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Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde

Titel: Polargebiete: Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann! Lexikon
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schützenden Stein oder einer Wurzel eingerichtet. Die Eingänge werden mit Blättern, Zweigen und Steinen getarnt.
    Polarrötelmaus
Clethrionomys rutilus
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Nagetiere
    Familie Wühler
    Verbreitung nördliche Holarktis von Skandinavien über Sibirien und Alaska bis nach Kanada
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 8–11 cm, Schwanzlänge: 2–4 cm
    Gewicht 10–30 g
    Nahrung Beeren, Moose, Flechten, Pilze, Samen, Knospen, Insekten
    Geschlechtsreife Weibchen mit wenigen Wochen
    Tragzeit knapp 3 Wochen
    Zahl der Jungen 5–7
    Höchstalter 1 Jahr
    Zahlreicher Nachwuchs
    Während des gesamten arktischen Frühlings und Sommers, also von Mai bis Anfang September, widmen sich die Polarrötelmäuse der Fortpflanzung und Jungenaufzucht. Wann der erste Wurf nach einer Schwangerschaft von nicht einmal drei Wochen das Licht der Welt erblickt, hängt von der Witterung und vom Nahrungsangebot ab. Durchschnittlich sechs Junge säugt das Weibchen 18 Tage lang.
    Ein kurzes Mäuseleben
    Im Frühjahr geborene Mäuse erreichen ihre Endgröße schon im Alter von etwa fünf Monaten, im Sommer geborene wegen der schlechteren Nahrungsbedingungen im folgenden Herbst und Winter erst mit knapp einem Jahr. Es hängt also vom Zeitpunkt der Geburt ab, wann eine Rötelmaus ausgewachsen ist und eigene Junge in die Welt setzt. Unter besten Bedingungen kann ein Weibchen pro Jahr etwa fünf Würfe aufziehen. Wenn die Schneeschmelze sehr früh eingesetzt hat, pflanzen sich ca. 20 % der Weibchen des ersten Wurfes noch im selben Sommer fort. Ist die Populationsdichte der Mäuse sehr hoch, so kann sich die Geschlechtsreife der Weibchen verzögern oder die Tiere wandern ab und begeben sich auf die Suche nach einem neuen geeigneten Lebensraum. Die Lebenserwartung beträgt nur wenig mehr als ein Jahr und zur Zeit der Schneeschmelze besteht die Gesamtpopulation lediglich noch aus den Jungtieren des Vorjahres.
    Die Schellente: unterwegs zwischen Taiga und Meer
    Die wegen ihres hell leuchtenden Augenrings im englischen Volksmund auch Goldauge genannte Ente wird in die Gattungsgruppe der Meeresenten (
Mergini
) gestellt. Ihren deutschen Namen erhielt die Schellente (
Bucephala clangula
) wegen des charakteristischen Geräusches, das die schlagenden Flügel beim Flug erzeugen. Wie etwa ein Drittel aller Enten brütet auch sie in Baumhöhlen. Dieses Brutverhalten hat ihre Verbreitung auf Wälder beschränkt, insbesondere auf die gesamte nördliche Nadelwaldzone.
    © shutterstock.com/Maria Gaellman
    Schellente mit dem typischen Fleck zwischen Schnabel und Auge
    Spechte als Wohnungsbauer
    Enten haben von ihrer ganzen Anatomie her keine Möglichkeit, selbst Höhlen in Bäumen anzulegen, sondern müssen sich darauf beschränken, schon vorhandene Höhlen zu nutzen. In erster Linie handelt es sich dabei um verlassene Behausungen des Schwarzspechtes (
Dryocopus martius
). Spechte ernähren sich fast ausschließlich von Insekten und diese wiederum findet man in entsprechender Anzahl in naturbelassenen Wäldern mit hohem Totholzanteil. Ideale Bedingungen sind demnach im weitläufigen und nicht sehr intensiv forstwirtschaftlich genutzten Taigagürtel gegeben.
    Keine Kostverächter
    Neben dem geeigneten Nistplatz ist auch ein ausreichendes Nahrungsangebot für dieAuswahl des Brutgebiets maßgebend. Das Nahrungsgewässer muss nährstoffreich sein, aber keinen zu dichten Schwimmblattbewuchs aufweisen. Die Schellenten sind aber recht anpassungsfähig, was die Auswahl der Nahrung betrifft: Sie fressen hauptsächlich Insektenlarven, Schwimmkäfer, kleine Krebstierchen, Schnecken und Würmer. Beste Voraussetzungen für diese Art der Nahrung bieten kalte, klare Waldseen, seltener auch Fließgewässer. Dort tauchen die Schellenten bis zu 6 m tief senkrecht unter und drehen am Grund Steine um, unter denen viele Kleinlebewesen verborgen sind.
    Bevorzugte Nistplätze
    Idealerweise sollte der Nistplatz nicht allzu weit vom Nahrungsgewässer entfernt sein. Schellenten bevorzugen daher Nistbäume in Ufernähe, nehmen aber auch Wege von bis zu 2 km in Kauf. Der Höhleneingang darf nicht größer als 25 cm sein, um genügend Schutz zu bieten. Die bevorzugte Nisthöhe beträgt in der Regel 6–8 m. Ist erst einmal ein Platz gefunden, der vorteilhaft erscheint, zeigen die Schellenten eine starke Bindung zum Brutgebiet und eine ausgeprägte Nistplatztreue. Das ist schon deshalb von Nutzen, weil die Vögel den unwirtlichen Winter weiter südlich an der Nord- und Ostsee bzw. am

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