Plötzlich verheiratet (Megan Bakerville Reihe - Band 3) (German Edition)
hatte und ein enges Kostüm trug, beugte sich verschwörerisch zu mir.
»Darf ich Sie etwas fragen?«
»Nur zu«, antwortete ich mit einer anmutigen und huldvollen Handbewegung.
»Wir haben uns gefragt, was mit Ihnen passiert ist?« Sie deutete auf die graue Decke. »Wo sind Ihre Kleider?«
»Wenn ich das verrate, muss ich euch töten«, flüsterte ich gefährlich und zeigte auf jede der Frauen. Einige erschraken und sahen mich seltsam an und andere glucksten amüsiert. Schließlich brachen alle in schallendes Gelächter aus.
»Wenn ihr es wissen wollt, ich musste meine Kleider wegwerfen, nachdem ich ungefähr einen halben Kilometer durch die Kanalisation gerobbt bin«, flüsterte ich. Das Lachen erstarb.
»Das ist doch ein Scherz?«, fragte eine große hagere Frau mir Pferdeschwanz. Ich schüttelte den Kopf und machte dabei ein ernstes Gesicht.
»Ganz und gar nicht.«
»Aber wieso denn durch die Kanalisation?«, erkundigte sich nun wieder die Brünette.
»Das war die letzte Station meiner Flucht aus dem Knast«, erklärte ich leise und versuchte dabei nicht in schallendes Gelächter auszubrechen.
»Gefängnis?«, kreischte eine von ihnen bestürzt.
»Ja, genau. Ich fand meine Zukunftsperspektiven bei dreimal lebenslänglich doch nicht so rosig und dachte mir, ich nehme das jetzt Mal selbst in die Hand.«
»Lebenslänglich?«, kickste die rundliche Verkäuferin und trat einen Schritt zurück. Gerade als ich antworten und etwas von einem blutigen Doppelmord zum Besten geben wollte, trat Sophia an meine Seite und sah argwöhnisch zwischen mir und den sichtlich verstörten Frauen hin und her.
Die fühlten sich plötzlich anscheinend sehr unwohl und verschwanden in alle Himmelsrichtungen.
»Probier das mal an«, sagte Sophia und drückte mir einige Kleidungsstücke in die Hand. Froh, bald die Decke nicht mehr zu benötigen, verdrückte ich mich in eine der Umkleidekabinen und schlüpfte in die Kleider, die Sophia mir ausgesucht hatte.
»Welche Schuhgröße?«, hörte ich sie von draußen rufen.
»7½«, antwortete ich und knöpfte mir die schwarze Hose zu, die perfekt passte. Genau wie das fliederfarbene Shirt und die bequemen Sandalen, die sie mir zu guter Letzt unter der Tür durchschob.
Als ich neu eingekleidet in den Wagen stieg, warf Sophia Darren einen bösen Blick zu.
Ich ließ mich in den Sitz fallen und stöhnte. Mir war sauübel und mein Herz raste, als wäre ich eben einen Marathon gelaufen. Außerdem fiel mir das Atmen mit jeder Sekunde schwerer.
»Ist dir nicht gut?«, erkundigte sich Sophia, die sofort bemerkte, dass etwas nicht stimmte.
»Es geht gleich wieder«, versicherte ich ihr und öffnete das Fenster einen Spalt.
»Daran ist bestimmt der Alkohol schuld, den du trotz der Tabletten getrunken hast. Besser, wir fahren in ein Krankenhaus«, entschied sie und wollte Fred gerade eine Anweisung geben, als ich ihr meine Hand auf den Arm legte.
»Sophia, es wird mir gleich wieder gut gehen, ehrlich. Ich will jetzt nur noch nach Hause zu Logan«, flehte ich sie an. Sie musterte mich eindringlich und verzog den Mund, als fiele es ihr schwer, mir meinen Wunsch zu erfüllen. Schließlich nickte sie.
»Aber wenn es nicht besser wird oder du dich schlechter fühlst, sagst du es mir«, verlangte sie.
»Versprochen«, sagte ich und schloss die Augen.
Kapitel 21
Dr. Grey
Die Fahrt zu unserer Villa an der Küste dauerte knapp eine Stunde. Mir jedoch kam es wie eine Ewigkeit vor. Nachdem wir in Bristol wieder in den Wagen gestiegen waren und ich Sophia versprochen hatte, ihr umgehend Bescheid zu geben, falls es mir schlechter gehen würde, fing der Spaß erst richtig an.
Mein Herz raste, als wollte es im nächsten Augenblick in meiner Brust explodieren. Kalter Schweiß lief mir den Rücken hinunter und ich fühlte mich, als hätte mein letztes Stündlein geschlagen.
Das Schlimmste jedoch waren die Atembeschwerden, die mit jeder Minute heftiger wurden. Es kostete mich einiges an Körperbeherrschung, dies vor Sophia zu verbergen.
Ein paar Male gelang es mir nicht, die laut rasselnden Geräusche zu unterdrücken, die ich von mir gab, wenn ich gierig einatmete, weil ich Angst hatte zu ersticken.
Meine zukünftige Schwiegermutter sah mich dann jedes Mal besorgt an und erkundigte sich nach meinem Wohlbefinden. Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen und versicherte ihr, dass sich mein Zustand nicht verschlechtert hatte, was natürlich gelogen war.
Irgendwann
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