Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Polarsturm

Polarsturm

Titel: Polarsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Dirk Cussler
Vom Netzwerk:
Schach halten, während er gleichzeitig den Kopf in Richtung Gebüsch neigte. Das Rascheln verstummte, als der Wachmann näher trat, dann richtete sich hinter dem Busch plötzlich ein Mann auf und holte mit dem Arm aus. Der Wachmann riss seine Waffe herum und wollte feuern, aber irgendetwas peitschte ihm aus der Hand des anderen entgegen und traf ihn, ehe er abdrücken konnte, seitlich am Gesicht. Summer drehte sich um und sah gerade noch einen Bleigurt, wie ihn Taucher tragen, zu Boden fallen. Der Wachmann war ebenfalls hart aufgeschlagen, hatte sich aber wieder auf ein Knie aufgerappelt. Benommen und blutend richtete er die Pistole auf die Schattengestalt und drückte ab.
    Hätte Summer ihn nicht mit der Fußspitze an der Kinnlade getroffen, dann hätte die Kugel vielleicht sogar ihr Ziel gefunden. Aber ein harter Tritt an den Mund legte den Mann flach und ließ ihn den Schuss verreißen. Bewusstlos kippte er um, die Waffe entglitt seiner Hand.
    »Diese Beine sind ja gefährlicher, als ich dachte«, ertönte eine bekannte Stimme.
    Summer blickte zum Gebüsch und sah Trevor Miller mit einem schiefen Lächeln herauskommen. Wie Summer trug auch er einen Trockentauchanzug und wirkte leicht außer Atem.
    »Trevor«, stieß sie erschrocken aus. »Weshalb sind Sie hier?«
    »Aus dem gleichen Grund wie ihr. Kommen Sie, wir müssen weg.« Er nahm die Waffe des Wachmanns und schleuderte sie ins Gebüsch, dann ergriff er ihre Hand und rannte mit ihr in Richtung Kai. Summer sah ein Licht in dem Gebäude angehen, als sie neben Trevor losrannte.
    Sie hielten nicht inne, bis sie am Kai waren, wo sie sofort zu der Stelle liefen, an der das Boot des Wachmanns vertäut war. Erst jetzt blieb Summer stehen und blickte auf das Wasser, während Trevor die daneben hängenden Tauchgeräte einsammelte und ins Boot warf.
    »Dirk ist ins Wasser gefallen«, stieß Summer keuchend aus und deutete auf die Gangway.
    »Ich weiß«, erwiderte Trevor. Er nickte zum Boot hin, dann trat er einen Schritt beiseite.
    Auf der Sitzbank am Heck lag Dirk, groggy und benommen, und blickte mit glasigen Augen zu ihr auf. Mühsam hob er den Kopf ein Stück und zwinkerte seiner Schwester zu. Summer sprang ins Boot und sank ebenso erleichtert wie überrascht neben ihm in die Knie.
    »Wie bist du aus dem Wasser gekommen?«, fragte sie und musterte einen eingetrockneten Blutfaden an seiner Schläfe.
    Dirk hob kraftlos den Arm und deutete auf Trevor, der die Leinen löste und ins Boot sprang.
    »Keine Zeit für Platitüden, fürchte ich«, sagte Trevor mit einem kurzen Lächeln. Dann warf er den Motor an, gab Vollgas und steuerte das Boot zur anderen Seite des Tankers und aus der überdachten Kaianlage. Ohne einen Blick zurückzuwerfen hielt er mit Höchstgeschwindigkeit auf den Kanal zu.
    Summer untersuchte im Sternenlicht Dirks Wunde und entdeckte oben am Schädel eine fette Beule, die noch immer nass vor Blut war. Die Kopfhaube seines Tauchanzugs hatte ihn vor einem Loch im Kopf bewahrt, vielleicht sogar vor Schlimmerem.
    »Ich habe vergessen, meinen Schutzhelm aufzusetzen«, murmelte er und bemühte sich nach Kräften darum, den Blick auf Summer zu richten.
    »Du hast so einen Dickkopf, der kann gar nicht kaputtgehen«, sagte sie und lachte vor Erleichterung laut auf.
    Das Boot pflügte dicht an der Küste entlang durch die Dunkelheit, bis Trevor plötzlich das Gas wegnahm. Das dunkle Boot, das Summer vorhin gesehen hatte, ragte vor ihnen auf, und jetzt erst erkannte sie, dass es Trevors Dienstboot war. Trevor ging mit dem Außenborder längsseits und half Dirk und Summer an Bord, dann ließ er das Boot des Wachmanns abtreiben. Er lichtete rasch den Anker und tuckerte den Kanal hinab. Als sie außer Sichtweite der Anlage waren, steuerte er zur anderen Seite des Kanals, wendete und fuhr langsam in Richtung Kitimat.
    Als sie die Anlage von Terra Green passierten, sahen sie etliche Suchscheinwerfer, deren Strahlen kreuz und quer über das Gelände huschten. Aber offenbar war kein Alarm ausgelöst worden. Das Boot stahl sich ungesehen an den Kai von Kitimat, wo Trevor den Motor abstellte und es vertäute. Dirk, der auf dem Achterdeck saß, fühlte sich wieder halbwegs fit, von einer leichten Benommenheit und dem hämmernden Schädel einmal abgesehen. Er schüttelte Trevor die Hand, als ihm der Ökologe an Land half.
    »Danke fürs Rausfischen. Wenn du nicht gewesen wärst, hätte mir da unten der ganz tiefe Schlaf geblüht.«
    »Reines Glück. Ich wollte gerade am

Weitere Kostenlose Bücher