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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit gefüllt, die schmale goldene Schatten auf den Fußboden warf.
    »Und jetzt?«, überlegte sie nach kurzem Zögern. »Runter mit dem Zeug und dann, puff, kann ich die Feen sehen? Funktioniert das so?«
    »Jetzt noch nicht«, antwortete Annwyl ernst. »Es gehört auch ein Ritual dazu. Um den Blick zu erlangen, musst du um Mitternacht in einem Feenring stehen, ein paar Tropfen deines Blutes auf die Erde fallen lassen und dann die Flüssigkeit trinken. Der Schleier wird sich heben, und danach wirst du für den Rest deines Lebens die Verborgene Welt sehen können.«
    »Klingt doch gar nicht so schlimm.« Vorsichtig schüttelte Kenzie das Fläschchen, wodurch ein paar schwarze Teilchen aufgewirbelt wurden. »Was ist da eigentlich drin?«
    Keirran lächelte. »Es ist wahrscheinlich besser, wenn du das nicht weißt«, warnte er sie. »Leanansidhe verfügt jedenfalls über einen Steig, der uns direkt zu einem Feenring bringt. Die Sache hat allerdings einen Haken: Wenn der Vollmond auf einen Feenring scheint, können die örtlichen Feen ihm einfach nicht widerstehen. Wahrscheinlich wird es sich nicht vermeiden lassen, dass wir einigen von ihnen beim Tanz im Mondlicht begegnen. Das machen sie nun mal.«
    »Tja, umso besser, dass ich euch beide dabeihabe, ihr könnt mich ja beschützen.« Kenzie drehte sich zu mir um, und nun spiegelte sich doch leichte Unsicherheit in ihren Augen. »Du kommst doch mit, oder?«
    »Klar«, versicherte ich resigniert. Wenn ich dir stattdessen sagen würde, was für eine dumme Idee das ist, hätte das ja ohnehin keinerlei Einfluss auf dich. Bleibt nur zu hoffen, dass es das wert sein wird.
    »Und wo ist dieser Feenring?«, wandte ich mich an Keirran.
    Er grinste und sah plötzlich genauso aus wie Meghan, was mir einen schmerzhaften Stich versetzte. »Über den Steig geht es ganz schnell, aber wahrscheinlich bist du noch nie so weit gereist«, erklärte er geheimnisvoll. »Dieser spezielle Ring ist mehrere Tausend Jahre alt, was für das heutige Ritual von großer Bedeutung ist – je älter der Ring, desto mehr Macht enthält er. Und er liegt irgendwo tief in den Mooren von Irland.«
    Kenzie riss den Kopf hoch, und ihre Augen begannen zu strahlen. »Irland?«
    »Jaha!«, krähte Razor und hüpfte auf Keirrans Schulter herum. »Schafe!«
     

 
    17 – Der Feenring
    »Ihr solltet euch besser beeilen, meine Lieben«, verkündete Leanansidhe, als sie in einer Wolke aus wirbelndem Stoff und Zigarettenrauch ins Esszimmer rauschte. »Die Hexenstunde naht mit großen Schritten, zumindest dort, wo ihr hingeht. Und heute Nacht ist Vollmond, ihr solltet also auf keinen Fall euer Zeitfenster verpassen.« Mit einem schnellen Blick erfasste sie, dass ich gerade wieder in eine Ecke zurücktigerte, und seufzte schwer. »Ethan, Liebes, warum setzt du dich nicht und isst eine Kleinigkeit? Mit diesem Herumgerenne machst du meine Heinzelmännchen ganz wuschig.«
    Das tut mir aber leid , dachte ich und kaute weiter auf dem Brötchen herum, das ich vom Esstisch in der Mitte des Raums geklaut hatte. Die riesige Tafel war mit so viel Essen vollgestellt, dass man eine ganze Armee hätte verpflegen können, aber ich konnte einfach nicht still sitzen. Keirran und Kenzie saßen sich gegenüber, unterhielten sich leise und warfen mir hin und wieder besorgte Blicke zu, wenn ich an ihnen vorbeistiefelte. Razor tanzte währenddessen zwischen den Platten herum, warf mit Essen um sich und veranstaltete eine Riesensauerei. Einige Dunkerwichtel in Butleruniformen mit pinken Fliegen wischten hinter ihm her und sahen so aus, als hätten sie dem Gremlin am liebsten den Kopf abgebissen. Jedes Mal, wenn sie in Kenzies Nähe kamen, beobachtete ich sie scharf und hielt mich bereit, um sofort dazwischenzugehen, falls sie auch nur in ihre Richtung sahen. Sie erinnerten mich stark an die Bande, die mich damals in die Bibliothek gejagt und sie angezündet hatte, was bekanntlich mit meinem Rausschmiss endete. Bei der ersten bedrohlichen Bewegung, und sei es auch nur ein schmieriges Grinsen, würde einer der teuren Porzellanteller sein Ende auf ihren Schädeln finden.
    »Ethan«, mahnte Leanansidhe wieder, »du schabst mir noch ein Loch in den Teppich, Liebes. Setz dich. « Mit der Zigarettenspitze zeigte sie auf einen Stuhl. »Meine Untergebenen beißen niemanden ins Knie, und ich würde dich nur höchst ungern für den Rest des Abends in eine Harfe verwandeln. Hinsetzen.«
    Ich entschied mich für einen

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