade als er aus dem Zimmer ging, kam Greg herein. »Besten Dank«, murrte er. »Jetzt muss ich mit denen allein mitfahren.«
    Suse zuckte mit den Achseln. »Tut mir leid für dich. Wirklich.«
    Luna sah ihn mitfühlend an. »Ist ja nur eine Woche. Geht vorbei, glaub mir.«
    Greg warf mir einen Blick zu, als wäre ich jetzt dran, was zu sagen.
    Â»Vielleicht fällt dir ja auch noch ein Grund ein«, schlug ich vor. »Warum du hierbleiben musst.«
    Da sah er mich irgendwie komisch an. Als ob ihm sogar eine ganze Menge Gründe einfallen würden.
    Â»Nee«, sagte er dann aber bedauernd. »Der Zug ist abgefahren. Nach dem, was ihr euch da habt einfallen lassen, kann ich jetzt nicht auch noch mit irgendeiner Ausrede ankommen. Das wäre zu viel und am Ende würdet ihr noch auffliegen.«
    Wirklich nett von ihm. Irgendwie fand ich ein bisschen schade, dass er eine Woche lang weg sein würde. Wir hätten so schön auf der Slackline üben können. Aber das konnten wir ja nachholen, wenn er erst mal vom Wandern zurückkam.
    Â»Was macht ihr heute noch?«, fragte Greg jetzt.
    Â»Wer? Wir?« Suse sah ihren Bruder überrascht an, gerade so, als ob er sich normalerweise nicht dafür interessierte, was seine kleine Schwester und seine kleine Cousine so trieben.
    Â»Dies und das«, meinte Suse.
    Â»Und dann was anderes«, fügte Luna hinzu.
    Greg drehte langsam den Kopf zu mir. »Und du, Marli?«
    Â»Ich muss los«, sagte ich und sprang auf, weil ich eine Menge vorhatte. Vor allem Tante Emmi überreden, dass ich eine Woche bei Luna und Suse übernachten durfte.
    Â»Und wir«, ich sah zu Suse
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher