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Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Wie seid Ihr nur auf die Idee gekommen, Pol?«

K APITEL 27
    Geran und Eldara waren natürlich überglücklich. Im Laufe der Jahre habe ich die Erfahrung gemacht, daß diese vorherbestimmten Ehen es für gewöhnlich sind. Die ABSICHT des Universums kennt Mittel und Wege, jene zu belohnen, die das tun, was sie will. Beizeiten – es dauerte wirklich nicht lange – begann Eldara sich jeden Morgen zu übergeben, und ich wußte, daß alles seinen gewohnten Lauf nahm.
Im Frühsommer des Jahres 4013 entband ich sie mit großer Freude von einem Sohn. Obwohl Geran und seine junge Frau die ganze Arbeit geleistet hatten, erfüllte mich doch die Tatsache, daß ich alles arrangiert hatte und meine Aufgabe offenbar zufriedenstellend erfüllte, mit einem gewissen Stolz. Die rivanische Erbfolge war gesichert – zumindest für eine weitere Generation.
Geran und Eldara hatten sich – nach langer Diskussion – dazu entschlossen, ihren kleinen Sohn Davon zu nennen, was, wie ich glaube, Hattan enttäuschte, hatte er sich doch einen algarischen Namen für seinen Enkelsohn gewünscht. Ich persönlich freute mich darüber, daß der Junge einen eher gewöhnlichen Namen erhalten hatte. Algarische Namen neigen zu einer gewissen übertriebenen Dramatik, und unter den gegebenen Umständen wollte ich nicht, daß irgend etwas an dem kleinen Jungen außergewöhnlich war.
Die Geburt war verhältnismäßig leicht gewesen, so daß Eldara schon bald wieder auf den Beinen war. Ich ging zuerst ausgiebig mit mir selbst zu Rate, bevor ich meine kleine Familie um mich versammelte und ein Gespräch mit ihnen führte. Entgegen Hattans Bedenken war ich zu der Überzeugung gelangt, daß die Erben von Eisenfausts Thron und ihre Frauen genau wissen mußten, wer sie waren und welche Gefahren dort draußen auf sie lauerten. Also bat ich eines Abends nach dem Essen Geran und Eldara ›zu einer kleinen Familienkonferenz‹ in meine Bibliothek, vorausschauenderweise ›ermutigte‹ ich unsere Diener, ein kleines Nickerchen zu halten, und dann nahm ich Geran und seine Frau und das Baby mit in meine Bibliothek und schloß die Tür hinter uns. »Wieviel hast du deiner Frau über uns erzählt, Geran?« fragte ich meinen Neffen ohne Umschweife.
»Na ja, ich habe sie nicht angelogen, Tante Pol, aber über ein paar Dinge bin ich ziemlich rasch hinweggegangen.«
»Du hast Geheimnisse vor mir?« sagte Eldara vorwurfsvoll. »Ich habe vor dir nichts geheimgehalten, Geran.«
»Er hat nur meine Anweisungen befolgt, Eldara«, beschwichtigte ich sie. »Wir reden hier über ein Familiengeheimnis, und es war Geran strikt untersagt, es irgend jemandem ohne meine ausdrückliche Genehmigung zu offenbaren.«
»Hast du mir mißtraut, Tante Pol?« fragte sie. Sie klang ein bißchen gekränkt.
»Ich mußte dich erst ein wenig besser kenenlernen, Eldara. Ich mußte mich zuerst vergewissern, daß du etwas für dich behalten kannst. Dein Vater versteht das sehr gut, aber ich bin hin und wieder jungen Damen begegnet, die einfach nicht den Mund halten können. Ich habe jedoch herausgefunden, daß du über gesunden Menschenverstand verfügst und nicht leichtsinnig bist. Dir ist vermutlich schon aufgefallen, daß dein Ehemann kein Sendarer ist.«
»Er hat mir erzählt er sei in einem der alornischen Königreiche geboren«, antwortete sie. »Wir waren allerdings beschäftigt, als er es mir erzählte, und deshalb –« Sie stockte und wurde rot.
»Ich glaube nicht, daß wir weiter ins Detail gehen müssen, Eldara. Geran ist tatsächlich Rivaner, und er entstammt einer sehr wichtigen Familie auf der Insel der Winde.«
»Wie wichtig?« verlangte sie zu wissen.
»Nun, sie könnte kaum wichtiger sein. Es ist jetzt ungefähr elf Jahre her, daß Gerans gesamte Familie von einer Gruppe Nyissaner ermordet wurde. Meinem Vater und mir gelang es, Geran zu retten, aber für die anderen kam jede Hilfe zu spät.«
Ihre Augen wurden groß.
»Hilft es dir zu wissen, daß du Königin von Riva geworden wärst, wenn bestimmte Dinge nicht passiert wären, Liebste?« sagte Geran zu ihr.
»Du benimmst dich eigentlich nicht wie ein König.« Ihr Tonfall war beinahe anklagend. »Schnarchen alle Könige so wie du?«
»Mein Großvater hat geschnarcht, ja«, räumte er achselzuckend ein.
»Ich lasse euch beide die Einzelheiten königlichen Benehmens erörtern, wenn ihr wieder allein seid«, unterbrach ich. »Laßt uns bei der Sache bleiben. Geran hat zu allem entschlossene Feinde, die nichts lieber täten, als ihn zu

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