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Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen

Titel: Plötzlich Prinz - Das Erbe der Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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Gähnend erhob sich der Kater. »Natürlich werde ich mitkommen. Ganz abgesehen davon, dass ihr höchst amüsant seid, schreibt mir die Gefälligkeit vor, euch bis nach Mag Tuiredh zu führen und direkt vor der Nase der Eisernen Königin abzuladen. Von da an seid ihr dann ihr Problem, doch zunächst werde ich euch dorthin begleiten.«
    »Du kannst das Eiserne Reich nicht betreten, das würde dich umbringen.«
    Grimalkin bedachte mich mit einem gelangweilten Blick, wandte sich ab und tapste davon – über die Grenze ins Eiserne Reich.
    Hastig lief ich ihm hinterher, dicht gefolgt von Kenzie. »Warte«, rief ich und schloss stirnrunzelnd zu ihm auf. »Ich weiß , dass das Eiserne Reich für normale Feen tödlich ist. Wie machst du das?«
    Grimalkin blieb stehen und wandte mir die leuchtenden, halb geschlossenen Augen zu. Sein Schwanz wanderte träge hin und her. »Es gibt Dinge in dieser Welt, die dir nicht bewusst sind, Mensch«, schnurrte er. »Ereignisse, die vor Jahren ihren Lauf nahmen, als die Eiserne Königin an die Macht kam, und die bis heute diese Welt beeinflussen. Du weißt weniger, als du zu wissen glaubst. Davon abgesehen …« Er blinzelte und reckte gebieterisch den Kopf. »Ich bin eine Katze.«
    Und damit war alles gesagt.
    Auch hier beleuchteten die Glühwürmchen den Wald, sie saßen blinkend zwischen den Zweigen und ließen die Stämme schimmern. Hinzu kamen mehrere Bäume mit flackernden Lämpchen, die alle entlang des Weges standen, über den Grimalkin uns führte. Immer wieder musterte Kenzie sie mit ungläubiger Verwunderung.
    »Das … das ist unmöglich«, murmelte sie einmal und ließ die Finger über einen glänzenden Baumstamm gleiten. Die kleinen Leuchtdioden wirkten wie dicht gedrängte Weihnachtskerzen. Außerdem wuchsen hier Straßenlaternen aus dem Boden hervor und sorgten für zusätzliches Licht. »Wie … wie kann das echt sein?«
    »Das hier ist das Eiserne Reich«, erklärte ich ihr. »Ein Teil des Feenlandes, aber hier nimmt der Wahnsinn etwas andere Züge an.«
    Bevor sie eine Antwort darauf fand, lichtete sich der Wald, und wir standen plötzlich auf einer Anhöhe. Unter uns lag eine hell erleuchtete kleine Ortschaft, die sich entlang eines großen Sees ausbreitete. Sie wirkte wie ein Zigeunerlager oder ein Jahrmarkt, überall brannten Fackeln und bunte Lichterketten. Auf Pfählen im Wasser standen strohgedeckte Hütten, die durch schmale Holzbrücken verbunden waren. Und über diese Stege wanderten Wesen verschiedenster Form und Größe.
    Am Ufer erhob sich eine Eisenbahnbrücke, sie führte über das Wasser und verlor sich irgendwo am Horizont.
    »Was ist das für ein Ort?«, murmelte ich, während Kenzie sich an meinen Rücken drückte und vorsichtig über meine Schulter spähte. Grimalkin setzte sich und platzierte ordentlich seinen Schwanz.
    »Eine Grenzstadt, eine von vielen in den Außenbezirken des Eisernen Reiches. Ihren Namen habe ich vergessen, falls sie überhaupt einen hat. Hier versammeln sich viele Eiserne Feen, und das aus einem ganz bestimmten Grund.« Er kratzte sich mit der Hinterpfote am Ohr. »Siehst du die Schienen dort, Mensch?«
    »Was ist damit?«
    »Die Eisenbahn bringt einen direkt nach Mag Tuiredh, zum Sitz des Eisernen Hofes und dem Machtzentrum der Eisernen Königin. Die Fahrt ist kostenlos, und jeder darf sie benutzen. Das war eine der ersten Verbesserungen, die von der Königin nach ihrer Thronbesteigung eingeführt wurden. Ihr war daran gelegen, dass jedermann eine Möglichkeit erhielt, von jedem Ort im Eisernen Reich aus sicher nach Mag Tuiredh zu gelangen.«
    »Und wir gehen jetzt da runter?« Mit großen Augen beobachtete Kenzie die verschiedenen Wesen auf den Holzstegen. Grimalkin rümpfte die Nase.
    »Siehst du vielleicht eine andere Möglichkeit, um in den Zug zu kommen, Mensch?«
    »Aber … was ist mit den Feen?«
    »Ich glaube kaum, dass sie euch belästigen werden«, erwiderte der Kater unbeschwert. »In diesem Teil der Stadt sieht man viele Reisende. Sprecht mit niemandem und steigt in den Zug, dann sollte alles gut gehen.« Wieder kratzte er sich. »Falls ihr euch irgendwann dazu entschließen könnt, sehen wir uns dann dort.«
    »Du kommst nicht mit?«
    Angewidert verzog Grimalkin die Schnurrhaare. »Außerhalb von Mag Tuiredh versuche ich, jeglichen Kontakt mit den Bewohnern des Eisernen Reiches zu meiden«, erklärte er hochmütig. »So umgeht man ermüdende, unnötige Fragen. Außerdem kann ich euch nun einmal nicht ständig

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