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Ploetzlich Vater

Ploetzlich Vater

Titel: Ploetzlich Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Ragan
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Zimmer auf und ab. Sie klopfte ihm sanft den Rücken, bis er sie mit einem ordentlichen Bäuerchen belohnte.
    „Fein gemacht.“
    Sie bemerkte, dass Chelsey vergessen hatte, die Blumen mit nach Hause zu nehmen, und der Duft der Lilien erfüllte die Wohnung. Sie griff nach der Karte, die in dem Strauß steckte.
    Gib Ryan einen Kuss von mir. Derrick .
    Jill küsste Ryan auf den Kopf und atmete seinen Babygeruch ein. Sie blickte aus dem Fenster über der Spüle. Derricks Küchenlicht war an, und sie konnte sehen, wie er in der erleuchteten Küche hin und her lief.
    Sie seufzte tief. Sie hatte Derrick jetzt seit zweiundsiebzig Stunden nicht gesehen, und schon vermisste sie ihn. Derrick – der Mann, der ihr das Recht nehmen wollte, ihren Sohn so zu erziehen, wie sie es für richtig hielt. Der Mann, der aus rein egoistischen Motiven Samen gespendet hatte, nur um dann in ihr Leben zu platzen, ohne an irgendjemand anderen als an sich selbst zu denken. Der Mann, der ihr unter die Haut gegangen war, weil er sich ihr geöffnet hatte und ein so guter Zuhörer war. Er hatte ihr Squaredance beigebracht und sie mit seinem schiefen Grinsen und dem verspielten Zwinkern seiner Augen verzaubert. Und mit den Blumen.
    Zur Hölle mit Derrick .
     
    * * *
     
    In den nächsten Tagen war Jill mit der Kolumne für die nächste Ausgabe von Food for All beschäftigt. Als es an der Tür klingelte, schreckte sie hoch. Sie hatte wieder einmal vergessen, das „Nicht klingeln“-Schild an die Tür zu hängen. Vielleicht sollte sie heute Nachmittag einen Elektriker anrufen und die Klingel abklemmen lassen, sodass ihre Besucher nicht klingeln und das Baby aufwecken würden.
    Als sie die Tür öffnete, erwartete sie, den Lieferanten mit einem weiteren Blumenstrauß zu sehen. Doch sie hatte nur teilweise recht: Nicht der Lieferant brachte ihr einen großen Strauß aus zwei Dutzend langstieligen, roten Rosen. Diesmal war es Derrick selbst.
    „Du musst damit aufhören, mir Blumen zu schenken“, sagte sie.
    „Das kann ich nicht.“
    „Warum nicht?“
    „Ich vermisse es, Zeit mit dir und Ryan zu verbringen.“
    „Ich verstehe, dass du Zeit mit deinem Sohn verbringen willst, aber wir müssen die Dinge erst gerichtlich geklärt wissen, ehe ich dich wieder in meine Wohnung lassen kann.“
    Er deutete auf sie und dann auf sich. „Ich vermisse es, Zeit mit dir zu verbringen“, beharrte er.
    Sie versuchte, weder zu bemerken, wie sein T-Shirt um seinen Bizeps herum spannte, noch sein lockiges, nasses Haar oder das frisch rasierte Kinn. „Bist du zum Arzt gegangen und hast den Bluttest gemacht?“
    Er nickte. „Ich sage dir Bescheid, wenn ich die Ergebnisse bekomme.“
    „Das brauchst du nicht. Nate wird es mich wissen lassen.“
    „Tu das nicht“, bat er. „Schließ mich nicht aus.“
    „Offen gesagt, Derrick, kenne ich dich nicht so gut und vertraue dir einfach nicht.“
    Ehe sie ihn davon abhalten konnte, hatte er ihre Hand genommen. „Aber wir hatten doch ziemlich viel Spaß zusammen, oder?“
    Sie zog die Hand zurück. „Darum geht es doch gar nicht.“
    „Du magst keine Blumen, ist es das?“
    „Sie sind sehr hübsch, aber bitte hör auf damit.“
    „Lass mich heute Abend für dich kochen. Wenn du erst mal meine Lasagne probiert hast, kann ich dich bestimmt nicht mehr davon abhalten, sie auf das Titelblatt deiner Zeitschrift zu bringen.“
    Sie senkte den Blick und schüttelte den Kopf.
    „Ich mache alles, um die Dinge zwischen uns wieder geradezubiegen. Alles.“
    Er hatte keine Ahnung, wie schwer er es ihr machte. Er wusste auch nicht, dass sie langsam seinem Charme erlag. Ihn in ihre Wohnung zu lassen, war eine Sache, ihn in ihr Herz zu lassen, eine ganz andere. Das erste Anzeichen dafür, dass er emotional nicht frei war, war die Entschuldigung für den Kuss gewesen. Das zweite war die Art und Weise, wie er Maggie an zwei unterschiedlichen Anlässen angeschaut hatte. Sie konnte Derrick nicht hereinbitten, selbst wenn sie wollte – er war der Inbegriff von Problemen. Das Letzte, was sie jetzt noch brauchte, war ein gebrochenes Herz.
    Sie schaute ihm direkt in die Augen. „Wir müssen erst diese ganze Gerichtssache hinter uns bringen, bevor wir überhaupt darüber reden können, Freunde zu werden. Ich möchte abends in dem Wissen einschlafen können, dass Ryan zu mir gehört und niemand, nicht einmal sein Vater, ihn mir wegnehmen kann. Ich kann es mir nicht leisten, mit dir befreundet zu sein und alles aufs Spiel zu

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