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Poirots erste Fälle

Poirots erste Fälle

Titel: Poirots erste Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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des aufrechten alten Se e bären, dass ich ein Lächeln nicht unterdrücken konnte.
    »Bleiben also die Leute im Haus«, bemerkte Poirot freundlich. »G e hen wir wieder hinein. Mylord, während also Mr Fitzroy auf der Treppe mit dem Mädchen sprach, könnte jemand die Gelegenheit ergriffen haben, das A r beitszimmer von der Eingangshalle aus zu betr e ten?«
    Lord Alloway schüttelte den Kopf.
    »So gut wie unmöglich… dazu hätten sie ja an ihm vo r beiko m men müssen.«
    »Und Mr Fitzroy selbst – sind Sie sich seiner ganz s i cher?«
    Lord Alloway lief rot an.
    »Absolut, Monsieur Poirot. Zu meinem Sekretär habe ich vollstes Vertrauen. Unmöglich, dass er irgendetwas mit der Sache zu tun hat.«
    »Anscheinend ist ja alles unmöglich«, bemerkte Po i rot trocken. »Vielleicht sind den Plänen kleine Flügel g e wachsen und sie sind d a vongeflogen – comme ça !« Und er blies die Lippen auf wie ein kom i scher Cherub.
    »Die ganze Angelegenheit ist unmöglich«, rief Lord A l loway ungeduldig. »Aber ich bitte Sie, Monsieur Po i rot, verdächtigen Sie nicht Fitzroy. Überlegen Sie doch nur – hätte er die Pläne an sich bringen wollen, was wäre da für ihn leichter gewesen, als eine Pause zu erste l len, statt sie umständlich zu stehlen?«
    »Da, Mylord«, sagte Poirot anerkennend, »haben sie e t was gesagt, bien juste. Ich sehe, Sie haben einen geordn e ten und meth o dischen Verstand. L’Angleterre kann sich Ihrer glücklich schä t zen.«
    Lord Alloway wirkte regelrecht peinlich berührt ob di e ser unerwa r teten Lobeshymne. Poirot schwenkte zurück zum Thema.
    »Der Raum, in dem Sie den Abend verbrachten…«
    »Der Salon? Ja?«
    »Hat wohl auch Zugang zur Terrasse, da ich mich en t sinne, Sie s a gen gehört zu haben, Sie seien durch diese Tür nach draußen gegangen. Wäre es nicht möglich, dass jemand vom Salon nach draußen und von dort ins A r beitszimmer schlüpfte, während Mr Fit z roy nicht im Zimmer war, und dann auf gleichem Wege z u rück?«
    »Aber das hätten wir sehen müssen«, wand der A d miral ein.
    »Nicht, wenn Sie gerade in die andere Richtung gi n gen und der Pe r son den Rücken kehrten.«
    »Fitzroy war nur wenige Minuten fort, so lange, wie es braucht, bis zum Ende der Terrasse und zurück zu g e hen.«
    »Gleichviel, es ist eine Möglichkeit – und wie die Dinge liegen, wohl die einzige.«
    »Aber es war niemand im Salon, als wir hinausgi n gen«, bemer k te der Admiral.
    »Die Person kann ja später hereingekommen sein.«
    »Sie meinen«, sagte Lord Alloway langsam, »als Fitzroy das Mä d chen schreien hörte und aus dem Zimmer eilte, hielt sich bereits jemand im Salon ve r steckt, flitzte durch die Terrassentüren nach dra u ßen, hier ins Arbeitszimmer und wieder zurück und verließ den Salon erst, als Fitzroy zurück im Arbeitszimmer war?«
    »Wieder dieser methodische Geist«, sagte Poirot und verbeugte sich. »Besser hätte ich es nicht in Worte fassen können.«
    »Einer der Dienstboten vielleicht?«
    »Oder ein Gast. Schließlich war es Mrs Conrads Mä d chen, das g e schrien hat. Was können Sie mir über Mrs Conrad erzählen?«
    Lord Alloway dachte einen Moment nach.
    »Ich habe gesagt, sie sei eine in der Gesellschaft weithin bekan n te Dame. Das stimmt auch insofern, als sie große Gesellschaften gibt und allerorten anzutre f fen ist. Doch woher sie eigentlich stammt und was für ein Leben sie bisher führte, darüber weiß man nur sehr wenig. Sie ist eine Dame, die so viel wie möglich in Kreisen der Di p lomatie und des Außenministeriums verkehrt. Dem G e heimdienst stellt sich da die Frage: Warum?«
    »Verstehe«, sagte Poirot. »Und an diesem Woche n ende wurde sie hierher eingeladen…«
    »Um… wie soll ich sagen?… um sie näher in Auge n schein ne h men zu können.«
    »Parfaitement! Womöglich hat sie den Spieß auf äußerst g e schickte Weise umgedreht.«
    Lord Alloway blickte verständnislos drein, und Poirot fuhr fort: »Sagen Sie, Mylord, wurde in Anwesenheit der Dame in irgendeiner Weise auf das Thema eing e gangen, dass Sie und der Admiral zu besprechen ha t ten?«
    »Ja«, räumte der andere ein. »Sir Harry sagte: ›Und jetzt zu u n serem U-Boot! An die Arbeit!‹ oder etwas in der Art. Die anderen hatten sich bereits empfohlen, aber sie war noch einmal zurückgekommen, um ein Buch zu h o len.«
    »Verstehe«, sagte Poirot nachdenklich. »Mylord, es ist spät, aber die Angelegenheit ist dringend. Wenn möglich, würde ich gern

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