Plötzlich verlobt (Megan Bakerville Reihe - Band 2) (German Edition)
Richtung Haustür.
»Wer ist eigentlich dieser schnucklige blonde Typ da drüben, der ununterbrochen zu dir starrt?« Ich sah hinüber und erkannte Mike. Er lächelte mir zu und ich spürte erneut dieses Kribbeln im Körper.
»Das ist Mike. Er ist für unsere Sicherheit zuständig. Logan vertraut ihm bedingungslos und hat ihn engagiert, seit Olivia angefangen hat durchzudrehen«, erklärte ich.
»Sein Bruder hat mir vorhin schon ein wenig davon erzählt, aber nur kurz. Was genau ist denn passiert?« Mollys Augen leuchteten in Erwartung einer sensationellen Story. Wir setzen uns auf die Couch und ich berichtete ihr alles, was geschehen war.
Auch Alan und Kelly gesellten sich zu uns und lauschten entsetzt, als ich von der toten Ratte erzählte.
»Das ist ja widerlich. Diese Frau sollte man in eine geschlossene Anstalt einweisen«, bemerkte Alan.
»Dazu müssten wir erst einmal wissen, wo sie sich gerade aufhält«, seufzte ich.
»Dieser Mike wird schon dafür sorgen, dass euch nichts passiert«, schwärmte Molly und warf Logans Freund einen schmachtenden Blick zu. Ich lächelte, aber tief in mir gab es einen Teil, dem das gar nicht gefiel.
Kapitel 27
Du kannst mich mal
Kurz nach Mitternacht verließen die ersten beiden Gäste die Party. Ich selbst war viel zu aufgedreht, als dass ich an Schlaf hätte denken können. Außerdem war mir Mrs. Bradleys Waldbeerenbowle gehörig in den Kopf gestiegen. Kein Wunder, denn sie war unheimlich süffig, hatte jedoch einen sehr hohen Alkoholgehalt. Meine Zunge fühlte sich mittlerweile pelzig an und hin und wieder bemerkte ich, dass ich leicht lallte, wenn ich etwas erzählte.
Molly, Alan, Kelly und ich saßen am Kamin und redeten über Gott und die Welt. Norman und Logan unterhielten sich mit den verbliebenen vier Gästen.
Als Kelly und Alan eine heftige Diskussion darüber führten, ob bunte Pullover out oder in waren, zog mich Molly dezent zur Seite.
»Ich finde diesen Mike wirklich extrem süß. Wärst du so lieb und würdest uns miteinander bekannt machen?« Mein Blick wanderte zu Logans Freund, der immer noch in der Nähe der Tür stand und kein bisschen müde zu sein schien.
»Klar, kein Problem«, antwortete ich und erhob mich. Als wir auf ihn zuliefen, sah er zu uns. Sein Blick war fest auf mich gerichtet. Einen Meter vor ihm blieben wir stehen.
»Mike, darf ich dir meine beste Freundin Molly vorstellen? Molly, das ist Logans Freund Mike.« Die beiden schüttelten sich die Hand und tauschen förmliche Höflichkeiten. Der passende Moment für mich, um etwas frische Luft zu schnappen, wie ich feststellte. Jetzt, nachdem ich aufgestanden war und mein Kreislauf in Wallung kam, spürte ich den Alkohol in meinem Blut noch deutlicher als zuvor. Die kühle Nachtluft würde mir sicher helfen, wieder etwas nüchterner zu werden.
»Ist es mir gestattet vor die Tür zu gehen und etwas frische Luft zu schnappen oder muss ich Angst haben, einem Anschlag zum Opfer zu fallen?«, erkundigte ich mich gespielt übertrieben. Mike musterte mich einen Augenblick.
»Solange du nicht draußen herumspazierst, sollte das kein Problem darstellen«, entschied er, nahm meine Jacke von der Garderobe und half mir hinein. Anschließend hielt er mir die Tür auf. »Bleibe aber bitte hier im Eingangsbereich«, bat er mich.
»Keine Angst, es ist sowieso viel zu kalt. In ein paar Minuten bin ich wieder zurück«, versicherte ich ihm. Er nickte und ich verschwand in der Dunkelheit.
Als ich die Tür hinter mir schloss, verstummte der Lärm und es war mit einem Mal vollkommen still. Ich schlang die Arme um meinen Oberkörper und atmete die kalte Nachtluft ein. Die Ruhe tat unheimlich gut. Vor dem Haus brannte eine fahle Laterne, deren Licht den Kieselweg erhellte. Ich kniff die Augen zusammen und sah mich um.
Ich machte ein paar Schritte, bis ich das Ende der Hauswand erreicht hatte. Nicht weit entfernt im Garten erblickte ich eine Bank und steuerte geradewegs darauf zu. Als ich mich hingesetzt hatte, ließ ich den Kopf in den Nacken fallen und betrachtete den Nachthimmel.
Hier auf dem Land funkelten die Sterne viel intensiver als in der Stadt. Ich seufzte zufrieden und fühlte mich rundum glücklich. So saß ich da, starrte in den Himmel und vergaß völlig die Zeit. Erst eine Stimme hinter mir ließ mich aufschrecken.
»Hatte ich dich nicht gebeten, bei der Tür zu bleiben?« Mike setzte sich neben mich.
»Ja, das hattest du«, antwortete ich knapp.
»Und weshalb hörst du nicht
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