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Poison (German Edition)

Poison (German Edition)

Titel: Poison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfram Alster
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bereits Kontakt hattest.«
    Ich mustere ihn. »Und du hast natürlich zugestimmt?«
    Shahin nickt. »Was hättest du an meiner Stelle getan? Sie ist nicht böse, sie schadet niemandem, und sie ist vermutlich real. Also, wer bin ich, dass ich einer Göttin eine Bitte abschlage? Seitdem habe ich immer wieder mal gedanklichen Kontakt zu ihr, aber das ist nichts Gefährliches, finde ich.«
    »Und nun?«, frage ich, immer noch verwirrt. Shahin zuckt mit den Schultern.
    »Was soll nun sein?« Er verzieht seinen Mund.
    »Wenn du magst, begleite ich dich morgen zu Carlos. Damit beziehe ich gleich ganz offiziell Stellung, wobei es mir vielleicht gelingt, den Stress abzuwenden. Wenn er nämlich auf dich aus ist, um dir zu schaden, bekomme ich das mit. Wenn er auf Ricardo aus ist, stell’ ich mich einfach als Freund von Ricardo vor. Jedenfalls möchte ich verhindern, dass er dir was tut.«
    Ob das so okay ist? Damit bringe ich dann Shahin auf Carlos’ Sensor, wenn er da nicht sowieso schon ist. Andererseits würde ich mich dabei sicherlich wohler fühlen. Als Shahins Handy klingelt, steht er auf und reißt mich damit fürs Erste voll aus meinen Überlegungen.

80
    Brix
     
    »Schatz?«, ruft Shahin aus dem Wohnzimmer. »Wollen wir heute Abend trotzdem mal kurz in die Stadt gehen?«
    Mhm, nichts dagegen, mal wieder meinen Mann auszuführen. Vielleicht treffen wir Ducky, und sein Gesicht, wenn er mich ein zweites Mal mit Shahin sieht, ist garantiert auch nicht schlecht, zumal mein Ruf bestimmt nicht darunter leidet. Sagen wir mal so: Unser jeweiliger Ruf ist garantiert noch besser geworden, denn die Tatsache, dass von uns beiden behauptet wird, dass wir in den jeweiligen Kreisen die Besten im Bett sind, trägt dazu bei, dass das Gerücht, dass wir immer noch zusammen sind, sich bestätigt. Und das wiederum führt dazu, dass man davon ausgeht, dass wir beide wirklich einsame Spitze sind, denn sonst würden wir ja wohl kaum unseren hohen Ansprüchen genügen, oder?
    »Liebling?« Shahin klingt besorgt.
    »Ja«, antworte ich, »ist keine schlechte Idee.«
    Unten telefoniert er weiter, es dauert eine Weile, und dann kommt er wieder zurück nach oben, ich höre Wasser rauschen, und dann tritt er wieder in das Schlafzimmer.
    »Zieh dich aus«, lächelt er, »wenn du mitbaden willst.« Sein Kimono ist schnell abgestreift, und er läuft vor mir her, nur noch mit einer Unterhose bekleidet, in einen Raum, in dem ich noch nicht war.
    Ui, das ist aber toll. Er hat tatsächlich eine große Badewanne, schätzungsweise zweieinhalb auf vier Meter im Rechteck, etwas tiefer als eine handelsübliche Wanne, dafür mit Whirlpooldüsen an der Seite. In diesen Pool streut er nun ein paar Kräuter, die im Gegensatz zu dem ekelhaften Weihrauch aus der Villa einen angenehmen Geruch verbreiten und gibt ein paar Rosenblätter hinzu. Dann zieht er seinen Slip aus und steigt hinein, setzt sich in eine Ecke und taucht seinen Kopf unter, blubbert kurz unter Wasser und kommt dann wieder nach oben, schaut mich herausfordernd an.
    »Komm rein«, winkt er mir zu. »Das ist gut für die Haut, und außerdem macht es Spaß.«
    Na ja, es kann nichts schaden, also ziehe ich mich aus und steige über die Stufen hinein. Ich mache gerade den ersten Schritt, da gleitet Shahin blitzschnell nach vorne, bekommt meine Beine zu fassen, kickt sie mir weg, fängt mich auf, bevor ich mich irgendwo verletze, und drückt mich erst einmal unter Wasser, was mich gleich lernen lässt, dass dieser Pool tatsächlich tiefer ist als eine herkömmliche Badewanne. Raffiniert, dieses Teil im dritten Stock einbauen zu lassen. Klar, unten drunter ist kein Raum, wenn ich mir den Grundriss seiner Wohnung ins Gedächtnis rufe, fällt mir das auch auf. Vorne an der Treppe sind es vielleicht sechzig Zentimeter, hier hinten ist dieser Pool aber ganz lockere anderthalb Meter tief, was auf jeden Fall genügend Platz lässt, um mich tüchtig unterzutauchen.
    Ich schnappe nach Luft, als er mich wieder nach oben zieht und gegen die Wand des Pools drückt. Er streicht mit einer zärtlichen Handbewegung meine Haare aus der Stirn und lächelt verführerisch.
    »Du wolltest doch vorbereitet werden. Auch wenn das heute eher nichts wird, solltest du dich schon mal an deine neue Rolle gewöhnen.«
    Schon wieder eines seiner Spielchen, aber gelungen, ein Punkt für ihn. Ich staune zwar über mich selbst, aber es gefällt mir, zumal er sich jetzt von hinten an mich drängt und ich sein auch nicht gerade kleines

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