Polaris

Titel: Polaris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt

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herabsetzende Bezeichnung für die Bewohner von Korrim Mas. Fenns Gesicht verwandelte sich in das einer Bulldogge. »Wir werden sie kriegen.«
    »Gut.«
    »Die Bombe war hausgemacht. Aus Chemikalien, die man einfach im Geschäft kaufen kann. Und ein Insektizid war auch dabei.«
    »Ein Insektizid? Daraus kann man tatsächlich eine Bombe bauen?«
    »Ja, allerdings. Und das gibt einen mächtigen Knall.«

    Ich schickte dem Jungen, der das Paket im Fluss gefunden hatte, ein paar seltene Münzen. Seiner Reaktion nach zu urteilen, war er klug genug, um ihren Wert zu erkennen. Ein paar Tage später gestand Fenn, dass sie bei der Jagd nach den Dieben kein Glück gehabt hätten, und er sagte, wir sollten Geduld haben, irgendwann würden sie einen Fehler machen, und dann würde er sie schnappen. Das schien nichts anderes zu bedeuten, als dass die Polizei abwarten wollte, bis sie einen anderen Einbruch begingen.
    Etwa zur gleichen Zeit erhielt ich einen Anruf von Paul Calder. Er materialisierte im Büro, gekleidet in eine graue Jacke im Militärstil und ein blaues Hemd. Er befand sich auf seiner Veranda. »Chase« , sagte er. »Ich wollte Sie wissen lassen, wie sehr ich es zu schätzen weiß, dass Sie Maddys Weste für mich besorgt haben. « Er hatte uns längst gedankt. Diese Tatsache und der Umstand, dass er einen verlegenen Eindruck machte, verrieten mir, dass irgendetwas vorgefallen war. »Ich schicke Ihnen noch einmal vierhundert.«
    »Wollten Sie denn noch etwas anderes kaufen?«
    »Nein. Betrachten Sie es als Bonus.«
    Wir waren bereits bezahlt worden. »Das ist sehr großzügig von Ihnen, Paul, aber warum?«
    Calder war von durchschnittlicher Größe, aber ein bisschen übergewichtig. Er trug einen wirren schwarzen Bart, der ihm einen intellektuellen Anstrich verleihen sollte, tatsächlich aber nur ungepflegt aussah. Calder litt unter galoppierender Frömmigkeit und bezog sich immer wieder gern auf den Allmächtigen. »Die Weste hat mir wirklich sehr gefallen.«
    Vergangenheitsform, wie mir auffiel. »Was ist aus ihr geworden?«
    Er grinste. »Ich habe ein Angebot erhalten, das ich einfach nicht ablehnen konnte.«
    Ich glaube, wäre er physisch anwesend gewesen, so hätte ich ihm den Hals umgedreht, ohne auch nur einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden. »Paul«, bat ich, »sagen Sie mir, dass Sie sie nicht verkauft haben.«
    »Chase, sie haben den doppelten Preis bezahlt.«
    »Wir hätten Ihnen den doppelten Preis bezahlt. Verdammt, Paul, ich habe Ihnen doch gesagt, dass das Ding viel mehr wert war, als Sie dafür bezahlt haben. Befindet es sich noch in Ihrem Besitz?«
    »Er hat es heute Morgen abgeholt.« Ich saß einfach nur da und schüttelte unentwegt den Kopf. Calder räusperte sich und zupfte an seinem Kragen. »Ich weiß, was Sie gesagt haben, darüber, was sie wert wäre, aber ich dachte, Sie würden übertreiben.«
    Pauls Reichtum war ererbt. Er hatte keine Ahnung, was es kostete, reich zu werden; also hatte er das auch nie sonderlich ernst genommen. Geld war einfach etwas, das er verteilte, wenn ihm der Sinn danach stand. Meiner Ansicht nach ging er mit Geld etwa auf die gleiche Weise um wie mit seiner Religiosität. Dem allen haftete etwas Oberflächliches an. Immer wieder Gottes Segen und Gottes Wille, aber ich hatte nie den Eindruck, dass er je ernsthaft darüber nachgedacht hatte, was ein Schöpfer war – oder welche Bedeutung das alles haben mochte. Nichtsdestotrotz war es nie leicht, wütend auf ihn zu sein. Er zog buchstäblich den Kopf ein, während er meine Reaktion abwartete; also riss ich mich zusammen und beruhigte mich wieder. »Besteht irgendeine Möglichkeit, das Geschäft rückgängig zu machen?«
    »Nein«, antwortete er. »Ich habe eine Quittung ausgestellt, das Geld genommen und ihm die Weste gegeben.«
    »Keine Rücktrittsklausel?«
    »Was ist eine Rücktrittsklausel?«
    Meine Gedanken kreisten plötzlich wie von selbst um den Dieb, und ich stellte mir vor, wie er die Datenbänke von Rainbow durchforstete. »Paul«, fragte ich, »woher wusste er, dass Sie sie hatten?«
    »Oh, das ist keine große Sache. Jeder wusste das. Ich habe kein Geheimnis daraus gemacht. Und außerdem habe ich sie kürzlich zum monatlichen Treffen der Historischen Gesellschaft von Chacun mitgenommen.«
    »Wie haben die darauf reagiert?«
    »Sie haben sie geliebt. Freunde von mir haben sogar eine Sim von Garth Urquhart gezeigt.«
    »Paul, die Person, die sie gekauft hat, kennen Sie die? Haben Sie den Mann