Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
Vom Netzwerk:
besessen habe.«
    Ich beugte mich auf meinem Hocker vor. »Aha …«, sagte ich, ohne auch nur einen Schimmer zu haben, was sie genau sagen wollte.
    Â»Ich meine damit, dass dieser Ring aussah wie ein Teil meines Rings, versteht ihr?« Sie blickte mich mit großen Augen an.
    Wir nickten alle drei gleichzeitig, wobei ich überhaupt nichts kapierte und nur wollte, dass sie weiterredete.
    Â»Du trägst ihn seit diesem Tag die ganze Zeit, Marli, aber du hast ziemlich schnell angefangen, so ein Pflaster drüberzukleben«, fuhr Tante Emmi fort und sah mich forschend an. »Das fand ich seltsam. Normalerweise trägt man ja einen Ring, damit die anderen ihn sehen, und versteckt ihn nicht.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Na ja, ich finde ihn jetzt nicht wirklich schön«, erklärte ich dann. »So Gold und Diamant, das ist nicht direkt mein Ding. Aber er ist von meiner Mutter und deshalb …« Ich schluckte zwei Mal um den Kieselstein im Hals herum. »Deshalb wollte ich ihn immer bei mir haben.« Jetzt schien der Kieselstein sogar quer zu stecken. Ich musste erst mal Luft holen, so gut es ging. »Außerdem«, fuhr ich fort. »Also, beim Freerunning ist es besser, Schmuck abzukleben.«
    Tante Emmi begann, mit einer kleinen Drahtzange zu spielen. »Ja, das weiß ich ja mittlerweile. Auch wenn ich erst dachte, dass du den Ring irgendwie verheimlichen willst. Und deshalb habe ich dann angefangen, dich genauer zu beobachten, weil ich wissen wollte, ob mit dir und dem Ring irgendetwas … geschieht.«
    Ich hörte Luna neben mir leise aufkeuchen. »Was … was meinen Sie damit, ob etwas geschieht?«
    Jetzt musterte meine Tante uns nacheinander. »Ich schätze, ihr wisst genau, was ich damit meine. Oder nicht?«
    Â»Wer?« Suse tat überrascht.
    Â»Wir?«, fügte Luna hinzu.
    Â»Wieso?«, sagte ich, aber mir wurde ein bisschen flau im Magen. Denn ich ahnte, was gleich kommen würde.
    Wieder lachte Tante Emmi. »Ich bin wirklich froh, dass ihr drei euch gefunden habt. Ich war auch einmal so ein Backfisch, wie ihr es seid …«
    Wieder so ein komisches Wort.
    Â»Also, was meint ihr? Wollen wir jetzt nicht mal alle die Karten auf den Tisch legen?« Sie ließ ihren Blick zwischen Luna und Suse hin und her flitzen. »Ihr habt auch solche Ringe, habe ich recht oder habe ich recht?«
    Bevor die beiden wieder mit ihrem »Wer?«-«Wir?«- Spielchen beginnen konnten, nickte ich bloß. Warum noch länger leugnen?
    Tante Emmi legte die Zange weg und nahm meine Hände in ihre. »Ich habe dich genau beobachtet, Marli. Ob du dich durch den Ring irgendwie veränderst oder so etwas, aber anfangs fiel mir nichts auf. Ich hatte gehofft, das alles wäre vielleicht nur ein Zufall! Ich meine, es gibt so viele Ringe auf der Welt, die sich ähnlich sehen, nicht wahr? Ich selbst weiß das ja am besten …« Sie schmunzelte. »Und daher hat es etwas gedauert, bis ich kapiert habe, dass du mit dem Ring die Zeit anhalten kannst.«
    Mir blieb der Mund offen stehen. »Das weißt du?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wie gesagt, zuerst wusste ich es nicht. Mir fiel nur irgendwann auf, dass ich zum Beispiel viel mehr Erbsen auf dem Teller hatte als vorher und du von einer auf die andere Sekunde keine mehr. Und solche Sachen.« Sie lächelte.
    Â»Ich hasse Erbsen«, bestätigte ich.
    Â»Jaja, ist mir bekannt.« Tante Emmi schnitt eine Grimasse. »Jedenfalls, als wir dann hierherkamen und du Suse und Luna kennengelernt hast, da kam mir ein Verdacht.«
    Â»Was denn für ein Verdacht?« Luna runzelte die Stirn.
    Â»Ihr habt auch Klebebänder um eure Finger und ich dachte, vielleicht befindet sich ja darunter der Rest meines Rings.«
    Â»Der Rest deines Rings«, wiederholte ich.
    Und dann wurde es ganz still in dem Atelier. Man hätte eine Perle fallen hören können oder einen winzigen Ohrring. »Meines Ringes, genau«, bestätigte Tante Emmi schließlich. »Ich wollte das möglichst unauffällig herausfinden, für den Fall, dass ich mich irrte. Aber ihr wart ziemlich vorsichtig, das muss man euch lassen.« Tante Emmi schüttelte den Kopf. »Wisst ihr noch, als ich euch New Yorker Cheesecake gebacken habe? Ich habe euch ganz viel Schmuck gezeigt und euch aufgefordert, ihn mal anzuprobieren. Ich wollte irgendwie erreichen, dass ihr die Pflaster abmacht, damit

Weitere Kostenlose Bücher