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Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3

Titel: Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Henkel
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Marli?«, wollte Suse wissen.
    Â»Ja, nein, vielleicht?« Luna hob fragend die Hände.
    Ich stieß die Luft aus. »Was soll’s, ist doch eh egal. Also macht schon.«
    Die beiden stellten sich nebeneinander vor Tante Emmi, rupften die Klebebänder ab und hielten ihr dann jeweils ihre rechte Hand unter die Nase.
    Tante Emmi schnappte hörbar nach Luft. »Ich hatte recht«, wisperte sie. »Er … ist … es.« Dann brach sie in Tränen aus.
    Und da berührte ich, ohne nachzudenken, meinen eigenen Ring. Sofort fror alles ein und selbst die dicken Tränen, die Tante Emmi über die Wangen rollten, rührten sich nicht mehr von der Stelle.

17. Kapitel
    I ch wollte mal ganz in Ruhe durchatmen. Einen Moment mit meinen Gedanken und mir allein sein, irgendwie versuchen zu verstehen, was das alles bedeuten sollte. Und darauf warten, dass mein Herz nicht mehr so wild pochte.
    Tante Emmi hatte mich also die ganzen letzten Wochen beobachtet, angelogen, mir meinen Ring weggenommen, hinter uns herspioniert, statt … mit mir zu reden. Sie hatte meine Freundinnen eingeladen und versucht, mit irgendwelchen Tricks hinter unser Geheimnis zu kommen, sie war uns sogar in den dunklen Park gefolgt und hatte uns zu Tode erschreckt. Und die ganze Zeit über hatte sie gewusst – oder geahnt –, was mit Luna, Suse und mir los war, und nie auch nur ein einziges Wort dazu gesagt!
    Wieso nur?
    Ich kapierte es einfach nicht.
    Nachdem ich tief ein- und ausgeatmet hatte, sprang ich vom Hocker, lief auf und ab, immer an Suse, Luna und Tante Emmi vorbei, setzte mich wieder, stand erneut auf. Und dann kauerte ich mich in einer Ecke auf den Boden, vergrub den Kopf in den Armen und dachte, dass ich jeden Moment verrückt würde.
    Dann – schnipp! – lief die Zeit weiter, das Schluchzen meiner Tante war wieder zu hören und dann ein lautes Schnauben, als sie sich die Nase putzte.
    Â»Marli?«, fragte sie alarmiert.
    Â»Hier hinten«, antwortete ich leise.
    Sie drehte sich um, und als sie mich sah, stand sie langsam auf und kam zu mir. »Kein Wunder, dass du durcheinander bist. Aber hör dir erst die ganze Geschichte an, ja? Ich habe bisher nichts gesagt, weil ich dich … weil ich euch alle schützen wollte.« Sie ließ sich an der Wand hinabrutschen, bis sie neben mir saß, und legte einen Arm um meine Schulter.
    Â»Schützen«, fragte ich. »Wovor denn?«
    Â»Damit keinem von euch dasselbe passiert … wie mir«, sagte sie leise.
    Als ich den Kopf hob, kam es mir fast so vor, als ob Luna und Suse noch immer in der Zeit festgefroren wären, so reglos standen sie da, ohne einen Ton zu sagen, nur ihre Blicke sausten zwischen meiner Tante und mir hin und her.
    Â»Diese ganze Geschichte«, sagte Luna schließlich. »Hat die vielleicht was mit dem Foto zu tun?«
    Â»Foto?«, wiederholte Tante Emmi. »Ach so, das Foto von eurem Opa.« Sie nickte. »Ja, mit dem hat es auch etwas zu tun.«
    Â»Können wir es mal sehen?«, fragte Suse.
    Ohne hinzusehen, spürte ich, dass meine Tante neben mir zögerte. »Wie du weißt, kann ich auch die Zeit anhalten und es mir dann in aller Ruhe angucken«, sagte ich und musste sogar ein bisschen grinsen.
    Â»Nein, nicht nötig.« Sie stand auf, streckte mir die Hand hin und zog mich ebenfalls auf die Beine. Dann ging sie zu ihrer Zebrahandtasche, die an einem Garderobenständer hing, und fischte das Foto heraus. »Bitte schön.«
    Luna, Suse und ich stellten uns in einem Kreis auf, jede mit Daumen und Zeigefinger am Foto, und starrten darauf. Es war eine abgegriffene alte Schwarz-Weiß-Aufnahme. Zwei junge Frauen saßen auf Stühlen vor einem großen Haus. Sie trugen dunkle, lange Mäntel und schicke Hüte. Sie lächelten breit und hielten jeweils ein Baby auf dem Schoß.
    Â»Das links ist unsere Ururoma Elsa«, wisperte Suse. »Und das Baby auf ihrem Schoß ist dann wohl unser … ähm … Uropa, richtig?« Sie schwieg einen Moment. »Die Frau daneben … also die Frau daneben, das ist deine Ururoma, Marli, die Schwester von Elsa LeMarr. Die habe ich ja schon mal in der Ve rgangenheit gesehen, bei Elsas dreizehntem Geburtstag.«
    Ich guckte Suse an. Und dann starrte ich hinüber zu meiner Tante. »Die sieht dir aber wirklich wahnsinnig ähnlich.«
    Â»Ich weiß«, sagte Tante Emmi.
    Â»Ich meine nicht ähnlich wie

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