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Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Kröte zu verwandeln oder Euch einige Meilen hoch in den leeren Gefilden der Luft schweben zu lassen.«
Er lächelte und neigte leicht sein Haupt. »Ich bitt Euch, Mylady«, sagte er, »dürft ich Euch wohl, ein Weilchen der Muße vorausgesetzt, um Unterweisung in der Kunst der höfischen Rede ersuchen?«
»Ihr macht das bereits recht gut, Mandorin«, eröffnete ich ihm in gewöhnlicher Redeweise. »Ihr braucht keine Lektionen. An die Arbeit jetzt. Sowohl in Wacune als auch in Asturien traten Männer in Erscheinung, die Tolnedrer zu sein schienen, es indes nicht waren. Sie boten Kathandrion und unabhängig davon Oldoran ein Bündnis mit Ran Vordue an und winkten ihnen als Preis für ihre Zustimmung mit der unangefochtenen Krone Arendiens. Wecket diese Schilderung zufällig in irgendeiner Weise Erinnerungen aus der jüngsten Vergangenheit in Euch auf?«
Die Frage war im Grunde überflüssig, denn sein Gesicht war aschfahl und seine Augen sehr groß geworden.
»Es klingt Euch vertraut, nehme ich an?«
»In der Tat, Mylady. Ein ähnlicher Vorschlag wurde unserem Herzog Corrolin unterbreitet.«
»Das dachte ich mir bereits. Gehöret Ihr zufällig zum Kreise der engsten Berater Herzog Corrolins?«
»Ich verfüge tatsächlich über einen Sitz im Kronrat«, gab er zu, »und muß gestehen, daß jenes verblüffende Bündnisangebot mit dem mächtigen tolnedrischen Kaiserreiche mich stark in Versuchung führte.«
»Ich glaube, ich benötige einige Details, Baron Mandorin. Bevor ich einen Gegner aus dem Sattel heben kann, muß ich wissen, welches Roß er reitet.«
Er dachte darüber nach, indem er offenbar einige der jüngst in Vo Mimbre eingetretenen Ereignisse neu bewertete. »Vor einigen Monaten traf in der Tat ein tolnedrischer Unterhändler mit einem Angebot in der goldenen Stadt ein, welches, wie er Herzog Corrolin versicherte, geradewegs vom Kaiserlichen Thron herrühre. Seine Beglaubigungsschreiben schienen makellos.«
»Kannte ihn der tolnedrische Botschafter am Hof von Vo Mimbre, Mylord?«
»Den derzeitigen Botschafter aus Tol Honeth hat ein hartnäckiges Übel befallen. Seine Leiden begannen etwa einen Monat, ehe Kadon, der in Frage stehende Gesandte, in Vo Mimbre eintraf. Das Leiden ist rätselhaft und verblüffet die besten Ärzte von ganz Mimbre. Ich fürchte wohl, die Tage Seiner Exzellenz sind gezählet.«
»Wie zweckdienlich, Mylord. Der Zufall, so üppig er in dieser von Unheil geplagten Welt auch wuchern mag, benötigt zuweilen eines kleinen Anstoßes von menschlicher Seite, um voll zu erblühen.«
»Gift?« keuchte er, als er begriff, was ich meinte.
»Sehr wohl möglich, Mylord. Ich fürchte, daß gewisse nyissanische Kräutertränke ihren Weg in die Politik der anderen westlichen Königreiche gefunden haben. Ich bitt Euch, enthüllet mir die Einzelheiten jenes Angebots, welches der Gesandte Kadon nach Vo Mimbre brachte.«
»Es trägt einen typisch tolnedrischen Stempel, Mylady Polgara, so viel ist gewiß, denn wie alle Welt weiß, ist der tolnedrische Geist ein Meisterwerk der Vielschichtigkeit und hintersinnigen Begründung. Um mich kurz zu fassen, werde ich Euch den Fall, auch wenn es mich bis ins Mark peinigt, Euer feines Gefühl für Anstand und Sitte durch solch rohe Kürze zu beleidigen, mit schmucklosen Worten darlegen.«
»Das würde ich zu schätzen wissen, Lord Mandorin.«
Seid ihr nicht stolz auf mich? Ich habe ihn nicht ein einziges Mal angeschrien, solange er noch die fernsten Ufer seines Sprachschatzes erkundete.
»Wie Ihr wohl wißt, da Ihr ja aus den nördlichen Herzogtümern kommt, herrschte große Feindschaft zwischen Herzog Kathandrion und dem mittlerweile abgesetzten Herzog Oldoran von Asturien, und die Waciter bedrängen die asturische Grenze, auf nichts Geringeres als die Vernichtung ihrer Vetter im Westen erpicht. Kadon legte unserem geliebten Herzog Corrolin nahe, dieser Zwist im Norden möchte eine zu günstige Gelegenheit sein, um sie ungenutzt verstreichen zu lassen, und bot die Unterstützung seiner Legionen an, den Siegespreis zu ergreifen.« »Wie, Mylord? Was genau sollten die Legionen tun?«
»Von Ihrer Gnaden Corrolin mit dem Recht des freien Durchzugs ausgestattet sollen vierzig Legionen gen Norden marschieren und im nördlichsten Mimbre Stellung beziehen. Wenn Herzog Kathandrions Truppen in Asturien einmarschieren und Vo Astur belagern, werden die Legionen sich in Marsch setzen, um die Grenze zwischen Wacune und Asturien zu sichern. Noch während die Legionen marschieren,

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