Ploetzlich Vater
Handgelenk strichen. Vor seinem geistigen Auge sah er grüne Augen und eine Stupsnase. Er sah ein breites Lächeln und ein süßes kleines Grübchen. Er sah diese lächerlich großen pinkfarbenen Hausschuhe. Er dachte an Jill. Maggie berührte ihn, doch er konnte nur an Jill denken.
Er musste sie in Fleisch und Blut sehen, nicht erst morgen oder heute Abend, nein, jetzt.
Er schob seinen Stuhl zurück und stand auf. „Ich muss los.“
Maggie tat es ihm gleich. „Ich hole meine Sachen.“
Derrick hob verwirrt eine Augenbraue.
Seine Mutter bemerkte seine Überraschung und klärte ihn auf. „Maggie ist von einer Freundin hergebracht worden. Ich habe ihr gesagt, dass du sie nach Hause bringst. Schließlich liegt ihre Wohnung auf deinem Weg.“
Maggie berührte ihn an der Schulter, und er fühlte es wieder: Klarheit.
„Ich hoffe, du hast nichts dagegen?“, fragte sie.
„Nicht im Geringsten. Mom, Dad, ihr habt bestimmt nichts dagegen, wenn ich Hank für ein paar Tage hier lasse.“
Sein Vater öffnete den Mund, um ihm zu widersprechen, doch seine Mutter war schneller. „Lass ihn eine Woche hier. Er ist so ein süßer Hund.“
Derrick zeigte mit dem Finger auf seinen Vater und grinste.
Als er und Maggie sich endlich verabschiedet hatten, kam Grandma Dora mit ihrem neuen Freund. Verstanden die anderen denn nicht, dass er es eilig hatte?
Die Minuten verstrichen im Schneckentempo. Als er endlich an Maggies Wohnung ankam, war es schon fast acht Uhr. Wenn er sich beeilte, würde er nur ein paar Minuten zu spät bei Jill sein.
Derrick fuhr auf den Bordstein und stellte den Motor ab. Dann stieg er aus dem Auto und ging auf die andere Seite, um Maggie die Tür aufzuhalten.
„Vielen Dank, dass du mich heimgefahren hast“, sagte sie, als sie ausstieg. „Entschuldige den Extrahalt. Du bist ein Engel.“
„Ich will keine Entschuldigungen mehr hören, Maggie. Ich bin derjenige, der sich entschuldigen sollte. Wenn ich dich in Ruhe gelassen hätte, als du mich darum gebeten hast, wäre Aaron jetzt noch hier. Es gibt so viel, was ich dir auf dem Weg hierher erzählen wollte, aber ich habe einfach nicht die richtigen Worte gefunden. Es war ziemlich seltsam, aber heute Abend, als du mich …“
„Du kannst es einfach nicht bleiben lassen, oder?“, kam eine tiefe Stimme von der im Schatten liegenden Veranda.
Die Stimme war undeutlich, aber vertraut. Derrick drehte sich um und sah Aaron vor sich stehen.
Maggie ging an Derrick vorbei und griff nach Aarons Arm. „Was machst du denn hier?“
„Na, überrascht?“
„In diesem Fall … ja. Du bist betrunken.“
„Ich bin immer noch bei Bewusstsein, das heißt, ich bin bestenfalls angeheitert.“
„Ich gehe besser“, sagte Derrick zu Maggie und ignorierte seinen Bruder. Aaron riss sich von Maggie los. „Bleib, wo du bist.“
Derrick hob abwehrend die Hände. „Es ist nicht so, wie du denkst. Maggie und ich sind heute zufällig beide beim Abendessen bei Mom aufgetaucht, und ich habe sie heimgefahren, weil Mom mich darum gebeten hat.“
Aaron lachte. „Weißt du, wie oft ich schon beim Mittwochsessen war?“
Derrick schüttelte den Kopf.
„Unzählige Male. Und weißt du was? Du warst nie dort. Nicht ein einziges Mal. Aber plötzlich, wenn ich einmal nicht da bin, tauchst du auf, und jetzt soll ich dir glauben, dass das Zufall war? Habt ihr etwa auch nebeneinandergesessen beim Essen?“
Maggie berührte Aaron an der Schulter. „Das ist doch jetzt nicht wichtig …“
„Doch, mir ist es wichtig!“ Er schüttelte ihre Hand ab und machte einen Schritt auf Derrick zu. „Ich habe dich schon gestern … ich meine, letzte Woche … hier sitzen und auf Maggie warten sehen. Ich bin aus demselben Grund hier wie zuvor, nämlich um mit ihr zu reden. Aber du warst wieder einmal schneller.“
„Du hättest mir sagen sollen, dass du hier warst“, sagte Maggie.
Derrick lächelte knapp. „Und was dann?“
„Ich sage dir, was dann passiert wäre“, fuhr Aaron fort, ehe Maggie antworten konnte. „Wenn ich wieder eingezogen wäre, hätte es niemals funktioniert. Jedes Mal, wenn du aus dieser Tür gegangen wärst“, er deutete auf den Eingang zu ihrer Wohnung, „hätte ich mich gefragt, wo du hingehst. Und ob du wohl bei Derrick bist. Ich vertraue ihm nicht.“
„Aber mir kannst du vertrauen“, stieß sie hervor, eindeutig am Ende ihrer Geduld.
„Ich kann das einfach nicht mehr.“ Aaron schüttelte den Kopf. „Ihn letzte Woche hier zu sehen, und jetzt
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