Ploetzlich Vater
ehrlich zu mir.“ Sie hob das Kinn ein Stückchen höher.
„Du hast recht, ich hätte dir von meinen Plänen erzählen sollen.“ Er verlagerte das Gewicht auf sein anderes Bein. „Ich hoffe, wir können eine Lösung finden.“
„Und wie könnte die aussehen?“
Er griff in seine Hosentasche, zog ein Blatt Papier hervor und reichte es ihr. „Hier steht das Datum und Zeit für den Termin mit dem Mediator nächsten Monat. Der schnellste Termin, den ich kriegen konnte, ist in dreißig Tagen.“ Er räusperte sich. „Ich hatte gehofft, ich könnte vorher schon ein bisschen Zeit mit dir und Ryan verbringen, du weißt schon, damit wir uns ein bisschen besser kennenlernen können.“
Sie nahm das Blatt Papier und warf einen kurzen Blick darauf.
„Hier kommt er nicht rein“, sagte Sandy von drinnen.
Jill seufzte. „Willst du Ryan sehen?“
Er sah überrascht aus. „Liebend gerne.“
Aus der Wohnung stöhnte es laut. „Solltest du nicht lieber an deinen Dropkicks arbeiten? Ich dachte, auf dem Feld braucht man eine gute Technik“, fragte Sandy von der anderen Seite der Tür.
Er lächelte – ein Aufblitzen strahlend weißer Zähne und ein unwiderstehliches Funkeln in seinen Augen. Diesem Mann lagen die Frauen ganz bestimmt reihenweise zu Füßen.
„Das Trainingslager fängt erst in sechs Wochen an“, informierte er Sandy durch die Tür hindurch.
„Bevor wir reingehen, habe ich noch eine Frage“, bemerkte Jill.
„Schieß los.“
„Was passiert, wenn wir mit dem Schlichter sprechen, aber zu keiner Einigung in Bezug auf Ryan kommen?“
„Dann geht die Sache vor Gericht.“
Sie mochte seine Ehrlichkeit, was aber nicht hieß, dass sie seine Antwort mochte.
Kapitel 5
Derrick saß in der Mitte von Jills limettengrüner Couch und sah zu, wie sie Ryan den Rest seines Fläschchens gab. Die vierjährige Lexi turnte zu seiner Linken auf dem Sofa herum, Jill saß rechts von ihm.
Ryan war winzig, viel kleiner als seine Nichte Bailey. „Er sieht so verdammt klein aus“, staunte Derrick.
„Das haben Babys so an sich“, murmelte Sandy von der Küche aus.
Derrick ignorierte sie. Die Teufelin war nicht glücklich darüber, dass er nun in der Wohnung war. Er meinte spüren zu können, wie ihr wütender Blick sich in seinen Kopf bohrte.
„Bist du sicher, dass du ihm nicht noch den letzten Rest seines Fläschchens geben willst?“, fragte Jill.
„Nein danke. Mir reicht es schon, dir dabei zuzusehen.“
Sandy schnaubte verächtlich.
„Er hat Angst vor Ryan!“ verkündete Lexi.
„Gar nicht“, antworte Derrick eine Spur zu schnell.
„Dann lass ihn sein Bäuerchen machen!“, verlangte Lexi.
Sie stand auf der Couch, ihre Füße, die in rosafarbenen Socken steckten, sanken tief in das Polster ein, während sie sich an Derricks Schulter festhielt, um nicht umzufallen.
„Nein, nein, ist schon in Ordnung. Ich schaue einfach zu. Warum weißt du denn so viel über Babys?“, fragte er Lexi in der Hoffnung, dass sich ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes richtete als auf ihn.
„Ich war auch mal eins“, erwiderte sie.
Sandy lachte laut.
„Hier.“ Lexi legte eine saubere Stoffwindel auf seine Schulter und klopfte darauf. „Tu Ryans Topf da hin“, wies sie Jill an.
Die Flasche war leer, und Jill setzte sich so auf der Couch um, dass sie Lexis Anweisungen befolgen konnte.
„Oh, ich weiß nicht …“, erwiderte Derrick nervös, als sie Ryans Kopf genauso platzierte, wie Lexi es gesagt hatte.
Von dem Augenblick an, wo der Kopf des Babys seine Schulter berührte, wagte Derrick es nicht mehr, sich auch nur einen Millimeter zu bewegen.
Lexi kicherte und legte seine Hand flach auf Ryans Rücken.
„Jetzt tlopf ihm auf den Rücken … aber nur tanz leicht“, sagte sie zu Derrick. „Du bist ein troßer Mann“, grinste sie. „Tu dem tleinen Baby nicht weh.“
Er tätschelte Ryan den Rücken. „So etwa?“
Lexi nickte eifrig. „Tenau. Bis er Bäuerchen macht.“
Einen Augenblick später gab Ryan ein lautes, gurgelndes Geräusch von sich.
Derricks Augen weiteten sich. „Es funktioniert!“
Lexi klatschte in die Hände und quietschte.
Er lächelte zu Jill hinüber und schaute dann Sandy an, was ein großer Fehler war, denn ihr missbilligender Blick machte den schönen Moment zunichte.
„Mami, Ryan hat Bäuerchen temacht!“, schrie Lexi direkt in Derricks Ohr.
„Was hat Ryan gemacht?“, fragte Sandy mit einem Grinsen, denn sie wusste, dass ihre Tochter ihm noch
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