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Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Polifazios Vermächtnis (German Edition)

Titel: Polifazios Vermächtnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Riedel
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hold gesonnen war. Er hat den Königsohn vor dem sicheren Tot gerettet und damit die Zukunft der Zwerge Xandriats für Generationen gesichert.“
    „ Du kannst wirklich stolz auf ihn sein“, sagte Mugel aufrichtig und klopfte Himbi auf die Schulter.
    „ Doch nun genug von mir, sag, warum machst du so ein betrübtes Gesicht, und wovor hast du solche Angst?“, fragte Himbi.
    „ Ich, äh, nun gut. Also, wie ich schon sagte, war ich beruflich in Gundal unterwegs. Nachdem ich dort alles erledigt hatte, reiste ich zurück in Richtung Xandriat, um meine Ware zu verkaufen. Wie du ja weißt, führt nur ein Weg von Gundal nach Xandriat.“
    „ Ja, der, quer durch die Sümpfe der Kantharo - Ebene“, sagte Himbi.
    „ Ja genau. Ich machte vor einigen Tagen meine erste Rast in der Nähe des verbotenen Pfades.“ fuhr Mugel fort.
     
    Beim Erzählen bemerkte Himbi, wie sich Mugels, gerade noch freundliche, Mine versteinerte.
     
    „Ich war von der anstrengenden Reise, durch die nicht enden wollende Sumpflandschaft, wirklich erschöpft. Es dauerte nicht lange und ich schlief ein.“
    „ Du warst ganz alleine in den Sümpfen unterwegs? Kennst du denn nicht all die grausigen Geschichten, die man sich erzählt?“ fragte Himbi erstaunt nach.
    „ Nun, das bringt mein Beruf mit sich. In meiner Branche ist es sehr gefährlich, zu vielen Leuten zu vertrauen. Eigentlich habe ich dir auch schon zu viel erzählt. Nun ja, wie dem auch sei. Mitten in meiner ersten Nacht wurde ich plötzlich durch einen eisigen Windhauch geweckt. Mein Feuer war vollständig heruntergebrannt. Gespenstischer Nebel war aufgezogen. Ich konnte meine eigene Hand nicht vor Augen sehen. Und dann diese unnatürliche Kälte. Da war Magie im Spiel, das spürte ich sofort. Schließlich ist es Sommer und es war ja nicht das erste Mal, dass ich durch diese Sümpfe wanderte. Ich kauerte mich an einen Baum und starrte in den Nebel. Nach kurzer Zeit hörte ich das Trampeln von Hufen. Ein Reiter kam genau in meine Richtung. Plötzlich teilte sich der Nebel wie von Geisterhand und ein ganz in Schwarz gekleideter, bleicher Mann auf einem schwarzen Pferd, ritt an mir vorbei. Im Schein des Vollmondes konnte ich ihn ganz genau erkennen. Er blickte mich mit leeren, schwarzen Augen an, machte dann kehrt und ritt weiter seines Weges. Der Anblick dieses Mannes ließ mich erzittern. Ich konnte mich nicht bewegen, ich war wie gelähmt. Doch das war nicht alles. Irgendetwas in mir konnte dem Bann dieses Mannes nicht widerstehen. Ohne es zu wollen, stand ich auf und folgte ihm durch den wieder dichter werdenden Nebel. Mein Verstand kämpfte dagegen an, doch mein Körper reagierte nicht mehr. Immer tiefer zog es mich in die Sümpfe. Schließlich erkannte ich, wo ich mich befand. Ich war am Anfang des verbotenen Pfades angekommen. Ich kenne diesen Pfad ganz genau. Und dann sah ich wieder diesen Reiter. Er ritt den Pfad entlang.“ Mugel stockte bei dem Gedanken an jenes Angst einflößende Ereignis.
    „ Er ist den verbotenen Pfad entlang geritten? Aber jeder weiß doch, dass das Betreten jenes Pfades unter hohe Strafe gestellt ist. Eliax, der erste Bergkönig Kathasars, selbst hatte vor 2000 Jahren das Verbot verhängt, diesen Pfad zu betreten. Er wollte verhindern, dass jemals wieder so etwas passiert wie damals.“ Himbi musste schlucken.
     
    Der Gedanke an jene schrecklichen Geschichten, die er noch aus Kindeszeiten her kannte, ließen ihn schaudern.
     
    „Ganz genau. Er ritt den verbotenen Pfad entlang. Direkt in Richtung der verwunschenen Burg!“ sagte Mugel dramatisch.
     
    Dann schwiegen beide eine geraume Zeit und machten sich die wüstesten Gedanken um das, was der Reiter bloß an diesem Ort wollte. Es war Mugel, der das Schweigen schließlich wieder durchbrach.
     
    „Ich weiß nur eins, der Reiter hat nichts Gutes vor. Die Aura, die er ausstrahlte, war von solcher Bösartigkeit, dass ich auch jetzt noch Angst davor habe ihn wieder zu sehen. Ich bin heil froh, seinem Bann schließlich doch noch entronnen zu sein. Meine Angst, diesen Ort zu betreten, war größer als die Anziehungskraft des Reiters. Als ich ihn den Pfad entlang reiten sah, wurde ich wieder Herr meiner Sinne. Sofort rannte ich zurück zu meinem Nachtlager und brach unverzüglich auf.“
     
    Himbi dachte weiter nach.
     
    „Warum eigentlich nicht?“, fragte er sich nach einer Weile.
    „ Warum was nicht?“, fragte Mugel nach.
     
    Himbi sah Mugel in die Augen.
     
    „Warum sollen wir nicht

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