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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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könnte dich und Ryan abholen, sagen wir am Samstag um zehn, und …“
    „Sorry, aber ich kann das nicht.“ Sie machte die Tür zu, lehnte sich von innen dagegen und schloss die Augen, bis sie ihn davongehen hörte. Das alles ging viel zu schnell. Sie hatte ein Magazin, um das sie sich kümmern musste, zwar ein kleines, doch immer noch ein Magazin. Food for All – Essen mit Leidenschaft behandelte alles, was mit Essen zu tun hatte, von schnellen Rezepten bis hin zu Restaurantkritiken. Die Idee für das Magazin war ihr vor fünf Jahren gekommen, als sie noch an der Ostküste gewohnt hatte, doch aus dem Hobby war schnell mehr geworden. Sie hatte einen Käufer für die New Yorker Ausgabe gefunden, und sie und der neue Eigentümer hatten dann gemeinsam beschlossen, dass sie nach ihrem Umzug eine Ausgabe für Kalifornien starten würde. Doch einen Leserstamm aufzubauen, brauchte seine Zeit, und ihre Ersparnisse waren fast aufgebraucht. Wenn sie es nicht bald schaffte, genügend Abonnenten zu finden, würde sie sich wohl irgendwo da draußen einen neuen Job suchen müssen.
    Sie musste noch einen Artikel fertig schreiben, E-Mails lesen, und nun klingelte auch noch das Telefon. Sie ging in die Küche und nahm den Hörer ab. „Hallo?“
    „Jill. Es tut so gut, deine Stimme zu hören. Hier ist Thomas.“
     
    * * *
     
    Auf dem Weg zu seinem Auto fiel es Derrick schwer, die Tatsache zu verdauen, dass er nun einen Sohn hatte. Die letzten Tage waren eine Achterbahnfahrt der Gefühle gewesen. Bevor er Jill gefunden hatte, hatte er nächtelang darüber nachgedacht, was er tun würde, wenn er die Frau aufspürte, die ihn als Spender ausgewählt hatte. Und was er tun würde, wenn sie schwanger wäre.
    Er hatte nicht damit gerechnet, dass er sich so fühlen würde, wie er es gerade tat – glücklich. Heute Zeit mit Ryan verbringen zu können, war einfach wunderbar gewesen. Auch die kleine Lexi hatte dabei geholfen, ihm die Angst zu nehmen, ob er mit Kindern umgehen konnte.
    Wenn Maggie sehen könnte, dass er sich verändert hatte, dass er jetzt verantwortungsbewusst war, würde sie vielleicht erkennen, dass er und nicht Aaron der Richtige für sie war.
    Aus dem Augenwinkel sah er ein „Wohnungen zu vermieten“-Schild. Er machte kehrt und folgte den Pfeilen, die ihn wieder die Treppen hinaufführten. Direkt gegenüber von Jills Wohnung war ein Schild angebracht, auf dem „Zu vermieten“ zu lesen war.
    Mit einem Lächeln auf dem Gesicht machte er sich auf den Weg zur Hausverwaltung.
     
    * * *
     
    Es waren drei Tage vergangen, seit Maggie und Derrick sich im Gerichtssaal gesehen hatten. Aaron hatte darauf bestanden, dass sie nicht hinging, doch Maggie hatte es trotzdem getan, und jetzt redete ihr Verlobter kaum mehr als das Nötigste mit ihr.
    Obwohl sie ihre Beziehung bis vor Kurzem geheim gehalten hatten, lebten sie seit ein paar Monaten zusammen. Aaron saß am Küchentisch, hatte seinen Laptop vor sich aufgeklappt und hämmerte mit allen zehn Fingern auf die Tastatur ein.
    Maggie stand ein paar Meter von ihm entfernt und sah ihm zu. Tagsüber arbeitete er in einer Apotheke, abends studierte er Jura. Sie liebte es, wie sein Haar sich über seinem Ohr lockte und dass seine Nase ein klitzekleines bisschen nach links gekrümmt war, was niemandem auf den ersten oder auch den zweiten Blick auffiel. Sie wollte ihn eigentlich nicht stören, doch er war seit Tagen viel zu still, und das musste jetzt ein Ende haben. „Aaron“, sagte sie.
    „Hm.“
    „Wir müssen über Derrick reden.“
    Er reagierte nicht, und seine Finger hämmerten weiter unbeirrt auf die Tastatur ein. „Du musst mit deinem Bruder sprechen“, versuchte es Maggie noch einmal, „bevor er diese Frau vor Gericht zerrt und deine Familie dabei blamiert.“
    „Er ist nicht mein Bruder“, widersprach Aaron.
    Vom biologischen Standpunkt aus entsprach das der Wahrheit, doch Aaron war mit zwölf inoffiziell von Derricks Familie adoptiert worden, nachdem seine Mutter mit einem anderen Mann durchgebrannt war und sein Vater mehr Zeit in der Kneipe verbracht hatte als zu Hause.
    „Du warst einmal sehr stolz auf Derrick“, erinnerte sie ihn. „Du hast immer mit seinem hart erkämpften Platz in der NFL geprahlt und hast ihn Bruder genannt, wenn du von euren Kindheitserlebnissen erzählt hast.“
    „Das ist lange her – da hatte ich dich noch nicht wiedergefunden. Die Dinge sehen jetzt anders aus.“
    Autsch. Das hatte gesessen. Maggie schaute ihn weiterhin an. Er

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