Poison (German Edition)
schön. Die Erinnerung an IHN kehrt wieder ... der Anblick seiner Lippen, die meinen Schwanz umschlossen und geblasen haben. Doch sobald ich sie auf mir spüre, beginnt das Klingeln aufs Neue. Zur Hölle, warum bin ich hier und nicht im Backroom vom »Turm«? Dort könnte ich das Handy einfach ausschalten, und vor allem würde er dort nicht einfach verschwinden. Statt dessen Krieche ich jetzt matt zum Fußende meines Bettes, angele nach meiner Hose, zerre sie an einem Bein näher, wühle nach dem Handy und gehe ran.
»Hm?« Mehr bringe ich nicht zustande, dazu fehlen mir die Kräfte. Bevor ich eine Antwort erhalte, bin ich schon wieder eingeschlafen ... und schrecke wieder hoch, als ich die frische, gut gelaunte Stimme meines Chefs am anderen Ende höre. »Alfaya, guten Morgen, Herr Mendelssohn.«
Oh Shit. Was ist denn jetzt passiert?
»Ich rufe Sie gleich zurück. Ich bin in einer Besprechung«, krächze ich im Tran und lege auf. Fuck! Fuck! Fuck! Gestern war doch Samstag, oder? Es kann doch nicht sein, dass ich den ganzen Tag verschlafen habe, oder? Bin ich zu spät zum Arbeiten?
Ich trete meine Decke von mir, stehe auf und schlurfe ins Bad. Nur keine hastigen Bewegungen, sonst fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich halte meinen Kopf in der Dusche so lange unter kaltes Wasser, bis ich wieder einigermaßen klar denken kann, was eine Weile dauert. Bis mein Verstand das Gleiche tut, wird es allerdings noch sehr viel länger dauern ... und wenn, fragt sich, wie lange. Besser, ich rufe meinen Chef gleich zurück. Und hoffentlich fasst er sich kurz, der Arsch. Ich habe nämlich mit einem Blick auf meine Uhr gerade festgestellt, dass es halb acht morgens ist. Sonntag morgens, versteht sich. Wenn er wüsste, was ich über ihn denke ... Das Einzige, was mich in dem Laden noch hält, ist meine noch für dieses Jahr vertraglich vereinbarte Beförderung zum Niederlassungsleiter hier in Berlin. Ansonsten hätte ich ihm schon längst meine Meinung gesagt und ihm in den Hintern getreten ... statt ihm diesen zu küssen – im übertragenen Sinn, versteht sich. Und ich hätte mir auch schon längst etwas Lukrativeres gesucht. Aber die Tatsache, dass ich ihn so selten sehe, macht einige der Nachteile wieder wett. Und außerdem verdiene ich hier auch nicht schlecht. Hey, es hat gereicht, das Loft hier mal eben so zu bezahlen. Bar, versteht sich. Das könnte ich mir ganz bestimmt nicht leisten, wenn ich ein armer Schlucker wäre. Dabei lasse ich meinen Blick stolz durch das Loft schweifen, das ich mir vor einem halben Jahr gegönnt habe. Genau das, was ich brauche. Viel Platz. Und den Nebeneffekt, dass die Typen darauf abfahren. Natürlich auf den Sex mit mir. Man hat ja schließlich einen guten Ruf zu verteidigen. Nicht, dass es vor meinem Umzug anders gewesen wäre. Ich bin eben der Beste im Bett. War schon immer eine besondere Ehre für die, die ich mir nehme. Und die, die zicken ... Pech gehabt, was soll’s? Es gibt genug, die das nicht tun. Andere Mütter haben auch schöne Söhne. Obwohl, mit Condom-Boy hätte ich schon ganz gerne gevögelt. Sein sexy Hintern ist einfach zu verlockend ... und bestimmt schön eng, genau das Richtige für mich.
Verdammt, was hat der Typ nur mit mir gemacht? Ich denke über meinen Chef nach, und schon drängt er sich in den Vordergrund? Und wieso habe ich das Gefühl, dass ich das längst weiß, aber es mir nur im Moment nicht einfällt? Ach, das liegt bestimmt an diesen Kopfschmerzen, weswegen ich erst mal zur Küche schleiche, drei Aspirin einfahre, und dann endlich meinen Chef zurückrufe.
Yeah! Ich hab’s geschafft. Ich soll morgen früh um halb acht in die Firma kommen ... Besprechung mit ihm zwecks meiner beruflichen Zukunft. Strike! Dafür darf er mich auch gerne mitten in der Nacht ohne Entschuldigung wecken. Au, au, shit. Ich hätte mich vielleicht mit etwas weniger Schwung ins Bett fallen lassen sollen. Mein Schädel. Egal. Sobald ich meine Augen schließe, kehrt Condom-Boy zu mir zurück ... und er macht seine Beine für mich breit. Mhm... »Lieb’ mich!« Was? Muss das sein? Das verdirbt die ganze Stimmung. Andererseits ... wen interessiert, was er sagt, solange er nur tut, was ich will? Und jetzt will ich seinen delikaten Po.
19
Brix
Als ich wieder zu mir komme, liege ich auf meiner Couch. Die letzten Stunden habe ich im Koma oder in einem ähnlichen Zustand verbracht, zumindest fühle ich mich so. Dabei werde ich das dumpfe, jedoch nicht näher einzuordnende Gefühl
Weitere Kostenlose Bücher