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Polt - die Klassiker in einem Band

Polt - die Klassiker in einem Band

Titel: Polt - die Klassiker in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haymon
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dazu aufgelegt war, uns einen blöden Streich zu spielen, war’s der Fürst Franz. Angeblich aus Tierliebe. Und jetzt, wo er sich schön langsam nicht mehr auskennt, im Kopf …“
    Polts gute Laune war verflogen. „Hast du irgendeinen konkreten Hinweis darauf?“
    „Nichts Besonderes. Jedenfalls kennt er den Grünberg gut, weil er dort immer seine Trainingsrunden gelaufen ist. Mit Vorliebe am Abend, wenn wir auf den Anstand gegangen sind. Hat nicht nur einmal Streit gegeben. Da war übrigens was Komisches in den Baum mit der Drahtschlinge geritzt. Kann es nicht deuten. So eine Art Hut.“
    „Um Himmels willen“, murmelte Polt. „Revolit.“
    Himmelwärts die Herzen
    Am folgenden Samstag wachte Simon Polt gegen sieben Uhr auf. Er hätte noch länger geschlafen, wäre da nicht etwas Kühles, Feuchtes an seinem Gesicht gewesen, Czernohorskys hellrosa Nase. „Wer hat dir denn das erlaubt, du haariges Ungeheuer?“
    Polt sah, daß die Schlafzimmertür offenstand. Entweder war er gestern abend unaufmerksam gewesen, oder sein vierpfötiger Mitbewohner hatte gelernt, mit der Türschnalle umzugehen. Das Fenster zum Hof war geschlossen, weil die Wetternachrichten im Radio Regen angekündigt hatten. Und es regnete tatsächlich, Polt sah Tropfen auf der Fensterscheibe und dahinter naß glänzendes Grün. „Zeit war’s, mein Guter, höchste Zeit.“ Er klopfte auf Czernohorskys ausladendes Hinterteil. Dann erhob er sich gähnend und setzte den Kater vor die Tür. „Wir haben getrennte Schlafzimmer, verstanden? Gleich gibt’s Frühstück.“
    Simon Polt hatte dienstfrei und konnte es langsam angehen lassen. Erst einmal trat er im Schlafrock vor die Tür und genoß die kühle, feuchte Luft. Dann füllte er den Freßnapf seines Katers und begann den Frühstückstisch zu decken. Gottlob gab es noch einen Bäcker in Burgheim, er lieferte sogar ins Haus. Polt roch am Brotleib, schnitt zwei Scheiben ab und legte goldgelben Käse darauf, der aus Tirol stammte, von einem Weinkunden des Höllenbauern. Dann holte er Brombeermarmelade aus dem Kühlschrank, die ihm Grete Hahn zum Kosten mitgegeben hatte, und stellte Frau Kurzbachers vielgerühmten Holundersaft daneben. Fehlte noch Quittengelee, ein Produkt aus Karin Walters Küche. Ein wenig fest war es geraten, und dazu kam noch eine sehr saure Zitronennote. Böswillige Menschen hätten dieses Nahrungsmittel als ungenießbar bezeichnet. Für Simon Polt war es höchst reizvoll und aufregend eigenwillig.
    Nach dem Frühstück hatte er wenig Lust, das Haus zu verlassen und begnügte sich damit, dem Höllenbauern einen Besuch abzustatten. Den Weg in den vorderen Teil des langgestreckten Hofes konnte er im Trockenen gehen. Hier gab es noch den früher allgemein üblichen Gang unter einer schmalen, von Säulen getragenen Decke, die „Trettn“.
    Die Tür zur geräumigen Küche stand offen. Ernst Höllenbauer saß allein am Tisch und schälte Erdäpfel. „Morgen, Simon. Die Erika ist einkaufen fürs Wochenende, und die Kinder sind in der Schule.“
    Polt nahm sich ein Messer und einen Erdapfel, ließ ihn aber hastig fallen. „Wie hältst du denn das aus, Ernstl?“
    Der Bauer zeigte seine Hände her. „Die Arbeit, Simon, da kriegst eine dicke Haut. Magst was trinken? Kaffee wär fertig.“
    „Gar keine schlechte Idee. Sag einmal: Dein Cabernet Sauvignon und Tollkirschensaft, das muß doch eine abscheuliche Mischung sein, oder?“
    „Da bin ich gar nicht so sicher. Als Kind hab ich einmal eine Tollkirsche gekostet. Schmeckt nicht einmal schlecht. An die Folgen kann ich mich allerdings auch noch erinnern, als ob’s gestern gewesen wär. Schlucken hab ich nicht mehr können, dann hat’s mir den Magen umgedreht, Krämpfe, Kopfweh, Schwindel, ich hab geglaubt, es ist vorbei mit mir. Gott sei Dank hat sich meine Mutter ausgekannt: Glaubersalz, Kohletabletten und schnell zum Dr. Eichhorn.“
    „Und noch was: Hat außer diesem Hafner in letzter Zeit jemand bei dir einen 79er Carbernet Sauvignon eingekauft?“
    „Nein. Es sind nur noch wenige Flaschen da, und die sind ganz schön teuer.“
    „Und früher?“
    „War das natürlich anders. Vor über zehn Jahren, als ihn der Pfarrer noch als Meßwein genommen hat, haben oft auch welche von der Frauenrunde mitbestellt. Die sind ja von allem begeistert, was der hochverehrte Herr Pfarrer gut findet. Wenn ich nachdenke, fallen mir sicher noch ein paar Namen ein. Gut möglich, daß da und dort noch eine Flasche liegt.“
    „Wie ist das mit

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