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Polgara die Zauberin

Polgara die Zauberin

Titel: Polgara die Zauberin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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des Trunkenboldes und verschränkte seine Finger mit Karaks. »Trinkt!« donnerte er.
Karak wehrte sich schwach.
Dann begann der Soldat zu drücken – langsam. Der Wachtmeister besaß Schultern wie ein Ochse und Hände von der Größe eines Schinkens. Er hätte vermutlich einen Stein zum Bluten bringen können, indem er ihn zerquetschte.
Quiekend wie ein Schwein streckte Karak sich auf die Zehenspitzen.
»Trinkt!« wiederholte der Wachtmeister.
»Euer Hoheit!« meldete Garhein sich zu Wort.
»Haltet den Mund!« fuhr Daran ihn an. »Eure Leute werden lernen, mir zu gehorchen.«
Der Wachtmeister fuhr fort, Karaks Hand mit diesem kraftvollen Griff zusammenzudrücken, und zu guter Letzt riß mir der Trunkenbold den Humpen aus der Hand und leerte ihn geräuschvoll.
»Sergeant«, wandte ich mich erneut an den Soldaten, »vermutlich wird sich unser junger Freund hier in Kürze unwohl fühlen. Geleitet ihn zur Wand hinüber, damit die Anwesenden nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.«
Der Wachtmeister grinste breit und zerrte Karak zur Seite, wo der betrunkene junge Mann sich geräuschvoll übergab.
»Lady Cellan«, sprach Daran sodann, »wäret Ihr wohl so gut einen Moment hier vor den Thron zu treten?«
Cellan entsprach seiner Aufforderung gehorsam, wenn auch nicht ohne Zaudern.
»Möchtet Ihr zu Eurem Gemahl zurückkehren?« fragte Daran sie.
»Niemals!« platzte sie heraus. »Eher bringe ich mich um! Er schlägt mich, Euer Hoheit. Jedesmal, wenn er betrunken ist – also täglich – erhebt er seine Hand gegen mich.«
»Ich verstehe.« Darans Gesicht verhärtete sich. »Kein anständiger Mann schlägt eine Frau«, erklärte er, »darum erkläre ich hiermit kraft meines Amtes die Ehe von Karak und Cellan für aufgelöst.«
»Das könnt Ihr nicht tun!« grölte Garhein. »Es ist die Pflicht einer Ehefrau, sich der Züchtigung ihres Gatten zu unterwerfen, wenn sie einen Fehltritt begangen hat«
»Es ist ebenso die Pflicht eines Edelmanns, sich der Züchtigung durch den Thron zu unterwerfen, wenn er einen Fehltritt begangen hat«, klärte Kamion ihn auf. »Ihr strapaziert Euer Glück, Baron Garhein.«
»Nun kommen wir zu der Frage, wem dieses Stück Land gehört«, fuhr Daran fort.
»Das Land gehört mir! « brüllte Garhein.
»Es gehört mir!« hielt Altor dagegen. »Es fiel an mich zurück, als Seine Hoheit die Ehe auflöste.«
»Tatsächlich, meine Guten«, erklärte Kamion glattzüngig, »gehört das Land der Krone. Das gesamte gehört der Krone. Ihr habt alles Land nur zu Lehen – nach dem Belieben der Krone.«
»Wir könnten wahrscheinlich noch Wochen über die genauen Gesetzesbestimmungen diskutieren«, winkte Daran ab, »aber da Rechtsstreitigkeiten nun einmal gräßlich langweilig sind, werden wir, um keine Zeit – und Menschenleben – zu vergeuden, das in Frage stehende Ackerland einfach durch die Mitte teilen. Die eine Hälfte geht an Baron Garhein, die andere an Baron Altor«
»Unvorstellbar!« empörte sich Garhein.
»Dann fangt schon einmal an, Euch ein Leben als landloser Vagabund oder als Ziegenhirte vorzustellen, Garhein. Ihr werdet tun, was ich Euch sage.« Dann verengten sich die Augen meines Neffen. »So, und um zu verhindern, daß Ihr und Eure jeweiligen Parteigänger und Anverwandten Unheil stiften, werdet Ihr eine fünfzehn Fuß hohe Mauer genau durch die Mitte dieses Landstücks errichten. Dann habt Ihr etwas zu tun, und die Mauer wird Euch auseinanderhalten. Ich möchte zügige Fortschritte an dieser Mauer sehen, meine Herren, und ich möchte Euch beide persönlich Steine schleppen sehen. Ihr werdet diese Aufgabe nicht auf Eure Untergebenen abwälzen.«
»Das sind zwanzig Meilen, Euer Hoheit!« gab Altor mit vor Entsetzen erstickter Stimme von sich.
»Nicht mehr? Dann sollte das Bauwerk in einem oder zwei Jahrzehnten errichtet sein. Ich will, daß ihr an entgegengesetzten Enden mit dem Bauen anfangt. Ich werde veranlassen, daß unser Meister der Wache hier die genaue Mitte markiert. Ihr könnt es Euch wie ein Wettrennen vorstellen. Womöglich darf der Gewinner als Siegespreis seinen Kopf behalten. Lord Brand kennt den Namen jedes einzelnen Eurer Parteigänger, und sie werden Euch bei Eurem großen Werk zur Hand gehen – entweder freiwillig oder in Ketten. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
Sie funkelten ihn wütend an, besaßen jedoch die Klugheit nichts zu erwidern.
»Ich fürchte, Ihr Herren, diese Sache wird Euch bei Euren Verwandten nicht gerade beliebt machen«, merkte Kamion an. »Ich

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