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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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niemand Ryan auf den Arm nimmt, wenn du es nicht vorher erlaubt hast“, schlug er vor. „Lexi bekommt Ponys. Es gibt leckeres Essen und nette Leute. Alles wird gut.“
    „Ponys!“, schrie Lexi.
    „Komm“, wandte sich Sandy an ihre Tochter, „wir schauen einmal nach Ryan.“
    Jill seufzte, als Sandy und Lexi in das andere Zimmer verschwanden.
    „Du wirst es nicht bereuen“, versicherte er ihr. „Sie werden dich alle mögen.“
    „Das bezweifle ich sehr.“ Wie sollten die anderen sie mögen, wenn sie sich nicht einmal selbst leiden konnte? Sie gab noch immer viel zu leicht nach.
    „Willst du mich auf den Arm nehmen?“ Seine Hand lag immer noch über ihrem Kopf am Türrahmen.
    Sie ärgerte sich, dass sie keine Schuhe mit Absätzen angezogen hatte, dann müsste sie jetzt nicht in den V-Ausschnitt seines Hemdes starren, aus dem gebräunte Haut und ein leichter dunkler Haarflaum herausschauten und ihre Aufmerksamkeit beanspruchten.
    „Du hast doch alles, was man braucht“, versicherte er ihr, wobei sie seine Freundlichkeit fast umbrachte. „Du bist nett, fürsorglich und hübsch. Was sollte man daran nicht mögen?“
    Er hätte mit seinem Charme auch Eis zum Schmelzen bringen können. Sie legte den Kopf in den Nacken, um ihm in die Augen schauen zu können. „Dein Spitzname sollte Charmeur sein und nicht Hollywood.“
    „Der war leider schon vergeben.“
    Sie musste über die unbeschwerte Arroganz, die er an den Tag legte, lächeln. „Ein kleines Familienfest?“
    „Nicht mal ein Dutzend Leute.“
    „Kein großer Aufwand?“
    „Nur über meine Leiche.“
    „Keine Luftballons oder extravagante Geschenke?“
    „Niemals. Geschenke werden generell überbewertet.“
    „Du sagst genau das, von dem du denkst, dass ich es hören will, oder?“
    Er zog die Brauen zusammen. „Das würde ich nie machen.“
    „Also gut“, gab sie nach und versuchte, den Mann, der nur wegen Ryan hier war, nicht amüsant zu finden. „Wenn es dir so viel bedeutet, dann kommen wir.“
    Er lächelte. „Du bist ein Schatz.“ Doch bevor sie die Tür schließen konnte, fügte er hinzu. „Eins noch … Das wollte ich dich schon die ganze Zeit fragen.“
    Sie hob die Brauen.
    „Die nette, grauhaarige Krankenschwester hat gesagt, du warst so in Eile, das Krankenhaus zu verlassen, weil du unsere Hochzeit planen musstest.“
    Sie musste lachen, als sie seinen verunsicherten Gesichtsausdruck sah. „Das war Sandys Plan. Sie hatte gehofft, dass die Krankenschwester dich so verschrecken würde, dass wir das nicht mehr tun müssten.“
    Derrick runzelte die Stirn. „Deine Freundin hat eine äußerst gemeine Ader, oder?“
    „Sie hatte ein hartes Leben“, sagte Jill und senkte die Stimme, sodass Sandy sie nicht hören konnte. „Aber sie hat ein großes Herz. Übrigens musst du dir keine Sorgen machen“, fügte sie noch hinzu. „Ich werde niemals heiraten. Ich habe hier in meiner Wohnung alles, was ich brauche.“

 
     
     
Kapitel 8
     
     
    Um sechs Uhr dreißig am nächsten Morgen verließ Derrick in T-Shirt und Sporthose seine Wohnung, um ins Fitnessstudio zu gehen. Als er an Jills Tür vorbeiging, hörte er Ryan schreien.
    Arme Jill. Jedes Mal, wenn er sie traf, sah sie erschöpfter aus als zuvor. Schade, dass sie zu stur war, seine Hilfe anzunehmen, wo er doch die Zeit dazu hatte. In sechs Wochen würde er wieder jeden Tag auf dem Trainingsplatz verbringen. Wenn er sich richtig erinnerte, gab es um die Ecke einen Starbucks. Er ging die Treppe hinunter, steuerte den Parkplatz an und stieg in sein Auto. Fünfzehn Minuten später stand er mit einem schönen, heißen Grande Mocha vor ihrer Tür. Er klopfte dreimal und wartete.
    Die Tür öffnete sich.
    Auf der anderen Seite stand Jill mit einem quengelnden Baby auf dem Arm. Sie sah wie ein Zombie aus. Ihr Gesicht war blass und ausdruckslos, und sie trug einen grauen Trainingsanzug mit Spuren von Babyspucke am Kragen. Ihr ungekämmtes Haar hatte sich teilweise aus der Spange gelöst, die es am Hinterkopf zusammenhalten sollte. Ihre Augen waren halb geschlossen und gerötet. Ryan gab ein Heulen von sich, das fast so laut war wie die Sirenen, die er letzte Nacht gehört hatte.
    Er streckte ihr den Kaffee entgegen. „Ich habe dir einen Mocha mitgebracht.“
    Jill sah den Becher sehnsüchtig an. „Woher hast du gewusst, dass ich einen Kaffee brauche?“
    „Das war ein Zufallstreffer.“
    Ihr Handy klingelte und zirpte dabei wie eine Grille. Sie drehte sich um und schlurfte in

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