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Ploetzlich Liebe

Ploetzlich Liebe

Titel: Ploetzlich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby McDonald
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Nick mich schließlich mit ins Flache, um es so richtig zu versuchen.

    »Denk dran, du musst die Welle erfühlen. Werde ein Teil vom Ozean!« Knietief und in roter Badehose steht er im Wasser, mit raspelkurzem dunklem Haar und einer Glasperlenkette um den Hals. Kurz: Er ist der Surferstereotyp schlechthin.
    »Teil vom Ozean«, wiederhole ich und setze mich rittlings auf das Surfbrett. Während Nick Anweisungen brüllt (und Carla im Sand rumliegt), paddele ich vorsichtig weiter hinaus.
    »Jetzt warte!«, brüllt er.
    »Worauf?«, brülle ich zurück.
    »Du wirst es fühlen!«
    Na, damit wäre ja alles geklärt.
    Sanft auf dem Wasser schaukelnd sitze ich da und schaue mit zusammengekniffenen Augen auf den Horizont. Nick sagt, wenn die richtige Woge kommt, dann werde ich es einfach wissen. Ich bin ja froh, dass jemand auf meine Instinkte vertraut, zumal ich mir da selber nicht so sicher bin.
    Sebastian.
    Schon die Erinnerung an ihn macht mich wütend. Carla hat recht, jetzt mit mir Kontakt aufzunehmen, ist völlig fies, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto typischer finde ich das für ihn. Sebastian hasste Konflikte, hasste es, wenn ich gestresst oder besorgt war. Wenn ich mir mal über einen Essay oder eine Deadline Sorgen gemacht habe, ist er immer einfach abgehauen. »Du brauchst Zeit, um damit fertig zu werden«, sagte er dann und ich konnte mich ganz allein durch alles durchkämpfen. Und selbstverständlich ist er nicht in meine Nähe gekommen, solange ich aufgewühlt war,
nein, der taucht erst wieder auf, wenn es mir gut geht, und dann will er wieder ein Teil meines Lebens sein.
    Aber ich muss ihn ja nicht wieder reinlassen.
    Ich schmecke Salz auf meinen Lippen, während ich auf den Wellen wippe, hab ich nur diesen einen Gedanken: Ich muss ihn nicht wieder reinlassen. Er hat mir eine Nachricht geschickt? Egal. Ich muss nicht antworten. Ich muss nicht an ihn denken und ich muss schon gar nicht so tun, als fände ich es völlig in Ordnung, wie er mich behandelt hat.
    Ich kann einfach einen Schlussstrich ziehen.
    Ich lächele, endlich fühle ich mich ganz locker in den Gliedern und völlig unverspannt – so wie ich sein sollte. Wellen rollen heran und am Ufer fängt Nick an zu brüllen. »Da ist sie, die da!«
    Ich sehe, wie Carla aufspringt und mich anfeuert. Das ist mein Stichwort. Ich steuere das Brett von den Wellen weg, lege mich drauf und fange an zu paddeln, schneller, immer schneller, während die Woge näher kommt. Mein Herzschlag beschleunigt sich, als sich die Welle unter mir hebt, genau wie Nick gesagt hat. Ich atme also durch und bringe mich in Stellung, meine Füße wackeln unsicher auf dem Brett. Eine Sekunde lang, vielleicht auch zwei bin ich da: schieße auf die Küste zu, als ob der Wind selbst mich tragen würde, dann verliere ich das Gleichgewicht und stürze kopfüber ins Wasser. Die Welle bricht über mir, laut und mächtig, und ich tauche auf mit den Knien im Sand. Salzwasser läuft mir aus der Nase.
    »Klasse, weiter so, Em!«, jubelt Carla, die angelaufen kommt und mich umarmt.

    »Du spinnst wohl«, huste ich und wische mir das Wasser aus den Augen. »Das war furchtbar.«
    »Ja, aber es war ein Anfang.« Sie grinst. »Und jetzt wieder raus mit dir, und nächstes Mal bleibst du drauf.«
    Ich lache, noch immer spüre ich diesen unglaublichen Adrenalinschub in den Adern. »Weißt du was, du solltest eine Karriere beim Militär in Erwägung ziehen.«
    Carla tut so, als ließe sie sich die Sache durch den Kopf gehen. »Ich glaube, die stehen da nicht so auf pinke Haare.«
    »Wahrscheinlich nicht.« Ich rappele mich hoch und stapfe wieder ins Meer zurück, mein Lächeln ist entschlossen und unerschütterlich. Wenn es sich so gut anfühlt, nur für ein paar Sekunden stehen zu bleiben, was für ein Gefühl muss es dann erst sein, wenn ich es richtig hinkriege. »So, jetzt mach ich das noch mal.«

Tasha
    »Wir haben uns total verlaufen.«
    »Nein, gar nicht.«
    »An diesem Tor sind wir vor einer halben Stunde vorbeigekommen, das schwöre ich.« Mitten auf dem sich dahinschlängelnden Feldweg bleibe ich stehen und verschränke die Arme über der Brust. »Ernsthaft, wir haben uns verlaufen. «
    »Haben wir nicht.« Und wieder entfaltet Will seine Karte und konsultiert das Kleingedruckte. »Guck, wir haben den 57-er-Bus bis Upper Higgleton genommen, sind quer über das Feld gegangen, dann auf die Straße Richtung Farleigh Wallop gestoßen und jetzt …« Er bricht ab, als ich anfange zu

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