Plötzlich geküsst - Magische Zeiten ; 3
Tag Schule und dann sind endlich Herbstferien. Freiheit! Alle Zeit der Welt!«
»Und was wollen wir in den nächsten beiden cool-no-school- Wochen machen?«, fragte Luna.
Ich lehnte mich genüsslich zurück. Denn es lagen nicht nur zwei ganze Wochen mit meinen besten Freundinnen vor mir, sondern zwei Wochen mit meinen besten Freundinnen ohne Tom und Henri!
Nicht dass ich etwas gegen Tom und Henri hätte, gar nicht. Aber ich weinte ihnen jetzt auch nicht direkt eine Träne nach. Luna und Tom verbringen für meinen Geschmack viel zu viel Zeit miteinander, als würden sie zusammengehören wie Milch und Schokolade. Wie Gurken und Salat. Wie Spaghetti und Eis.
Ich kapiere es einfach nicht: Diese ständige Rumknutscherei, die roten Flecken im Gesicht vor Aufregung, das idiotische Händchenhalten, was soll das? Wie gesagt, ich halte nichts von der Liebe.
Jedenfalls fährt Tom in den Ferien mit seinen Eltern an die Nordsee (seine Mutter ist ziemlich krank und soll sich dort erholen), da müssen Luna und er jetzt mal eine Pause einlegen. Und auch Suse wird mehr als genug Zeit haben, weil Henri einen zweiwöchigen Schüleraustausch in Ghana macht. Was ich ziemlich mutig finde, ich meine, Afrika und alles, aber okay, er ist auch schon sechzehn. Also ziemlich alt. Das mit Suse und Henri ging ganz schön schnell, finde ich, und in den letzten Tagen hatten sie aneinandergeklebt wie Zuckerwatte an Fingern.
Deswegen war ich froh, die beiden Jungs mal eine Zeit lang los zu sein. Die nächsten zwei Wochen ganz allein mit Suse und Luna lagen vor mir, rosig und süà wie die Marshmallows aus den USA, die ich inzwischen längst aufgegessen habe.
»Also, unser Programm sieht folgendermaÃen aus«, legte Suse los. »Wir treffen uns jeden Tag um zehn ⦠ähm, sagen wir um halb zwölf â¦Â«
Hätte mich auch gewundert, Suse ist eingefleischte Langschläferin.
»Also, halb zwölf: Schwesternfrühstück«, fuhr Suse fort. »Dann ein bisschen chillen. Gegen vierzehn Uhr Backflips und Wallruns üben. Duschen. Eine Folge Blood Diary gucken mit Nachos und KäsesoÃe, unter Umständen auch zwei. Und wir könnten uns dieselben Ponchos stricken.«
»Super. Und Sushi machen«, schlug ich vor.
Luna verzog das Gesicht, sagte aber nichts. Wahrscheinlich mochte sie keinen rohen Fisch, aber vermutlich hatte sie noch nie was von California Rolls mit Avocado, Sesam und Ei gehört. Und einem Riesenklecks Wasabipaste.
»Und vielleicht 'ne Fahrradtour mit Picknick«, sagte ich schnell.
»Wir könnten auch mit allen, die nicht wegfahren, eine Klamottentausch-Party machen. Jeder bringt zwei, drei Teile mit, die er nicht mehr will, und tauscht sie gegen was anderes«, rief Suse.
»Geritzt«, stimmte Luna grinsend zu. »Ich hab 'ne Menge Klamotten im Schrank, die ich sowieso nie wirklich haben wollte!«
»Klingt nach einem Plan!« Ich hob die Hand so an die Kamera, dass wir uns abklatschen konnten. Also fast zumindest. Aber Ritual ist nun mal Ritual.
4 Da konnte man sich die meisten Kurse ganz nach Geschmack auswählen. Und deswegen gab es dort auch keine feste Klasse mit Sitzordnung und man war in jedem Kurs mit anderen Leuten zusammen. Da wird einem nicht so schnell langweilig.
3. Kapitel
D ie letzte Schulstunde vor den Herbstferien â und ich war kurz davor zu platzen wie Popcorn in der Pfanne.
Luna, die eine Reihe vor mir und Suse sitzt, schaute ungefähr alle drei Sekunden auf die Uhr, während Suse unterm Tisch ein Manga las und nicht mal besonders leise die Seiten umblätterte. Schlucki, unsere Biolehrerin, stand mit dem Rücken zu uns an der Tafel.
Normalerweise finde ich es kindisch, Lehrern Spitznamen zu verpassen, aber in Schluckis Fall ist es genau genommen nett von uns, denn in Wahrheit heiÃt sie Schluckebier. Mein Tipp: ganz schnell heiraten und bloà kein Doppelname.
Man stelle sich vor: Schluckebier-Specht.
Hinter ihr im Klassenzimmer das totale Chaos. Alenya machte mal wieder Handyfotos von sich selbst (gerade versuchte sie zu gucken wie Miley Cyrus: Schlafzimmerblick, Schmollmund). Kristen lackierte sich die Fingernägel hellblau und die Stumme schaute ihr dabei zu. Heiko hatte sich ein Blasrohr gebastelt und pustete Papierkugeln durch die Luft.
»Und stellt euch vor«, sagte Schlucki gerade. »Den Männchen wachsen in der Paarungszeit Brunftschwielen. Das ist vielleicht ein
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