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Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wissen, was zu tun ist, wenn er meine Befehle an seine Untergebenen weiterleitet. Zunächst werden sie sehr detaillierte Anweisungen brauchen, aber wenn sie erst einmal begriffen haben, daß die Befehle von hier und nicht von Vo Wacune kommen, können wir die Zügel ein bißchen schießen lassen. Der erste Befehl, den du Halbren überbringen wirst, lautet, daß wir Muros, Camaar und Darine mit den dazugehörenden Grenzgebieten annektieren werden. Von jetzt an gehört alles nördlich des Camaarflusses mir.«
»Das könnt Ärger geb'n tun, Euer Gnaden. Diese Waciterbarone im Grenzgebiet sind furchtbar, ich will mal sagen, unabhängige Leute.«
»Sie werden drüber wegkommen, Malon. Ich bin stärker, älter und gemeiner als sie. Ich kann mir kein Gebiet hinter meinem linken Schulterblatt leisten, das ich nicht kontrolliere. Fürs erste sag Halbren jedoch, er soll sich auf Muros konzentrieren. Es ist eine reiche Stadt, und Herzog Garteon wird wahrscheinlich schon das Wasser im Munde zusammenlaufen eingedenk all dieser Reichtümer, die er seinen Schatztruhen hinzuzufügen gedenkt. Ich werde ihm eine sehr strenge Lektion in gutem Benehmen erteilen. Sobald er über den Camaarfluß setzt, werde ich ihm das Gesicht zerstampfen, daß er meint, er wäre mit einem Pflug zusammengestoßen.«
»Mannomann!« sagte Malon mit gespielter Überraschung. »Sind wir heute aber fies, Fräuleinchen.«
»Ich fange erst an, Malon. Wenn du sehen willst, wie fies ich werde, mußt du noch ein bißchen warten, bis ich richtig in Fahrt komme. So, du und ich, wir haben jetzt ungefähr eineinhalb Tage, um ein Wochenwerk zu erledigen. An die Arbeit.« Ich setzte mich neben ihn, und dann begannen wir beide, unsere Verteidigung anhand der Landkarte zu planen.
Bis zum nächsten Morgen hatten wir unsere Truppenaufstellung in groben Zügen fertig. Ich kannte General Halbren gut genug, um zu wissen, daß ich die Feinarbeit getrost ihm überlassen konnte. Wir schritten also zu weiteren Taten. »Ich bin mir sicher, daß es zumindest einige Einheiten geschafft haben, dem Freudenfeuer in Vo Wacune zu entgehen«, äußerte ich. »Sag Halbren, er soll zu allererst diese Leute finden.«
»Um uns're Reihen aufzufüll'n, Melady?« meinte Malon.
»Nein. Wenn wir es richtig anpacken, brauchen wir keine weiteren Männer. Was wir aber brauchen, sind Informationen über die asturischen Truppenbewegungen. Meine Generäle müssen genau wissen, wo die Asturier ihre Truppen sammeln, um über den Camaar zu setzen, damit wir uns ihnen dort entgegenstellen können. Die Waciter, die sich auf der anderen Flußseite in den Wäldern verbergen, werden unsere Augen sein. Sage General Halbren, er möge diesen Überlebenden einschärfen, daß es viel wichtiger ist, uns diese Informationen zu übermitteln, als nach dem Zufallsprinzip alle Asturier zu ermorden, die ihnen über den Weg laufen.«
»Spionier'n tut nicht als die ehrenwerteste aller Beschäftigung'n gelt'n tun, Melady«, wandte Malon ein.
»Wir werden es dazu machen, Malon. Sag Halbren, er soll die überlebenden Waciter mit dem Wort ›Patriot‹ vertraut machen. Wir müssen ihnen verständlich machen, daß es die Pflicht eines jeden wacitischen Patrioten ist, sich nicht umbringen zu lassen, solange noch die kleinste nützliche Information in seinem Schädel steckt.«
»Immer vorausgesetzt, daß es überhaupt noch Waciter geb'n tut da unten«, warf Malon ein. »'s hat 'nen stetigen Strom von Menschen gegeb'n, die über den Camaar rüber gekomm'n sind, Melady.«
»Wir müssen wohl Vorkehrungen für sie treffen, denke ich. Nachdem wir Muros erobert haben, werden wir Unterkünfte für sie errichten und Nahrungsmittel bereitstellen.«
»Was für 'ne nette, mitleidige Seele Ihr doch sein tut, Melady.«
»Das hat wenig mit Nettigkeit zu tun, Malon. Ich will, daß die Waciter, die es vorziehen, dort unten zu bleiben, wissen, daß ihre Frauen und Kinder hier oben in Sicherheit und gut versorgt sind. Das sollte ihnen Ansporn genug sein, so fleißig wie möglich für uns zu spionieren. So, und jetzt laß uns einen Blick auf die Verteidigungsanlagen unserer Küsten werfen.«
Bis zum Abend hatten wir die Vorkehrungen für den Krieg, der sich unvermeidlich am Horizont abzeichnete, getroffen, und dann wandte ich mich einer Sache zu, die dringend meiner Aufmerksamkeit bedurfte. »Also, Malon, du und ich müssen uns miteinander verständigen können, und wir werden nicht die Zeit haben, auf berittene Boten zu warten, die zwischen dem Haus

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