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Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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mir weiterhin mit Alara, aber ihre Taille blieb schlank und mädchenhaft.
Im Jahre 5351 stattete Javelin Vater einen Besuch im Tal ab, um ihm zu berichten, daß Asharak der Murgo trotz der größten Anstrengungen des Geheimdienstes, ihn zu überwachen, verschwunden war. Wie sich bald herausstellen sollte, war es Asharak schon mindestens einmal gelungen, den mit seiner Verfolgung Betrauten zu entwischen. Nicht lange nach der Hochzeit von Geran und Ildera war er in die unmittelbare Nähe von Annath gekommen und hatte sich an der Südwand des Steinbruchs zu schaffen gemacht.
Vater begab sich unverzüglich selbst nach Tol Honeth und nahm die Stadt sozusagen Stein um Stein auseinander, um irgendwelche Spuren von Chamdar zu finden, und als er dort keinen Erfolg hatte, weitete er seine Suche auf ganz Tolnedra aus. Diese vergebliche Suche beschäftigte ihn während mehrerer darauffolgender Jahre.
Währenddessen wechselten Ildera und ich uns in Annath mit der Beaufsichtigung Alaras ab. Wenn wir beide erschöpft waren, baten wir Geran, uns zu vertreten. Das ›Tonikum‹, das Alara zweimal am Tag einnahm, sorgte dafür, daß sie nicht mitbekam, wie die Zeit verging. Meine vor kurzem erlernte Fähigkeit, die einen Erinnerungen zu löschen und dafür andere einzupflanzen, erleichterte uns die Kontrolle über Alaras Zeitbegriff. Das war der Schlüssel, um Alara ruhigzustellen. Solange sie nicht wußte, wie lange Darrals ›Geschäftsreise‹ schon dauerte, war sie glücklich. Ich ging sogar soweit, das Haus von Zeit zu Zeit ›einzustauben‹ – für gewöhnlich, während sie schlief oder Ildera am anderen Ende der Stadt besuchte –, so daß wir die nächste Woche wieder mit Hausputz verbringen konnten. Während des Herbstes 5353 machten wir dreimal Hausputz, aber Alara erinnerte sich immer nur an das letzte Mal. Da das Putzen ohnehin eine langweilige und eintönige Tätigkeit ist, gehört die Erinnerung daran nicht zu den Erinnerungen, die sich lange halten.
Ich bin mir sicher, daß es ein paar selbstgerechte Menschen gibt, die sich beim Lesen dieser Seiten darüber empören, wie ich Alara ständig täuschte. Das ist die Art von Leuten, denen es insgeheim Vergnügen bereitet anderen Menschen ›zu ihrem eigenen Besten‹ weh zu tun. Ich würde es ihnen aber wirklich nicht empfehlen, mich dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Möglicherweise käme ich zu dem Ergebnis, es sei gut für sie, wenn ich ihnen den Kopf auf den Rücken drehte.
Ein weiteres Erastide kam und ging, und Annath wurde wie üblich durch schwere Schneefälle von der Außenwelt abgeschnitten. Die Stimmung auf unserer kleinen Familienfeier war gedrückt. Inzwischen wußten alle Dorfbewohner, daß Alara ›ein bißchen seltsam geworden war‹, und respektierten gutmütig die Notwendigkeit, sie so gut es ging, von ihrer Umwelt zu isolieren. Das soll jedoch nicht heißen, daß sie gleichgültig waren. Jedesmal, wenn Ildera oder ich ausgingen, erkundigten sie sich nach Alara. Das Beste, was wir ihnen berichten konnten, war ein ›unverändert‹, und dann pflegten sie zu seufzen und betrübt zu nicken. Die Dorfbewohner dieser Welt können wirklich neugierig sein, aber ihre Neugier erwächst aus echter Anteilnahme für ihre Nachbarn.
Mir war mittlerweile klar, daß Alara sich nie mehr erholen würde. Ihr Zustand war unumkehrbar. Es gab kein Heilmittel, aber meine Kombination aus Kräutern und ›Herumpfuschen‹ sorgte dafür, daß sie einigermaßen heiter und manchmal sogar ein bißchen glücklich war. Unter diesen Umständen war es das Beste, was ich erreichen konnte.
Dann, im Frühling 5354, als der Schnee überall zu tauen begann und die Gebirgsbäche Hochwasser führten, kam Ildera eines frühen Morgens mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht die schlammbedeckte Hauptstraße von Annath entlang. »Ich glaube, ich bin schwanger, Tante Pol«, verkündete sie.
»Das wurde auch Zeit«, bemerkte ich.
Sie sah leicht gekränkt aus, doch dann lachte ich und umarmte sie. »Ich ziehe dich doch nur auf, Ildera«, sagte ich, während ich sie fest an mich drückte. »Ich freue mich ja so für dich.«
»Ich bin auch ziemlich froh darüber«, antwortete sie. »Was kann ich dagegen tun, daß ich mich jeden Morgen übergeben muß?«
»Etwas essen, Liebes.«
»Wie bitte?«
»Stell dir etwas zu essen auf den Nachttisch, bevor du ins Bett gehst. Wenn du am Morgen aufwachst, ißt du es, bevor du aufstehst.«
»Und das hilft?«
»Bis jetzt hat es noch immer geholfen. Vertrau mir,

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