Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Polaris

Polaris

Titel: Polaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Gelegenheit wahrgenommen, um eine Warnung auszusprechen. »Die Bevölkerung wächst weiter in einem Maß, das wir nicht endlos verkraften können«, hatte er gesagt. »Nicht nur hier, sondern überall in der Konföderation. Bei der derzeitigen Wachstumsrate wird Rimway die planetarischen Ressourcen bis zum Ende des Jahrhunderts schwer belasten müssen. Die Preise für Nahrung und Land und die meisten Konsumwaren werden steigen, während die Nachfrage ebenfalls zunimmt. Aber es gibt eine Grenze, und jenseits dieser Grenze erwartet uns eine Katastrophe. Wir wollen gewiss nicht die terrestrischen Erfahrungen wiederholen.«
    Was auch nicht geschehen war. Technologische Verfahren im agrikulturellen Bereich und bei der Nahrungsmittelproduktion im Allgemeinen hatten uns, kombiniert mit einer zunehmenden Tendenz zu kleinen Familien, davor bewahrt. Die so genannte ›Ersatz‹-Familie war nicht nur auf Rimway, sondern in der ganzen Konföderation zum Normalfall geworden. Die Gesamtbevölkerung hatte zwar immer noch zugenommen, aber höchstens um zwei bis drei Prozent.
    Wenn er mit seinen Voraussagungen auch danebengelegen hatte, so war Urquhart doch ein fähiger Redner gewesen. Er war überzeugend, leidenschaftlich, bescheiden. »Zu viele Kinder«, so hatte er gesagt. »Wir müssen ein bisschen langsamer werden und der Natur Gelegenheit geben, wieder zu Atem zu kommen.«
    Die wirtschaftlich relevanten Kräfte von Rimway hatten jedoch eine ständig wachsende Bevölkerung bevorzugt, gerade weil das stete Bevölkerungswachstum zu ebenso stetig steigenden Preisen führte. »Urquhart mag keine Kinder!«, wurde zum Schlachtruf seiner Gegner im Jahr 1360. Organisationen wie Mütter gegen Urquhart betraten die Bühne. Er weigerte sich nachzugeben, und er wurde geschlagen.
    Der Mann war mir sympathisch.
     
    Ich verschickte alles bis auf die Weste und das Etui an die neuen Eigentümer. Calder und Gold lebten ganz in der Nähe und zogen es vor, ins Büro zu kommen, um ihre Beute selbst abzuholen.
    Unter den gegebenen Umständen hätte Alex die Preise mit seinen Kunden neu verhandeln können. Der Wert für jeden einzelnen Gegenstand hatte sich infolge des Anschlags vervielfacht. Aber er berechnete lediglich seine Unkosten nebst der üblichen Provision. Ida würdigte das mit einem Bonus, der dem Wert des Overalls allerdings nicht einmal entfernt nahe kam. Alex wollte den Bonus ablehnen, aber Ida bestand darauf. »Wir haben alles richtig gemacht«, kommentierte Alex später. »Wir haben niemanden ausgenommen, obwohl die Gelegenheit günstig war und niemand uns einen Vorwurf hätte machen können.« Natürlich würde diese Demonstration der Ehrbarkeit Rainbows Ruf auch nicht gerade schaden.
    Marcia Cable schickte uns eine Aufzeichnung ihrer selbst, die sie bei einer Talkshow zeigte, in der sie Maddys Bluse vorstellte. Sie glühte förmlich.
    Inzwischen hatte Alex einige Aufgaben für mich zusammengestellt und schickte mich einmal um den Globus herum, um die Firma bei ein paar Auktionen zu repräsentieren und mit einigen Neeli zu verhandeln, die eine Hand voll Kuriositäten in der Neeli-Wüste gefunden hatten, und um ihn bei dem jährlichen Weltkongress für Antiquitäten zu vertreten. Ich war zehn Tage lang unterwegs.
    Bei meiner Rückkehr hörte ich, dass es Gerüchte gebe, die Vermessung wolle die bei der Explosion zerstörten Artefakte restaurieren. Aber mit Antiquitäten und ihren Beschädigungen ist das so eine Sache. Sagen wir, Sie besitzen eine Vase, die von einem Laser verbrannt wurde, und das geschah während ihrer ursprünglichen Nutzungszeit, dann könnte der Schaden den Wert des Objekts sogar noch vergrößern. Besonders, wenn bekannt ist, wessen Soldaten die Laser abgefeuert und wer die Vase in Händen gehalten hat. Nichts ist so kostbar wie eine Pistole, die auseinander fällt, während ihr heroischer Eigentümer, nehmen wir Randall Belmont, sie benutzt, um die Hrin während des Letzten Gefechts abzuwehren (die Pistole existiert noch immer, wie Sie vermutlich wissen, aber ich bezweifle, dass es auf diesem Planeten genug Geld gibt, sie zu kaufen).
    Wird das Objekt aber erst beschädigt, nachdem es aus der Erde geborgen wurde, möglicherweise durch einen allzu sorglosen Archäologen, der die Schaufel zu dicht an dem Artefakt ansetzt, stürzt der Wert ins Bodenlose.
    Folglich wurde nichts aus der Absicht. Kurz nachdem die ersten Gerüchte über eine Restaurierung laut geworden waren, gab die Vermessung bekannt, dass es keinerlei

Weitere Kostenlose Bücher