Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)
hat vorher hier gelebt? Die Queen?«, erkundigte ich mich scherzhaft.
»Ein amerikanischer Ölmagnat hat dieses Haus seiner Tochter zur Hochzeit geschenkt. Das junge Paar lebte ein paar Monate hier, doch dann trennten sie sich. Danach wollte keiner von beiden mehr in dieser Villa bleiben und sie stand einige Zeit lang leer. Durch einen glücklichen Zufall gelang es mir, dieses Schmuckstück relativ günstig zu erwerben«, sagte er stolz.
Logan und ich hatten unterschiedliche Auslegungen, was das Wörtchen "günstig" betraf. Was er als erschwinglich bezeichnete, waren für mich unerreichbaren Dimensionen.
»Wer hält hier Ordnung und macht sauber, während das Haus leer steht?«, wollte ich wissen. Allein bei dem Gedanken, jedes Zimmer in dieser Villa putzen zu müssen, bekam ich einen Schweißausbruch. Für eine Person war dies nicht zu schaffen. Es sei denn, man war ein Putzteufel und stand darauf, erneut beim ersten Zimmer weiterzumachen, nachdem man den letzten Raum gereinigt hatte. Im Kreis putzen sozusagen.
»Bevor ich das Haus gekauft habe, arbeiteten hier einige Menschen aus West Lulworth, die ich alle mitübernommen habe. Sie kümmern sich in meiner Abwesenheit um die Villa. Sobald jemand hier wohnt, sind es natürlich ein paar Angestellte mehr, denn dann muss ja auch die Küche besetzt sein. Apropos Küche: Hast du Hunger?«
Ich überlegte und mir fiel auf, dass ich den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte und wirklich hungrig war.
»Ja«, antwortete ich.
»Fein, dann lass uns hinuntergehen. Mrs. Bradley wird uns im Handumdrehen etwas Leckeres zaubern.«
Kapitel 23
Interessante Dinge am Strand
Mrs. Bradley, eine kleine, grauhaarige Frau, entpuppte sich als eine begnadete Köchin. Ich stopfte so viel von dem leckeren Braten in mich hinein, dass ich glaubte, platzen zu müssen.
Vielleicht kochte sie so gut, weil sie ursprünglich aus Deutschland stammte, aber durch ihre Heirat mit einem Engländer schon lange hier lebte. Dementsprechend herzhaft waren auch die Gerichte, die sie uns auftischte.
Draußen war es inzwischen dunkel geworden und Regen peitschte gegen die großen Fenster. Ich streckte mich ausgiebig und konnte ein Gähnen nicht unterdrücken.
»Scheint, als wärst du müde? Möchtest du ins Bett?«, erkundigte sich Logan. Ich sah erst auf meine Armbanduhr, dann zu ihm.
»Das wäre wohl etwas zu früh. Es ist noch nicht einmal 19 Uhr«, stellte ich fest. Er beugte sich über den Tisch zu mir. Zuvor versicherte er sich, dass niemand in der Nähe war, der uns hören konnte.
»Ins Bett gehen bedeutet nicht, dass man schlafen muss. Es gibt noch viele andere schöne Dinge, die man dort tun kann«, flüsterte er mit einem Augenzwinkern.
Es kam, wie es kommen musste. Wir verbrachten den ganzen Abend im Schlafzimmer und als wir beide nicht einmal mehr die Kraft hatten, uns zu unterhalten, schliefen wir endlich ein.
Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter gebessert. Als ich erwachte, erkannte ich sofort, dass draußen die Sonne schien. Logan war bereits aufgestanden, denn das Bett neben mir war leer. Ich sah auf den Wecker und war erstaunt, als ich feststellte, dass es fast 11 Uhr war. Ich hatte geschlafen, wie ein Stein. Kein Wunder, dass Logan schon aus den Federn war.
Ich schlurfte benommen ins Bad und gönnte mir erst einmal eine lange Dusche. Anschließend föhnte ich mir die Haare und steckte mir diese im Nacken zu einem wirren Knoten zusammen.
Nachdem ich mir frische Kleidung angezogen hatte, machte ich mich auf die Suche nach meinem Freund. Bei der Größe des Hauses und der Anzahl von Zimmern, würde ich ihn, mit etwas Glück, bis zum Abend gefunden haben.
Es ging schneller, als ich gedacht hatte. Als ich die Treppe nach unten stieg, sah ich ihn mit Mike in der Eingangshalle stehen. Beide Männer unterhielten sich angeregt.
Ich beobachtete, wie Logan seinem Freund eine kleine, dunkelrote Papiertüte übergab. Ich musste sofort an etwas Illegales denken und mir kamen sogar Drogen in den Sinn. Mit einem Kopfschütteln verwarf ich den Gedanken wieder. Jetzt wurde ich wirklich langsam paranoid.
Als sie mich bemerkten, steckte Mike die Tüte rasch in seine Jackentasche.
»Auch schon wach«, begrüßte er mich grinsend. Logan kam auf mich zu und gab mir einen zärtlichen Kuss.
»Gut geschlafen?«, erkundigte er sich.
»Unglaublich gut«, antwortete ich lächelnd.
»Dann lass uns frühstücken«, schlug er vor. Ich nickte. Logan wandte sich noch einmal an
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