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Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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von mir auferlegten Beschränkungen verhinderten, daß unser Komplott zu viele Wellen schlug. Ungeachtet ihrer sonstigen Fehler sind Arender die größten Ränkeschmiede der Welt Asrana und Mangaran gingen zielstrebig ans Werk. Sie wählten die wichtigsten Höflinge und ließen die anderen im dunkeln. Natürlich verlangten sie geheime Schwüre und schärften unseren Mitverschwörern Losungsworte und Erkennungszeichen ein. Ich schätze, der einzige Widerstand, dem sie begegneten, galt der Eile, mit der wir vorgingen. Ein eintägiger Handstreich ließ sich nur schlecht mit den arendischen Vorstellungen verbinden, wie so etwas korrekterweise durchzuführen wäre.
Um die Mittagszeit war unsere Verschwörung recht gut vorangekommen. Mangaran zog ein paar ältere, zuverlässigere Mitglieder des Hofs auf unsere Seite, und Asrana schöpfte die Creme der jungen Heißsporne ab. Mein eigener Beitrag an jenem Morgen war chemischer Natur. Der Wein, den unsere Mitverschwörer den Rest des Tages über tranken, hätte keine Fliege von der Wand gehauen. Diejenigen, die aller Voraussicht nach zu Oldoran stehen würden, tranken Wein, der nicht nur die Fliege, sondern vermutlich die Wand gleich mit umgehauen hätte.
Es war ungefähr eine Stunde nach Mittag, als Mangarans Freund, Baron Torandin, seine ausgewählten Einladungen für ›eine intime kleine Soirée in meiner Residenz heute abend‹ verschickte. Dann mußten sich Asrana und Mangaran erneut unter unsere Parteigänger mischen und sie davon überzeugen, sich nicht lauthals über ihren Ausschluß von der Festlichkeit zu beschweren. Zur damaligen Zeit stand in Vo Astur alles auf Messers Schneide, wenn sich irgendwo eine gute Party abzeichnete, und mehrere Verschwörer schienen zwischen den unvereinbaren Vergnügungen einer guten Party und einer guten Revolution hin und her gerissen zu sein.
In der zweiten Stunde nach Mittag mußte ich mir etwas einfallen lassen, um den Herzog zu Hause festzuhalten. Ich löste das Problem, indem ich den Wein verstärkte, den er trank, während er sich auf dem Thron herumlümmelte. Bei Anbruch der dritten Stunde war er in völlige Apathie versunken.
Der ›Tolnedrer‹ an seiner Seite schöpfte zu diesem Zeitpunkt erstmalig Verdacht, wie ich glaube, aber wir gingen viel zu schnell vor, als daß er mithalten konnte.
Unser Plan war lächerlich simpel. Wenn ihr mit Arendern zu tun habt, solltet ihr euch stets bemühen, alles Komplizierte zu meiden. Jeder Höfling im Palast hatte eine Anzahl von ›Kammerdienern‹, ›Stallknechten‹, ›Haushofmeistern‹ und dergleichen in seinem Gefolge. Da wir in Arendien waren, trugen all diese Bediensteten am Körper versteckt verschiedene Waffen. Sie würden unverzüglich auf Befehle reagieren, auch wenn sie nicht wußten, was vor sich ging. Wir verfügten also im Notfall über genügende Truppenstärke. Wenn diejenigen, die sich uns möglicherweise widersetzen würden, erst einmal zu Baron Torandins Gesellschaft in die Stadt gezogen waren, mußten wir nur noch mit Widerstand seitens der Leibwache des Herzogs rechnen. Meine Einflußnahme auf den Wein, den man ihnen beim Abendessen servieren würde, würde sie uns fein säuberlich aus dem Weg schaffen. Dem falschen Tolnedrer standen bestimmt ein paar kräftige Haudegen zur Verfügung, aber unsere Überzahl erfüllte uns mit Zuversicht. Auch sie würden uns keine großen Schwierigkeiten bereiten. Unser Vorwand für Oldorans Absetzung wäre ›die plötzliche Erkrankung Seiner Gnaden‹, an der eigentlich nichts ›plötzlich‹ war. Oldoran hatte schließlich jahrelang kopfunter in einem Weinfaß gehangen, was seinen derzeitigen Zustand zur Genüge erklärte.
Nicht lange vor dem Abendessen nahm ich Asrana und Mangaran im Rosengarten beiseite, um ihnen in letzter Minute einige Einzelheiten einzuschärfen. »Bringt ihn nicht um«, befahl ich ihnen streng. »Alles geht in Stücke, wenn Ihr das tut. Ich will, daß jeder von Euch ein langes Gesicht zieht. Gebt vor, um Oldorans Gesundheit besorgt zu sein.« Ich richtete den Blick auf Mangaran. »Habt Ihr mit dem Abt gesprochen?« fragte ich.
Er nickte.
»Alles ist vorbereitet. Oldoran wird ein angenehmes Quartier im Kloster vorfinden und Wein, soviel er trinken kann. Der Abt wird von Zeit zu Zeit Verlautbarungen über Seiner Gnaden Befinden herausgeben – voraussichtlich wird es sich im Laufe der Zeit beständig verschlechtern.«
»Unterlaßt alles, um das zu beschleunigen«, warnte ich ihn. »Soll Oldorans Leber ihn

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