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Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Ihr seid 'nen feuriges Mädel, das ist mir aufgefall'n, und deshalb werd'n wir uns von Zeit zu Zeit anschrei'n, aber wenn alles vorbei ist habt Ihr ein Haus, wo Ihr stolz drauf sein könnt.«
»Das ist alles, was ich will, Killane«, erwiderte ich.
»Dann ist das ja klar. Ihr könnt Euch jetzt wieder an Eure Stickerei setz'n tun, Fräuleinchen. Überlaßt das alte Schätzchen nur mir. Ich krieg's wieder hin, will ich mal sagen.«
Ich kenne nur wenige Menschen, die eine so ausgeprägte Redlichkeit wie Killane besaßen. Ich mochte ihn sofort. Ja, ich war so beeindruckt von ihm, daß ich zu guter Letzt einen Mann geheiratet habe, der sein Bruder hätte sein können.
Ich besuchte ein paarmal mein Haus, während es instandgesetzt wurde. Skelt und seine zahlreichen Vettern, Brüder und wasauchimmer waren nun eine ziemlich verdrossene Schar, doch die meisten Schnitte und Prellungen waren schon verheilt. Killane trieb sie unnachgiebig an, und die Arbeit machte Fortschritte, auch wenn es für mich immer noch viel zu langsam ging. Ich wollte wirklich heraus aus diesem Palast. Es geschah eher, um mich abzulenken – und um Killane nicht den letzten Nerv zu rauben –, daß ich in jenem Herbst nach Vo Mandor ritt, um Asrana und Mandorin einen Besuch abzustatten. Diese seltsame Heirat verlief harmonischer, als irgend jemand es für möglich gehalten hätte. Mandorin war der boshaften Asrana unrettbar verfallen. Seine geistesabwesende Bewunderung verführte sie eigentümlicherweise zu einigen ihrer unverschämtesten Possen. Ihr Eheglück trübte indes keineswegs ihren politischen Scharfsinn, und so gelang es ihnen zumeist, die Mimbrater und Asturier daran zu hindern, sich gegenseitig an die Kehle zu gehen.
Ich litt bald unter einer gewissen Übersättigung, so daß ich nach Vo Mimbre weiterzog, um bei Herzog Corrolin nach dem Rechten zu sehen. Naturgemäß gab es tolnedrische Kaufleute in Vo Mimbre, da Tolnedra ja nur jenseits des Flusses lag, aber ein paar behutsame Nachforschungen ergaben, daß sie in der Tat Tolnedrer und keine Dagashi waren. Offensichtlich hatte der blutige Nasenstüber, den ich Ctuchik versetzt hatte, ihn dazu bewogen, erst einmal die Krallen einzuziehen.
Dann ritt ich, da ich um Aldurs willen nicht den Eindruck von Günstlingswirtschaft erwecken wollte, weiter gen Norden nach Vo Astur, um Mangaran zu besuchen. Dort gab es einige Schwierigkeiten, aber ich entdeckte keinen Anhaltspunkt dafür, daß sie murgosischen Ursprungs waren. Die Thronenthebung Oldorans hatte seine Familie, die seit einigen Generationen ganz Asturien als Privateigentum betrachtete, tief gekränkt. Oldorans Verwandte waren unfähige Personen, die ihre Streitsucht befriedigten, indem sie Mangaran mit höchst beleidigenden Ausdrücken bedachten. Ein Neffe hingegen, ein ungehobelter, sauertöpfischer junger Mann namens Nerasin, war über bloße Verleumdung hinausgegangen und schmiedete emsig Bündnisse für den Tag, an dem der ältliche Mangaran sterben und der Thron Asturiens demjenigen in die Hände fallen würde, der flink genug wäre, ihn sich zu nehmen. Ich gewann den starken Eindruck, mich eines Tages mit Nerasin beschäftigen zu müssen, aber fürs erste war Mangarans Macht ausreichend gefestigt, so daß der junge Störenfried nicht aus der Reihe tanzte.
Mein Besuch bei Mangaran dauerte ungefähr eine Woche, und dann ging ich zurück nach Vo Wacune, um zu sehen, wie Killane mit den Renovierungsarbeiten vorankam. Es war mittlerweile Herbst, und obwohl der arendische Wald größtenteils aus immergrünen Gewächsen bestand, gab es doch genügend Ahorn, Birken und Espenhaine, um dem riesigen Forst farbenfrohe rote, gelbe und blaßorange Tupfer aufzusetzen. In der Luft lag ein schwach rauchiger Duft nach Herbst. Ich fand das absolut hinreißend und beeilte mich nicht auf meinem Ritt nach Osten.
Am späten Nachmittag eines wundervollen Herbsttages erreichte ich die Stadt Vo Wacune, durchquerte das reich geschmückte Stadttor und ritt unverzüglich in die ruhige, von Bäumen gesäumte Straße, in der mein Haus stand. Ich bemerkte mit nicht geringer Befriedigung, daß Killane und sein Arbeitertrupp die Marmormauer repariert hatten, die das Anwesen umgab, und das verrostete alte Eisentor durch ein neues, wesentlich beeindruckenderes und schmuckeres ersetzt hatten.
Eine der Attraktionen meines Hauses war der ziemlich ausgedehnte Park drumherum. Irgendwann einmal hatte es hier Gärten gegeben, aber als ich den Besitz kaufte, hatte das Unkraut

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