Plötzlich verheiratet (Megan Bakerville Reihe - Band 3) (German Edition)
nichts anderes übrig. Ich würde alles tun, um mitzuhelfen, dass Mike seine gerechte Strafe bekam.
»Schlaf jetzt«, flüsterte Logan leise an meinem Ohr. Ich schloss die Augen und fühlte mich so geborgen, wie schon lange nicht mehr.
Kapitel 22
Der Inspektor
Police-Chief-Inspektor Rumlay saß mir gegenüber auf einem Sessel und kritzelte nickend etwas auf seinen Notizblock. Er war klein, stämmig und trug einen dunkelblauen Anzug, dessen Jacket sich bedenklich um seine Hüften spannte.
Die obere Hälfte seines Schädels war kahl. Wie so viele andere Männer mit diesem Problem versuchte auch er diese trostlosen Stellen zu kaschieren, indem er sein noch verbliebenes Haupthaar quer über den ganzen Kopf kämmte. Sahen solche Menschen eigentlich nie in den Spiegel, oder nahmen sie gar nicht wahr, wie lächerlich das aussah?
Logan hatte direkt neben mir Platz genommen. Er hielt meine Hand, verflocht seine Finger mit meinen und hörte aufmerksam zu, als ich detailliert erzählte, was sich alles ereignet hatte. Nach meiner Ankunft hier hatte ich ihm nur in groben Zügen erklärt, was geschehen war.
Ab und zu spürte ich, wie sich sein Körper anspannte, meist dann, wenn ich an einer Stelle angekommen war, wo ich mich verletzt hatte.
Als ich zu dem Teil kam, als Sophia mich an der Telefonzelle abgeholt hatte, entspannte er sich. Der Inspektor sah auf.
»Der Name des Ehepaares, welches Sie mitgenommen hat, ist Ihnen also nicht bekannt?« Ich schüttelte den Kopf.
»Nein, ich kenne nur ihre Vornamen. Gunther und Maria. Sie erzählten, dass sie aus Deutschland stammen«, erklärte ich.
»Gut, gut«, murmelte Rumlay und schrieb erneut etwas auf seinen Block. »Würden Sie die Hütte wiederfinden, in der man sie festgehalten hat?« Ich knabberte nachdenklich an meiner Oberlippe herum. Würde ich wieder zurückfinden? Keine Ahnung. Problematisch war, dass ich nicht genau wusste, wie viel Strecke ich mit Gunther und Maria zurückgelegt hatte.
»Ich ... ich weiß es nicht, vielleicht«, antwortete ich zögernd. Rumlay sah mich eindringlich an und nickte schließlich.
»Den zweiten Entführer, der den Namen Gregor trug, haben Sie als über zwei Meter groß, grobschlächtig, mit schulterlangen, dunklen Haaren und einer Narbe auf der rechten Gesichtshälfte beschrieben. Ist Ihnen dieser Mann schon jemals zuvor begegnet?«
Ich erzählte ihm von der Zeit, in der mich permanent jemand beobachtet hatte und davon, dass es sich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit um Gregor gehandelt hatte.
»Ich habe diesen Mann niemals aus der Nähe gesehen, aber der Statur und der Kleidung nach, muss er es gewesen sein«, informierte ich ihn.
»Was ist mit diesem Mike? Woher kennen Sie ihn?« Bevor ich etwas sagen konnte, setzte Logan sich auf und sprach.
»Megan hat Mike durch mich kennengelernt. Er ist ...« Logan hielt inne und sein Blick verfinsterte sich, »... er war einer meiner besten Freunde. Seine Sicherheitsfirma war für unseren Schutz zuständig«, sagte er.
»Demnach waren Sie also nur flüchtige Bekannte?«, wollte Rumlay an mich gerichtet wissen.
»Er hat mir einmal das Leben gerettet. Wir waren Freunde«, verbesserte ich ihn. Langsam aber sicher fühlte ich mir wirklich unwohl in meiner Haut.
Der Inspektor stand auf, lehnte sich gegen den Kamin und rieb sich nachdenklich das Kinn.
»Entschuldigen Sie, wenn ich es so gerade heraus frage: Hatten Sie eine Beziehung mit ihm?«
»Nein, natürlich nicht«, rief ich empört und sah hilfesuchend zu Logan. Dann senkte ich den Kopf. »Wir haben uns ein einziges Mal geküsst, aber das hatte rein gar nichts zu bedeuten«, gestand ich leise. Logan drückte meine Hand und verdeutlichte mir damit, dass dieser unschöne Teil unserer Beziehung der Vergangenheit angehörte und ihm nichts mehr ausmachte.
Mein Mund war staubtrocken. Ich griff nach meinem Glas Wasser und stürzte es in einem Zug hinunter. Hoffentlich war diese Befragung bald vorbei.
Tatsächlich dauerte die ganze Befragung noch eine gute Stunde. In dieser Zeit grub ich jede einzelne Erinnerung aus, die ich in den letzten Ecken meiner Gehirnwindungen finden konnte. Ich erzählte dem Inspektor das, was ich wusste. Als er alles erfahren hatte, schob er seinen Notizblick in die Innentasche seines J ackets und reichte mir die Hand.
»Vielen Dank für Ihre Kooperation. Ihre Aussage war äußerst hilfreich. Wir haben bereits eine Großfahndung eingeleitet und sind zuversichtlich, dass wir Ihre Entführer bald
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