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Polarrot

Polarrot

Titel: Polarrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Tschan
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Zeigefinger in sich hinein, entnahm ihn sich wieder, geleitete ihn zu ihren Lippen und saugte daran. Gleichzeitig zog sie mit der anderen Hand Breiters Kopf zu sich herauf, nahm den Finger wieder aus dem Mund, suchte mit ihren Lippen seine Lippen, fasste mit der frei gewordenen Hand nach seinem Glied. Er ließ sich bereitwillig von Charlottes Fingern führen und drang behutsam in sie ein.
    Die Zeit hielt Breiters Atem und sich selbst an, sämtliche Farben seiner Welt flossen zu einem gleißenden Weiß zusammen. Sie zog an allen Ecken des Weiß, das unter der unsäglichen Spannung mehr und mehr zu zittern und zu beben begann, es bekam kleine Risse, die sich über Spalten nach und nach zu unüberwindbaren Klüften auswuchsen, bis nichts mehr irgendwo einen Halt fand, alles zersprang und wenige Augenblicke später zerbröselnd in sich zusammenfiel.
    „Das ging aber zügig, mein Lieber“, vernahm Breiter Charlottes raue Stimme. Sie holte ihn aus einem facettenreichen Kaleidoskop aus Halbschlaf, Tagtraum und unbändiger Wachheit. Sie stieß den noch benommenen Breiter sanft von sich runter, nahm seine linke Hand, führte sie zu ihrem Geschlecht und drückte Zeige- und Mittelfinger in sich hinein. Breiter nahm ihre Lust auf, glitt mit den Fingern hinein und heraus, massierte mit dem Daumen die fester und fester werdende Knospe, spürte, wie sich in ihr die Scheidenwände zusammenzogen und wieder lösten und sah beglückt, wie sie ihren Arm kräftig auf ihren Mund drückte und sich ihr Körper unter seinen Bewegungen in heftigen Stößen hob, senkte und schließlich langsam wieder beruhigte.
    Er löste seine Hand und strich ihr übers Haar, leer und gedankenlos, bis er sie verlor, bis er sich verlor.
    Ein kalter Luftzug weckte ihn. Charlotte stand am offenen Fenster und rauchte. Das Hemdhöschen war unten immer noch offen, ein Träger über die Schulter gerutscht.
    „Jacques, du bist eingeschlafen. Dann bist du einen Augenblick aufgewacht, hast mich angesehen, hast etwas gemurmelt, hast dich aufgesetzt und an die Rückwand des Bettes gelehnt, hast gesagt „so ist’s richtig“ und schliefst in dieser Stellung sofort wieder ein. Schläfst du immer in dieser Stellung?“
    Breiter musste sich zuerst sortieren. Das Hotelzimmer, das sie reserviert hatte, war geschmackvoll eingerichtet: dunkelblaue Tapeten mit goldenen Lilien, Louis XVI.-Möbel, eine Chaiselongue, Stuckdecke mit einem siebenarmigen Kronleuchter aus Messing, Verzierungen aus Blattgold, weißer Rokokokasten und ein großes Bett mit flauschigen, crèmefarbenen Duvets und einem roten, mit goldgelben Stickereien verzierten Überwurf aus Samt. Keine Frage, er befand sich in einem der besten Hotels in Colmar. Klar, de Mijouter war in Berlin, um mit einem Mittelsmann der Partei über eine Erweiterung der Geschäftsfelder zu verhandeln, während Charlotte endlich mal das „Venedig des Elsass“ und den Isenheimer Altar mit der Versuchung des Heiligen Antonius von Matthias Grünewald anschauen wollte.
    „Sag, schläfst du immer so?“
    „Ja, eigentlich schon.“
    „Und warum? Macht man das bei euch so?“
    „Ja, so kann einen der Tod nicht holen. Nur die Toten liegen auf dem Rücken.“
    „Und auf dem Bauch?“ Sie warf die Zigarette aus dem Fenster und drehte sich zu ihm um.
    Breiter sah sie an und sein Blick blieb an ihrer entblößten Scham haften.
    „Wenn du so schaust, musst du die Decke wegnehmen.“
    Breiter schob die Decke hinunter und sein steifes Glied, das er mit dem Hinunterschieben der Decke regelrecht zwischen seine Beine drückte, schnellte hervor. „Darum kann ich nicht auf dem Bauch schlafen.“
    Charlotte lachte, sprang aufs Bett, nahm sein Glied in den Mund, lutschte ein wenig daran und bestieg ihn.
    „Jacques, wir sprechen frühestens morgen über uns, versprochen?“, flüsterte sie ihm in ernstem Tonfall ins Ohr.
    Er schaute sie ganz ernst an, lächelte und zog ihr das Hemdhöschen an den beiden Trägern über den Kopf. „Ich spreche überhaupt niemals mehr mit dir“, antwortete er, hob sie leicht an und vergrub seinen Kopf zwischen ihren warmen Brüsten.
    Sie parkten den Opel an der Einfahrt eines Feldweges oberhalb des Col de la Schlucht. Die Strahlen der frühen Märzsonne wärmten bereits ein wenig. Blätterwerk war noch keines zu sehen und das niedergedrückte, gelbbraune Gras erholte sich von der Schneelast des Winters.
    Charlotte, die darauf bestanden hatte zu fahren, hakte sich bei Breiter unter. Der Weg führte durch einen von

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