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Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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rief er aus. » Niemand überlebt einen Schwertstoß durch den Kopf!«
»Niemand außer einem Gott, Brand. Er liegt im Koma, aber er wird wieder erwachen. Der letzte Zweikampf liegt noch in ferner Zukunft, und er wird zwischen Torak und dem rivanischen König ausgefochten werden. Das wird das EREIGNIS sein, wo die wahren Schwerter sprechen und wo wahrhaft getötet wird. Du hast dich hier sehr gut geschlagen, mein Lieber, aber bitte bleib auf dem Boden.
Das, was hier geschehen ist, war kaum mehr als ein Scharmützel.«
Mir war schon klar, daß ihm das wirklich gegen den Strich gehen mußte, aber sein herrisches Gebaren fiel von ihm ab. Ich ahnte, daß er jetzt ein bißchen Aufmunterung nötig hätte. »Dann war also alles umsonst«, sagte er wegwerfend.
»Nun, so würde ich es nicht unbedingt nennen, Brand«, sagte Vater. »Wenn Torak hier gewonnen hätte, hätte ihm die Welt gehört. Du hast ihm Einhalt geboten.
Das ist doch etwas, oder?«
Brand seufzte. »Vermutlich«, sagte er. Dann ließ er den Blick über die blutige Walstatt schweifen. »Ich schät ze, wir räumen hier lieber auf. Wir haben Sommer, und wenn wir all diese Leichen einfach liegenlassen, gibt es Seuchen in Vo Mimbre, bevor der Winter kommt.« Die Scheiterhaufen waren gewaltig, und der gesamte Wald im Norden des Schlachtfelds mußte abgeholzt werden, um all jene toten Angarakaner zu verbrennen. Nachdem wir saubergemacht hatten, entdeckten wir, daß sich Aldorigen und Eldallan ein Stück abseits bege ben hatten, um ihre Meinungsverschiedenheiten zu erör tern. Die Diskussion mußte recht hitzig verlaufen sein, denn als man sie schließlich fand, waren beide tot. Das Ganze war ein anschauliches Beispiel für die Zukunft, die Mimbre und Asturien erwartete, wenn sie ihre jahr hundertealte Feindschaft weiter so hingebungsvoll pfle gen würden.
Auf beiden Seiten gab es Hitzköpfe, die das Offen sichtliche lieber ignoriert hätten, aber Mandorin und Wildantor, die beiden arendischen Helden der Schlacht, schritten ein und bereiteten dem kleinlichen Gezänk ein Ende, indem sie jedem ihrer Landsmänner, dem die alte Erbfeindschaft lieber als die Vernunft war, einen Zwei kampf auf Leben und Tod in Aussicht stellten. Die Erklä rung ›wenn du es nicht so machst, wie ich es will, bringe ich dich um‹ entbehrt nicht eines gewissen erfrischend direkten Charmes.
Wie dem auch sei, die beiden arendischen Freunde tra ten daraufhin mit einem absurden Ansinnen an Brand heran. Sie boten ihm die Krone von Arendien an. Glück licherweise stand ich nahe genug neben Brand, um ihm meinen Ellbogen in die Rippen rammen zu können, da mit er ihnen nicht lauthals ins Gesicht lachte. Es gelang ihm, seine Gesichtsmuskeln zu beherrschen und höflich abzulehnen, indem er eine ältere Verpflichtung vor schützte.
Jene Glocke, die immer dann in meinem Kopf läutete, wenn zwei füreinander bestimmte junge Menschen sich begegneten, hatte mir bereits die Lösung für die politi schen Probleme Arendiens gezeigt. Ich hatte es Brand auf etwas verblümte Weise vorgeschlagen – um genau zu sein, bereits eine Weile vor der Schlacht. Als er allerdings die Möglichkeit vor Mandorin und Wildantor zur Spra che brachte, brachen sie in Gelächter aus. Der Grund für ihre Heiterkeit wurde ersichtlich, als man Korodullin und Mayaserana den fraglichen Vorschlag unterbreitete.
Ausdrücke wie ›mimbratischer Schlächter‹ und ›Gesetz losendirne‹ schienen nicht für eine glückliche Ehe zu sprechen.
Das war der Zeitpunkt, an dem ich einschritt. »Warum überdenkt ihr Kinder den Vorschlag nicht erst einmal, bevor ihr eure endgültige Entscheidung trefft?« riet ich ihnen. »Ihr müßt beide zur Ruhe kommen und es miteinander bereden – unter vier Augen.« Dann gab ich Befehl, sie in einem kleinen Gemach oben im Südturm einzu schließen.
»Sie werden sich umbringen, Pol«, prophezeite Vater, als wir unter uns waren.
»Nein, das werden sie nicht. Vertrau mir, alter Mann.
Ich weiß genau, was ich tue. Schließlich habe ich schon eine Menge Ehen gestiftet.«
»Aber keine wie diese – und wenn einer von ihnen den anderen umbringt, wird uns Arendien unter den Händen explodieren.«
»Niemand wird umgebracht werden, Vater, und nichts wird explodieren. Es mag nicht so aussehen, aber die Idee dieser Heirat ist bereits geboren, und sie wird in ihre Gehirnwindungen einsickern – langsam, zugegeben.
Schließlich dringt so schnell nichts durch massiven Stein.«
»Ich halte es dennoch für einen

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