Plötzlich verheiratet (Megan Bakerville Reihe - Band 3) (German Edition)
Baby bekommen könnte?«, erkundigte ich mich.
»Du verhältst dich genauso wie ich, als ich mit dir schwanger war«, erklärte sie ruhig.
»Wie meinst du das?«, krächzte ich. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Meine Mutter ergriff meine Hand und zog mich zum Bett, wo sie sich setzte und neben sich auf die Matratze klopfte. Ich ließ mich auf das Bett sinken und sah sie an.
»Es sind nur Kleinigkeiten, die nur mir auffallen, weil es bei mir genauso war. In den letzten Tagen habe ich oft beobachtet, wie du unbewusst deine Hand auf deinen Bauch gelegt hast. Außerdem trinkst du viel mehr als gewöhnlich. Ganz zu schweigen von deinem Apfel-Konsum«, erklärte sie.
»Mein was?«
»Als ich schwanger war, hatte ich von Anfang an ein unerklärliches Verlangen nach Äpfeln und das, obwohl ich Äpfel eigentlich gar nicht mochte. Und plötzlich konnte ich gar nicht genug von ihnen bekommen. Manchmal habe ich deinen Vater nachts in den Supermarkt geschickt, nur weil wir keine mehr zu Hause hatten. Du hast in den letzten Tagen sehr viele dieser Früchte gegessen. Extrem viele. Wenn ich mich recht erinnere, warst du sonst auch kein Freund von Äpfeln«, bemerkte sie und sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange. Kalter Schweiß sammelte sich in meinem Nacken und rann mir den Rücken hinunter. Was die Apfel-Sache anging, da musste ich meiner Mutter recht geben. In den letzten Tagen hatte ich jeden verputzt, den ich in die Hände bekommen hatte und das, obwohl ich sie ansonsten immer erfolgreich ignorierte. Aber nur weil ich Appetit auf etwas hatte, das ich selten aß, bedeutete das nicht, dass ich schwanger war. So ein Blödsinn.
Gut, ich hatte auch mehr getrunken als sonst, aber war das ein Wunder? Bei dem Stress und der Hitze war das nichts Ungewöhnliches.
»Wann hattest du deine letzte Periode?« Mutters Frage riss mich aus meinen Gedanken. Ich starrte sie an und versuchte mich zu erinnern. Ich war keine von den Frauen, die sich alles notierten und Kalender führten. Auch weigerte ich mich die Pille zu nehmen, weil ich nicht auseinandergehen wollte wie ein Hefezopf. Und eine Spirale kam schon gleich gar nicht in Frage. Warum auch? Logan und ich verhüteten und bisher waren wir gut damit gefahren.
»Ich ... also ...«, hastig begann ich an den Fingern abzuzählen, wann es wieder so weit sein musste. Ich verlor völlig den Überblick und raufte mir verzweifelt die Haare.
»Kleines, wie wäre es, wenn du dir einfach einen Schwangerschaftstest besorgst und dir somit Gewissheit verschaffst?«, schlug meine Mutter vor.
In diesem Moment kam Nancy zurück und hielt strahlend einen weißen Karton vor sich in die Höhe.
»Für einen Moment hatte ich befürchtet das gute Stück in London vergessen zu haben«, berichtete sie und öffnete den Deckel. Ganz behutsam, als hebe sie etwas sehr Zerbrechliches auf, nahm sie den Schleier und das Diadem aus der Schachtel.
Sie drapierte den Schleier auf meine provisorisch hochgesteckte Frisur und befestigte das Diadem. Als sie fertig war, lächelte sie zufrieden.
»Du siehst aus wie eine Prinzessin«, bemerkte sie stolz.
»Logan wird umfallen, wenn er dich sieht«, sagte meine Mutter und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
Kapitel 24
Einen was?
Ich fegte von einem Zimmer zum anderen und hielt nach meiner besten Freundin Ausschau. Sie war die Einzige, mit der ich reden konnte und die mir helfen würde. Im Garten fand ich sie endlich. Sie unterhielt sich angeregt mit Dave, dem Hochzeitsplaner. Als ich auf sie zugehetzt kam, sah sie mich an.
»Willst du irgendwas?«, erkundigte sie sich grinsend.
»Hast du denn irgendwas?«, entgegnete ich und versuchte mich an einem erfolglosen Lächeln. Mir war nicht nach Lachen zumute, nachdem, was meine Mutter eben von sich gegeben hatte. Ich glaubte zwar nicht, dass sie mit ihrer Vermutung richtig lag, aber ich bekam dieses ungute Gefühl auch nicht mehr aus meinem Kopf und wollte endlich Gewissheit.
»Alles in Ordnung, Megan?«, erkundigte sich Dave. »Du bist ja kalkweiß.«
»Mir geht es gut«, versicherte ich ihm, packte meine beste Freundin am Arm und zog sie beiseite. »Ich müsste kurz mit Molly unter vier Augen sprechen. Nicht böse sein«, rief ich ihm zu. Er lächelte.
»Ich muss sowieso weitermachen«, entgegnete er, hob die Hand zum Abschied und verschwand im Haus. Molly sah mich besorgt an.
»Was ist denn passiert? Du siehst ja aus, als hättest du ein Gespenst
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